Unternehmen Windradpanne kostet Siemens rund 100 Millionen
Hiobsbotschaft für Siemens: Die neueste Panne in seiner Energietechnik kommt den Industriekonzern teuer zu stehen. Die Nachrüstung bruchanfälliger Windräder kostet das Unternehmen zwei Insidern zufolge etwa 100 Millionen Euro. Auch "Spiegel Online" berichtet von der Summe.
Unfall mit Rotorblatt
In den USA war in einem Windpark ein Rotorblatt einer Turbine abgebrochen und zu Boden gestürzt. Konkret war nach Angaben eines Siemens-Sprechers an der sogenannten Blattwurzel des Rotorblattes die Oberflächenbehandlung schadhaft. Dies habe zu dem Unfall geführt, bei dem niemand verletzt worden sei. Der betroffene Rotorblatt-Typ werde fast ausschließlich in den USA eingesetzt, sagte der Sprecher.
Siemens musste eine ganze Charge von Modellen nacharbeiten. Nach Angaben des Konzerns sind bei einer geringen Anzahl der Rotorblätter Mängel festgestellt worden, diese würden nun ausgetauscht. Der Großteil der Maschinen sei dagegen wieder in Betrieb. Der Sprecher räumte ein, dass ein Zulieferer geschludert habe, wollte sich aber zu den Folgekosten nicht äußern.
Pannenserie drückt die Bilanz
Das kostspielige Problem steht in eine langen Reihe von Pannen, die Siemens zuletzt immer wieder die Bilanz verhagelte. So bekommen die Münchner den Anschluss von Windparks in der Nordsee nicht rechtzeitig hin, die Lieferung neuer ICE-Züge an die Deutsche Bahn verzögert sich um mehr als ein Jahr. Auch der gemeinsame Bau eines Atomkraftwerks in Finnland mit der französischen Areva ist seit Jahren aus dem Zeitplan.