Energie viel teurer Inflation steigt wieder über zwei Prozent
Die Verbraucherpreise sind im Februar erstmals seit über vier Jahren wieder um mehr als zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen. Die Inflationsrate lag bei 2,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Preistreiber sind vor allem Energie und Nahrungsmittel.
Eine solch hohe Rate hatte es in Deutschland zuletzt im August 2012 gegeben. Gemessen am Vormonat stieg die Inflation um 0,6 Prozent.
Deshalb ist Energie jetzt so viel teurer als 2016
Im Dezember waren die Verbraucherpreise in Deutschland um 1,7 Prozent gestiegen und im Januar um 1,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Wie schon in den Vormonaten verteuerten sich im Februar Energie (+7,2 Prozent), Heizöl (+43,8 Prozent) und Kraftstoffe (+ 15,6 Prozent) sprunghaft.
Das liegt aber auch an den niedrigen Energiepreisen im Vorjahr. Im Februar 2016 hatten die Ölpreise wegen eines globalen Überangebots einen Tiefstand erreicht. Lange hatte Energie daher den Anstieg der Teuerung gedämpft. Ende 2016 drehte der Trend. Daher fällt nun der Anstieg der Energiepreise umso stärker aus.
Allerdings gab es im Februar große Unterschiede bei den Energiearten. Strom verteuerte sich um 1,6 Prozent gemessen am Vorjahresmonat, Gas verbilligte sich um 3,2 Prozent, die Umlagen für Zentralheizung und Fernwärme sanken um 4,7 Prozent.
Preissprung bei Gemüse
Auch die Preise für Nahrungsmittel (+4,4 Prozent) trieben die Inflation an. Deutlich teurer waren etwa Gemüse (+ 21 Prozent) sowie Speisefette und -öl (+13,2 Prozent).
Die Nettokaltmieten, die im Warenkorb der Statistiker ein relativ großes Gewicht haben, stiegen um 1,6 Prozent.
Maxiumum der Inflation schon erreicht?
Ökonomen gehen davon aus, dass die Teuerung im Februar vorerst ihren Höhepunkt erreicht hat und der Ölpreis-Effekt im Jahresverlauf nachlassen wird. Die EZB hatte zuletzt trotz steigender Inflation an ihrer Billiggeldschwemme festgehalten. Sie argumentiert, dass die Kerninflation - die Teuerung ohne stark schwankende Energie- und Nahrungsmittelpreise - im Euroraum immer noch niedrig ist.