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Kompletter Bahnhof Altona wird verlegt - Kosten 300 Millionen


Wegen Wohnungen
Kompletter Bahnhof Altona wird verlegt - Kosten 300 Millionen

Von afp, t-online
01.07.2014Lesedauer: 2 Min.
Bahnhof Hamburg-Altona von oben: Das Schienen-Gebiet von links unten bis nach rechts oben wird zu WohnraumVergrößern des Bildes
Bahnhof Hamburg-Altona von oben (Quelle: dpa-bilder)

Ein riesiger Fernbahnhof wird verlegt, um auf dem Gelände neue Wohnungen zu bauen. So wird es in Hamburg geschehen. Die Deutsche Bahn und die Stadt einigten sich auf den Flächenverkauf. Der Bahnhof Hamburg-Altona wird in den kommenden Jahren verschwinden. Stattdessen entsteht das Städtebauprojekt "Neue Mitte Altona". Schätzungen zufolge könnte die Verlegung rund 300 Millionen Euro kosten.

Der neue Bahnhof mit sechs Fern- und zwei S-Bahn-Gleisen soll im Jahre 2023 eröffnen. Die Bahn gab für den Bau bisher Planungskosten in Höhe von 13 Millionen Euro frei. Angaben zu den Baukosten machte sie dabei nicht.

Fast 2000 neue Wohnungen mitten in der Hansestadt.

Den Beschluss für den Umzug und den Verkauf des frei werdenden Geländes gaben das Unternehmen und die Stadt nun in Hamburg bekannt. Es ist ein wichtiger Zwischenschritt für das Mega-Städtebauprojekt, bei dem nach Planungen des SPD-geführten Hamburger Senats schrittweise ein völlig neuer Stadtteil mit insgesamt 3600 Wohnungen entstehen soll.

Der neue Bahnhof Altona wird demnach zwei Kilometer weiter nördlich an der jetzigen S-Bahnstation Diebsteich gebaut. Diese liegt an den von Altona wegführenden Schienensträngen; Altona ist ein Kopfbahnhof. Durch den Umzug werden große Flächen frei, die bisher für Gleise benötigt werden (siehe Foto oben).

S-Bahnhof nicht betroffen

Hamburg hat mehrere Fernbahnhöfe, der wichtigste ist der Hauptbahnhof. Der Altonaer Bahnhof ist der zweitwichtigste in der Millionenstadt. Er wird von etwa 100.000 Reisenden täglich genutzt. Die meisten Fahrgäste nutzen allerdings den unterirdischen S-Bahnhof, der von der Verlegung nicht betroffen ist und weiter genutzt werden soll.

Dem Beschluss der Bahn waren jahrelange Überlegungen vorausgegangen, auch alternative Optionen wurden in Betracht gezogen. "Nach umfangreichen Untersuchungen der beiden Varianten Verlagerung des Bahnhofs oder Ertüchtigung des derzeitigen Zustandes ist jetzt die Entscheidung über das Infrastrukturprojekt zugunsten der Verlagerung an den Standort Diebsteich gefallen", erklärten das Unternehmen und die Stadt am Dienstag.

Angespannter Immobilienmarkt und steigende Mieten

Die Stadt hatte auf den Abschluss der Vereinbarung gedrängt. "Mit dem Kauf des Grundstücks können wir unser Wohnungsbauprogramm für Hamburg fortführen", erklärte der Erste Bürgermeister Olaf Scholz (SPD). Die Förderung des Wohnungsbaus gehört zu den Schwerpunktthemen des SPD-Senats, der auf Wiederwahl im kommenden Frühjahr hofft. Die Bevölkerung der Hansestadt wächst - das sorgt für einen angespannten Immobilienmarkt und steigende Mieten.

Das Städtebauprojekt "Mitte Altona" umfasst neben dem nun freiwerdenden Bereich des Fernbahnhofs auch das Gebiet eines bereits vor längerer Zeit aufgegebenen Güterbahnhofs sowie brachliegende Brauerei-Flächen. Das Großvorhaben wird in mehreren Bauabschnitten verwirklicht. Der erste war schon vor der Einigung mit der Bahn auf den Weg gebracht worden. Nun kann der zweite Bauabschnitt angegangen werden, bei dem auf etwa 13 Hektar 1900 Wohnungen entstehen sollen.

Grundstück kostet knapp 40 Millionen Euro

Das alte Altonaer Gleis- und Bahnhofsgrundstück kauft die Stadt der Bahn zum 30. Juni kommenden Jahres für 38,8 Millionen Euro ab, teilten beiden beide Seiten mit. Anschließend werde sie es der Bahn bis zum Umzug des Bahnhofs zur Verfügung stellen. Ebenfalls 2015 wird demnach das Planfeststellungsverfahren für das Vorhaben beginnen.

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