Ostereffekt Inflation steigt wieder auf zwei Prozent
In Deutschland hat sich die Inflation im April wieder deutlich verstärkt. Die Verbraucherpreise legten im Jahresvergleich um 2,0 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt nach einer ersten Schätzung mitteilte.
Volkswirte hatten zwar einen Anstieg der Teuerung erwartet, waren aber nur von einer Inflationsrate von 1,9 Prozent ausgegangen. Im März war die Inflation unter anderem wegen einer schwächeren Teuerung im Bereich Energie auf 1,5 Prozent zurückgefallen.
Deutliche Preisanstiege an den Osterfeiertagen
Den vergleichsweise starken Preisschub erklärten Experten mit den Osterfeiertagen. Diese sind in diesem Jahr in den April gefallen. Im Jahr zuvor wurden die höheren Preise im Zuge des Osterfestes noch komplett im März verbucht. Unter anderem gibt es an den Osterfeiertagen gewöhnlich deutliche Preisanstiege bei Pauschalreisen, die sich auf die Entwicklung der Verbraucherpreise insgesamt auswirken. Das Bundesamt selbst lieferte nach der ersten Erhebung noch keine Details zur Entwicklung der Verbraucherpreise und wird diese erst bei der zweiten Schätzung am 12. Mai veröffentlichen.
Im Monatsvergleich stagnierten die Verbraucherpreise im April nach Angaben des Bundesamtes. Hier hatten Experten einen Rückgang um 0,1 Prozent erwartet, nachdem die Preise im März um 0,2 Prozent im Monatsvergleich gestiegen waren.
Bei dem für europäische Vergleichszwecke harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) meldete das Bundesamt für April ebenfalls einen Anstieg um 2,0 Prozent im Jahresvergleich sowie einer Stagnation im Monatsvergleich.
Mit dem Anstieg der Inflation dürfte der Druck auf die Europäische Zentralbank (EZB) wieder steigen, die extrem lockere Geldpolitik ein Stück weit zu straffen. Die EZB sieht Geldwertstabilität bei einer Inflationsrate von knapp zwei Prozent als gewährleistet an.