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Türkei bittet Deutschland um Hilfe in der Wirtschaftskrise


Wirtschaftlicher Niedergang
Türkei bittet Berlin um Hilfe in der Krise

Von t-online
Aktualisiert am 25.02.2017Lesedauer: 2 Min.
Straßenjunge in Istanbul als Symbol für die ökonomischen und sozialen Zustände im Land.Vergrößern des Bildes
So stark, wie Erdogan immer tut, ist die Türkei gar nicht: Straßenjunge in Istanbul als Symbol für die ökonomischen und sozialen Zustände im Land. (Quelle: Chromorange/imago-images-bilder)

Politisch setzt die Türkei auf Konfrontation zum Westen, und Präsident Erdogan markiert in aller Öffentlichkeit den starken Mann - wirtschaftlich allerdings befindet sich das Land in einerm rasanten Niedergang, und wen bittet Ankara heimlich, still und leise um Hilfe? Richtig, die so viel gescholtene Bundesregierung.

Um die ökonomische Talfahrt der Türkei zu bremsen, setzt die Administration von Recep Tayyip Erdogan nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Spiegel" besondere Hoffnungen auf ausländischer Partner.

Am Mittwoch vergangener Woche sprach der stellvertretende türkische Ministerpräsident Mehmet Şimşek bei Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) vor. Bei dem vertraulichen Treffen ging es laut "Spiegel" auch um die Frage, was Deutschland zur Stabilisierung der labilen Wirtschaftslage am Bosporus beitragen könne.

Hauptaugenmerk: natürlich der Tourismus, der immerhin 13 Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausmacht, im vergangenen Jahr aber um ein Drittel bis 40 Prozent eingebrochen war; Anzeichen auf Erholung gibt es für dieses Jahr kaum. Gründe sind natürlich die häufigen Terroranschläge, aber auch die schwierigen Beziehungen der Türkei zu Deutschland und zu Russland.

Schäuble mahnt

Da fragt sich die türkische Regierung nun händeringend, wie sie wieder mehr Urlauber ins Land locken könnte. Schäuble machte seinem Gast dazu klar, dass dessen Regierung entschlossener gegen den Terrorismus vorgehen müsse, um die Sicherheitslage zu beruhigen.

Im Gespräch war auch, wie die Entwicklungsbanken beider Länder besser zusammenarbeiten könnten, um vor allem die Wirtschaft im ländlichen Raum der Türkei zu fördern.

Politisch heikel

Unterstützung für die Erdogan-Regierung wäre politisch natürlich heikel, wo Menschen- und Freiheitsrechte in der Türkei gerade nicht allzu hoch im Kurs stehen, Erdogan sein Land zu einem autokratischen Präsidialsystem umbauen will und es hierzulande Diskussionen wegen eines möglichen Propaganda-Auftritts in Deutschland gibt.

Im April soll das türkische Volk in einem Referendum entscheiden. Die Bundesregierung will den Eindruck vermeiden, sie unterstütze Erdoğan in seiner Kampagne.

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