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Deutsche Wirtschaft hält Wachstumskurs


Deutsche in Kauflaune
Konsumlust hält Wirtschaft auf Wachstumskurs

dpa, wal

15.08.2017Lesedauer: 2 Min.
Die Deutschen sind laut statistischem Bundesamt so konsumfreudig, wie lange nicht. Dies beflügelt das Bruttoinlandsprodukt für das zweite Quartal.Vergrößern des Bildes
Die Deutschen sind laut statistischem Bundesamt so konsumfreudig, wie lange nicht. Dies beflügelt das Bruttoinlandsprodukt für das zweite Quartal. (Quelle: Nikolai Huland/dpa-bilder)

Die deutsche Wirtschaft hält im zweiten Quartal Kurs. Dennoch ist das Wachstum schwächer als zunächst erwartet. Der deutsche Außenhandel bremst die Prognose aus.

Angetrieben von der Konsumlust der Verbraucher und steigenden Investitionen der Unternehmen bleibt die deutsche Wirtschaft auf Wachstumskurs. Im zweiten Quartal 2017 stieg das Bruttoinlandsprodukt im Vergleich zum Vorquartal um 0,6 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in einer ersten Schätzung mitteilte. Zum Jahresanfang hatte die Wirtschaft nach neuesten Berechnungen noch um 0,7 Prozent zugelegt und damit etwas stärker als zunächst ermittelt.

Ein wichtiger Treiber war erneut der private Konsum. Die Verbraucher sind in Kauflaune, die Arbeitslosigkeit ist niedrig und Sparen wirft wegen der Niedrigzinsen kaum noch etwas ab.

Zwar sind die Zeiten der Mini-Inflation seit Jahresanfang vorbei. Dennoch haben viele Arbeitnehmer unter dem Strich mehr im Geldbeutel. Nach Angaben der gewerkschaftsnahen Böckler-Stiftung stiegen die Tariflöhne der Beschäftigten auch im ersten Halbjahr 2017 stärker als die Verbraucherpreise.

Investitionslust der Unternehmen kehrt zurück

Die Ausgaben des Staates auch für die Unterbringung und Integration Hunderttausender Flüchtlinge trieben die Konjunktur im zweiten Quartal ebenfalls an. Die Unternehmen, die sich zeitweise verunsichert vom Brexit und der Ungewissheit über die Zukunft Europas mit Investitionen zurückgehalten hatten, steckten wieder mehr Geld in Maschinen, Bauten und sonstige Anlagen.

Die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Wirtschaft war nach Angaben des Ifo-Instituts zuletzt so gut wie nie zuvor. "Die deutsche Wirtschaft steht unter Volldampf", sagte der Ifo-Präsident Clemens Fuest jüngst.

Gebremst wurde das Wachstum dagegen vom Außenhandel. Zwar hatte der deutsche Export im ersten Halbjahr dank der Erholung der Weltkonjunktur an Tempo gewonnen. Die Importe stiegen allerdings noch stärker. Insgesamt führt Deutschland aber weiterhin mehr aus als es einführt. Das stößt in anderen Ländern auf Kritik, insbesondere in den USA bei Präsident Donald Trump.

Die deutsche Wirtschaft wuchs damit so stark wie der Euroraum insgesamt. Dort war das Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal nach einer ersten Schätzungen des Statistikamtes Eurostat um 0,6 Prozent zum Vorquartal gestiegen.

Viele Ökonomen hatten zuletzt ihre Konjunkturprognosen für Deutschland heraufgesetzt. So rechnet beispielsweise die Bundesbank nun mit 1,9 Prozent Plus beim Bruttoinlandsprodukt im Gesamtjahr. Im vergangenen Jahr war in Europas größte Volkswirtschaft ebenfalls um 1,9 Prozent gewachsen.

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