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Mieterbund warnt vor Indexmieten: Immer mehr Mieter zahlen doppelt für Energie


Immobilienmarkt
Immer mehr Mieter zahlen doppelt für Energie

Von t-online
27.09.2012Lesedauer: 2 Min.
Indexmietverträge können für Mieter teuer werdenVergrößern des Bildes
Indexmietverträge können für Mieter teuer werden (Quelle: imago-images-bilder)

Mieter müssen immer öfter doppelte Energiekosten zahlen. Der Grund dafür: Mietverträge sind zunehmend an die Verbraucherpreise gekoppelt - vor allem in Ballungsräumen wie München oder Frankfurt. Das kann sich als Kostenfalle erweisen. Denn teure Heiz- und Stromkosten treffen in dem Fall besonders hart.

Mieterbund warnt vor Indexmietvertrag

Wohnungssuchende bekommen immer öfter einen sogenannten Indexmietvertrag präsentiert. Damit seien sie aber meist schlechter dran als mit einem klassischen Mietvertrag, der von der ortsüblichen Vergleichsmiete abhängt, warnt Hermann-Josef Wüstefeld vom Deutschen Mieterbund.

Denn bei einer Indexmiete müssen die Mieter nicht nur steigende Heiz- und Stromkosten schultern, Teuerungswellen bei Benzin, Gas, Heizöl und Strom treiben auch die Grundmiete in die Höhe. In München bedeutet das für Mieter beispielsweise: Zusätzlich zur Verteuerung der Energiekosten im oft zweistelligen Prozentbereich müssen Betroffene womöglich Mieterhöhungen um etwa 2,1 Prozent und mehr hinnehmen.

Teuerungsrate treibt Mieten hoch

Entsprechend der Index-Entwicklung kann der Vermieter die Inflationsrate jährlich an den Mieter weitergeben. Er muss es aber nicht. "Die meisten erhöhen nur alle drei bis vier Jahre", sagt Rudolf Stürzer, Vorsitzender von Haus und Grund in München.

Je stärker die Teuerungsrate hierzulande also künftig nach oben geht, desto teurer wird auch die Wohnung. Während die Kaltmieten im Schnitt um moderate 1,6 Prozent pro Jahr nach oben gehen, stieg der Lebenshaltungsindex beispielsweise von August 2011 bis August dieses Jahres um 2,1 Prozent.

Ursprünglich nur bei Gewerbeimmobilien üblich

Wie viele Mieter einen Indexmietvertrag haben, ist nicht bekannt. "Solche Verträge sind aber klar auf dem Vormarsch", sagt Gerold Happ, Jurist beim Eigentümerverband Haus und Grund Deutschland. Allein in München werde bei Neuvermietungen inzwischen schon mindestens jede dritte Miete indexiert, meint Stürzer. Seit der Mietrechtsreform im Jahr 2001 ist das erlaubt, vorher war die Koppelung nur bei Gewerbeimmobilien üblich.

Speziell in weniger gefragten Wohnlagen Deutschlands kann die Indexmiete rasch zum Preisbeschleuniger werden. "Das passiert beispielsweise auf dem Land, wo die Vergleichsmieten nicht so schnell nach oben gehen", erklärt Mieterbund-Experte Wüstefeld.

Nicht immer die schlechteste Alternative

In heiß begehrten Städten wie München ist die Indexmiete allerdings nicht immer automatisch die schlechteste Lösung. Denn auch die klassischen Mieten galoppierten dort davon, erklärt Stürzer - oft um bis zu 15 Prozent in zwei Jahren. Ein zusätzlicher Vorteil bei Indexmietverträgen: Modernisiert der Vermieter die Fenster oder die Heizung auf freiwilliger Basis, darf er die Kosten nicht auf seine Mieter umlegen.

Grundsätzlich profitieren jedoch Vermieter in Großstädten, in denen eine Mieterhöhung auf einen hoch komplizierten Mietspiegel mit ortsüblichen Vergleichsmieten gestützt werden muss. Wer etwa in der bayerischen Hauptstadt eine Anhebung durchsetzen will, muss das aufwendig begründen. Bei der Indexmiete dagegen ist die Preisentwicklung amtlich vorgegeben. "Dagegen zieht niemand vor Gericht", erläutert Stürzer.

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