Unternehmen Commerzbank will Eurohypo an Staat verkaufen
Jahrelang hat der Immobilienfinanzierer Eurohypo seinem Mutterhaus, der Commerzbank, hohe Verluste beschert. Jetzt erwägt die Commerzbank einem Zeitungsbericht zufolge, die defizitäre Tochter an den Staat zu verkaufen.
Verkauf soll drohende Kapitallücke schließen
Die zweitgrößte deutsche Bank wolle so ein erneutes Beihilfeverfahren der EU-Kommission abwenden und ihre drohende Kapitallücke verkleinern, berichtete die "Financial Times Deutschland" (FTD). Die Zeitung beruft sich dabei auf mit der Sache vertraute Personen.
Die Commerzbank steht vor dem Problem, bald eine Kernkapitalquote von neun Prozent haben zu müssen. Dazu fehlen ihr noch drei bis fünf Milliarden Euro. Der Eurohypo-Verkauf würde die Bilanz der Commerzbank entlasten. Der Aufsichtsrat der Bank will der "FTD" zufolge bis zum 2. Dezember über Optionen beraten, wie die Kapitallücke geschlossen werden kann.
EU-Auflagen während Finanzkrise müssen erfüllt werden
Bis Ende 2014 muss das Geldhaus die ungeliebte Tochter ohnehin abstoßen, um Auflagen der EU für die Hilfen während der Finanzkrise zu erfüllen. Die Commerzbank hatte unter dieser Bedingung eine Finanzspritze von rund 18 Milliarden Euro aus dem staatlichen Rettungsfonds Soffin erhalten.