Unternehmen Familie Schlecker will eigene Villa zurückkaufen
Wieder einmal sorgen Nachrichten aus dem Hause Schlecker für Empörung: Während das Unternehmen pleite ist, Tausende Mitarbeiter auf der Straße stehen und ein Verfahren gegen Anton Schlecker läuft, stellt die Familie ihren noch vorhandenen Reichtum öffentlich zur Schau. Nach Informationen der "Bild"-Zeitung möchte die Familie des ehemaligen Drogeriebetreibers bei Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz ein Millionenangebot für den Rückkauf der eigenen Familienvilla in Ehingen (Baden-Württemberg) abgegeben.
Villa ging in die Insolvenzmasse
Das auf acht Millionen Euro geschätzte Anwesen war dem Bericht zufolge in die Insolvenzmasse gegangen, obwohl Anton Schlecker die Immobilie schon 2009 an seine Ehefrau übertragen hatte. Die Villa werde nun meistbietend verkauft.
Das weiße dreigeschossige Haus steht nach "Bild"-Informationen auf einem 7000 Quadratmeter großen Grundstück. Nach der Entführung von Schleckers Kindern Lars und Meike 1987 wurde die Villa zu einer Festung ausgebaut, so die Zeitung.
Insolvenzrecht erlaubt Verkauf
Da Schenkungen aus den letzten fünf Jahren nach deutschem Insolvenzrecht rückabgewickelt werden können, habe der Insolvenzverwalter nun die Möglichkeit, den Familiensitz meistbietend zu verkaufen, berichtet die "Bild". Weitere Interessenten soll es bislang nicht geben. Ein Sprecher der Familie wollte sich jedoch nicht äußern.
Ermittlungen gegen Anton Schlecker
Derzeit ermittelt die Staatsanwaltschaft Stuttgart gegen Schlecker und weitere Beschuldigte wegen des Verdachts auf Untreue, Insolvenzverschleppung und Bankrott. Als Beispiele wurden unter anderem die Übertragung der Familienvilla, aber auch der Verkauf der Zentrale der Schlecker-Tochter Ihr Platz und das "überhöhte Gehalt an Ehefrau Christa" angeführt, die monatlich 60.000 Euro erhalten haben soll.
Schlecker hatte im Januar Konkurs für seine 5500 Filialen angemeldet. 36.000 Mitarbeiter verloren dadurch ihre Arbeit.