Probleme bei Mehrwertsteuer EU-Staaten haben gigantische Steuerlücke
Den EU-Staaten entgehen Steuereinnahmen in Milliarden-Höhe. Je nach Land fallen die Lücken bei der Mehrwertsteuer unterschiedlich groß aus, so die EU-Kommission. Besonders große Probleme gibt es in Süd- und Osteuropa.
Im Jahr 2015 waren die Mehrwertsteuer-Einnahmen demnach 151,5 Milliarden Euro niedriger als erwartet. Das entspricht 12,7 Prozent der erwarteten Einnahmen. Als Gründe nennt die EU-Kommission Steuervermeidung, Betrug und Insolvenzen. Auch Verzögerungen bei der Zahlung oder Verwaltungsprobleme können zur Lücke beitragen. Im Vergleich zu 2014 verbesserte sich die Lage: Es gab 8,7 Milliarden weniger Ausfälle.
Je nach EU-Land fällt die Steuerlücke sehr unterschiedlich aus. So lag sie in Rumänien laut EU-Kommission bei 37,8 Prozent oder 7,7 Milliarden Euro. In absoluten Zahlen wies Italien die größte Lücke von 35,1 Milliarden Euro auf (26 Prozent). In Deutschland entgingen den öffentlichen Kassen Einnahmen von 22,4 Milliarden Euro (10 Prozent).
Allein grenzüberschreitender Mehrwertsteuerbetrug verursacht nach Angaben der EU-Kommission in der Europäischen Union pro Jahr Ausfälle in Höhe von 50 Milliarden Euro. Noch im Oktober will die EU-Kommission Gesetzesvorschläge machen, die zu einer erheblichen Senkung dieser Verluste führen sollen.