Jedes zweite Unternehmen betroffen Cyber-Angriffe sorgen für Milliarden-Schäden
Cyber-Angriffe richten in der deutschen Wirtschaft jährlich Milliardenschäden an. Der Branchenverband Bitkom warnt, dass grundsätzlich alle Firmen bedroht seien.
Eine aktuelle Studie zeigt, dass durch Spionage, Sabotage und Datendiebstahl jährlich ein Schaden von rund 55 Milliarden Euro entsteht. Dies sei ein Anstieg um acht Prozent im Vergleich zu einer Untersuchung von vor zwei Jahren, so der IT-Branchenverband Bitkom.
Verbandspräsident Achim Berg sprach von einer "unglaublich hohen Summe". Zudem sei mehr als die Hälfte der Unternehmen in Deutschland (53 Prozent) in den vergangenen beiden Jahren Opfer von Wirtschaftsspionage, Sabotage oder Datendiebstahl geworden seien, ein Anstieg um zwei Prozent. Die Studie zeige, dass die Gefahr für Firmen aller Branchen und jeder Größe real sei, sagte Berg.
Neuartige Gefahren erfordern neuartige Methoden
In Zeiten von Industrie 4.0 müsse mehr für die Abwehr von Spionage-Angriffen getan werden. Täter sind der Studie zufolge zu 62 Prozent aktuelle oder ehemalige Mitarbeiter des Unternehmens. 41 Prozent der Firmen machen Wettbewerber, Kunden, Lieferanten oder Dienstleister für Angriffe verantwortlich, 21 Prozent Hobby-Hacker und sieben Prozent Personen aus der organisierten Kriminalität.
Ausländische Geheimdienste wurden nur in drei Prozent der Unternehmen als Täter identifiziert. Verfassungsschutz-Präsident Hans-Georg Maaßen betonte jedoch, dabei handele es sich zumeist um die besonders komplexen Angriffe. Zudem unterstrich er, mittelständische Firmen seien ein begehrtes Ziel, weil sie schwächer und oft innovativer seien und als Zulieferer Zugänge zu Großunternehmen hätten. Bei den Taten gehe es nicht nur darum, an Informationen zu kommen, sondern auch Konkurrenten oder die Reputation eines Unternehmens zu schädigen.