Einfuhrsteuer gedrückt? BMW droht dreistellige Millionen-Strafe in Indien
Dem Autobauer BMW droht offenbar eine saftige Strafe in Indien: Mindestens 100 Millionen Dollar verlange die dortige Zollbehörde, meldet die "Wirtschafts-Woche". Der Vorwurf: BMW soll 90 Prozent der Einfuhrsteuer umgangen haben.
Indien wirft BMW vor, Bauteile seiner Fahrzeuge wie Motoren und Antriebsstränge nicht wie deklariert in Einzelteilen, sondern in größeren Baugruppen importiert zu haben. Dadurch sei über Jahre hinweg zu wenig Einfuhrsteuer gezahlt worden, so der Vorwurf der Zollbehörde.
Statt 10 Prozent verlangt Indien 100 Prozent Steuer von BMW
Einzelteile, aus denen in Fabriken vor Ort komplette Autos gefertigt werden, besteuert Indien mit 10 Prozent. Auf vormontierte Baugruppen werden jedoch 100 Prozent Steuer fällig. Indien will so erreichen, dass ausländische Hersteller einen möglichst hohen Anteil der Produktion im Inland erledigen.
Die Zollbehörde hat nun in einem ersten Schritt eine Strafe von 100 Millionen Dollar verhängt. Die Strafe könnte in einem zweiten Schritt noch erhöht werden. BMW hat Einspruch eingelegt und 30 Tage Zeit, sich zu den Vorwürfen zu äußern.
Kartellvorwürfe aus Spanien gegen deutsche Autobauer
Erst am Donnerstag gab es aus Spanien Kartellvorwürfe gegen andere deutsche Autobauer. Wegen mutmaßlicher Preisabsprachen seien Ermittlungen gegen Volkswagen und Opel sowie zahlreiche andere große Autohersteller in Spanien aufgenommen worden, hatte die nationale Kartell-Behörde CNC in Madrid mitgeteilt. Bei Verurteilungen können nach Angaben der der Kartellbehörde CNC Strafen von bis zu zehn Prozent des letzten Jahresumsatzes der jeweiligen Unternehmen verhängt werden