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Außenhandel: Exporte knacken Billionenmarke


Konjunktur
Exporte knacken Billionenmarke

t-online, dpa-afx, dpa-AFX, AFP

Aktualisiert am 29.11.2011Lesedauer: 2 Min.
Die Ausfuhren deutscher Waren haben einen Rekordwert erreichtVergrößern des Bildes
Die Ausfuhren deutscher Waren haben einen Rekordwert erreicht (Quelle: dpa-bilder)

Die deutschen Exporte steuern trotz Schuldenkrise und weltweiter Konjunktursorgen auf rekordverdächtige Ergebnisse zu. Der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) erwartet für kommendes Jahr ein Plus von mindestens sechs Prozent auf 1139 Milliarden Euro. Dabei überschreitet der deutsche Wirtschaftsmotor bereits in diesem Jahr die magische Grenze von einer Billionen Euro an Ausfuhren.

Export-Zuwachs um zwölf Prozent

Für die deutsche Exportwirtschaft war 2011 ein absolutes Boomjahr. Die Ausfuhren steigen nach den Angaben um zwölf Prozent auf 1,075 Billionen Euro. An der Billionenmarke war die deutsche Wirtschaft 2008 noch knapp gescheitert. Die Importe werden sich im Vergleich zum Vorjahr um 14 Prozent auf 919 Milliarden Euro erhöhen, so dass sich ein Außenhandelsüberschuss von 156 Milliarden Euro ergibt (2010: 153 Milliarden Euro).

Deutschland ist eine der exportstärksten Volkswirtschaften. Deutsche Ausfuhren machen nach BGA-Angaben derzeit 9,5 Prozent des Welthandels aus. 2011 werde sich der Anteil angesichts der Zahlen voraussichtlich sogar leicht erhöhen.

Realwirtschaft trotzt der Schuldenkrise

BGA-Präsident Anton Börner erklärte: "Stürmische Zeiten an den Finanzmärkten gehen derzeit mit bemerkenswert stabilen Fahrwassern bei der Realwirtschaft einher." Über allem schwebe jedoch das Damoklesschwert der Schuldenkrise mit der stetigen Gefahr eines Überschwappens auf die Realwirtschaft durch eine Kreditklemme.

In das kommende Jahr gehe der deutsche Außenhandel mit "vorsichtig optimistischen Erwartungen". Es bestehe aber das Risiko des Überschwappens der Schuldenkrise auf die Realwirtschaft in Form einer Kreditklemme. Die "globalen Megatrends" seien aber intakt. Sollten den europäischen Staaten die Staatsfinanzen "entgleiten", seien die Prognosen aber "Makulatur".

Euro darf nicht scheitern

Gleichzeitig sprach sich Börner für eine konsequente Rettung des Euro ein. Ein Scheitern würde einen massiven ökonomischen Preis kosten und hätte unkalkulierbare politische Folgen. "Es bedeutet nicht weniger, als die Schleusen zu fluten zur Renationalisierung und Protektionismus", sagte der BGA-Chef. Dann sei eine Marginalisierung Europas in der Welt zu befürchten.

Insbesondere Italien habe nur sehr wenig Zeit, den durch die Installation der Regierung Monti gewonnenen Vertrauensvorschuss für Reformen zu nutzen. Geschehe dies nicht, würden die Finanzmärkte Italien aus der Eurozone sprengen, mit der direkten Folge eines Angriffs auf Frankreich und der unweigerlichen Folge eines Zerbrechens der Eurozone.

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