Früherer Star-Unternehmer Lars Windhorst ist wieder Unternehmenschef
Lars Windhorst sitzt bei seiner Investmentgesellschaft Sapinda Holding wieder auf dem Chefsessel. Der einstige Star der deutschen New Economy und Lieblingsunternehmer des damaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl war vom bisherigen Hauptanteilseigner zeitweise entmachtet worden.
Die von dem Unternehmer Lars Windhorst gegründete Investment-Holding Sapinda kommt in andere Hände. Zugleich bleibt Windhorst an der Spitze des Unternehmens, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Firmenkreisen erfuhr. Demnach werden die Anteile des bisherigen Haupteigners von Sapinda an eine niederländische Investmentgesellschaft verkauft. Teil dieser Transaktion sei, dass Windhorst als Vorstandschef (CEO) der Sapinda Holding B.V. eingesetzt werde.
Zuvor hatte das Magazin "Stern" berichtet, Windhorst sei in seiner Firma entmachtet worden. Demnach hatte er seinen Posten bereits Mitte August räumen müssen. Karim Sehanoui, ein Abgesandter der Investmentgesellschaft ADS Securities aus Abu Dhabi – einem Geldgeber von Sapinda, war demnach als Interimsgeschäftsführer eingesetzt worden.
Die Sapinda Holding kämpft seit Monaten mit Problemen. Unter anderem die Beteiligungen Windhorsts an Kohle- und Öl-Firmen haben für hohe Verluste gesorgt. Als Ende des vergangenen Jahres ein eine Milliarde Dollar umfassender Deal mit einem Scheich geplatzt war, verlangten Anleger Geld zurück, viele scheinen das Vertrauen in Windhorst verloren zu haben.
Finanzgesellschaft fordert mehr als 60 Millionen Euro
In London laufen fünf Gerichtsverfahren gegen Windhorst und Sapinda. Unter anderem fordert die Finanzgesellschaft Romanello aus dem Steuerparadies Belize mehr als 60 Millionen Euro von Windhorst. Die stern-Recherchen haben ergeben, dass am 12. September ein Verhandlungstermin vor dem Handelsgericht ansteht, da Romanello beantragt hat, ein Londoner Konto von Windhorst pfänden zu dürfen.
Der Termin werde "höchstwahrscheinlich gar nicht mehr stattfinden", sagte Windhorst dem "Stern", man habe sich schon außergerichtlich geeinigt. Windhorst sieht sich nicht als gescheitert. "Es gab einige Turbulenzen." Aber er habe die Lage im Griff. "Wir werden dieses Jahr mit einem Gewinn abschließen. Für die Zukunft wünsche ich mir, dass unser Geschäft weniger schwankt. Das ist auf Dauer stressig."
Bereits zweimal, 2004 und 2009, ging der heute 40-jährige Lars Windhorst mit seinen risikoreichen Geschäften pleite, fand aber nach der Gründung von Sapinda Holding 2009 wieder zahlungskräftige Investoren, die an ihn glaubten.