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Baufinanzierung: Kredit den Bedürfnissen anpassen


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Baufinanzierung: Kredit den Bedürfnissen anpassen

Von dpa, sm

Aktualisiert am 29.06.2020Lesedauer: 3 Min.
Schlüsselübergabe nach Vertragsunterzeichnung: Experten raten, mehrere Angebote für eine Immobilienfinanzierung einzuholen.Vergrößern des Bildes
Schlüsselübergabe nach Vertragsunterzeichnung: Experten raten, mehrere Angebote für eine Immobilienfinanzierung einzuholen. (Quelle: Natee Meepian/getty-images-bilder)

Die Reihenfolge ist in der Regel klar: Immobilie finden, Finanzierung suchen, Kaufvertrag abschließen. Doch vor allem unter Zeitdruck wird der Tragweite einer Immobilienfinanzierung oft nur wenig Rechnung getragen.

Die Aufnahme eines Immobiliendarlehens ist für sehr viele Menschen die wohl wichtigste finanzielle Entscheidung ihres Lebens. Nicht zuletzt kosten Immobilien zumeist ein Vielfaches des Jahreseinkommens. Doch die passende Finanzierung zu finden, ist nicht immer ganz leicht – vor allem, wenn man sich das erste Mal mit dem Thema auseinandersetzt. Oftmals setzen sich die Immobilienkäufer auch zeitlich unter Druck: Wenn man jetzt nicht zugreift, ist die Immobilie weg. Viele sind dann froh, wenn die Kreditzusage von der Bank kommt und sie direkt starten können.

Bleibt die Frage: Bekommen Kunden wirklich immer das, was für sie am besten ist? Verbraucherschützer und Rechtsexperten sind da skeptisch. Vor allem bei Zeitdruck wird der Tragweite einer Immobilienfinanzierung oft nur wenig Rechnung getragen.

Beratung nicht immer bedarfsgerecht

Berater müssen grundsätzlich einen dem Bedarf angepassten Kredit empfehlen. Das heißt: Das Darlehen muss sowohl von der Höhe als auch der Laufzeit passen. Zudem müssen die Risiken der Finanzierung berücksichtigt werden. Nicht zu vergessen sind die sonstigen finanziellen Verpflichtungen, die der Darlehensnehmer weiter erfüllen muss.

Laut Stiftung Warentest gibt es oftmals erhebliche Defizite in der Beratung: So wird die Kreditsumme nicht wirklich dem Bedarf des Kunden angepasst und die Monatsraten werden zu hoch gewählt. Auch fielen den Testern Lücken im Finanzierungsplan oder fehlende Informationen auf, wie über die Restschuld am Ende der Zinsbindung.

Ein weiteres Problem: Nicht immer bekommen Kunden nur einen einfachen Kreditvertrag. Nicht selten bestehen die Finanzierungen aus mehreren Bausteinen, zum Beispiel bei Bausparsofortfinanzierungen. Ob sich das auszahlt, zeigt sich oftmals erst hinterher.

Monatliche Rate fließt nicht in Tilgung

Das Prinzip dieser Finanzierungsform: Verbraucher bekommen ein Darlehen zu den Marktkonditionen und schließen gleichzeitig einen Bausparvertrag ab. Die monatliche Rate, die die Kunden zahlen, fließt jedoch nicht in die Tilgung des Darlehens, sondern in den Bausparvertrag.

Erst wenn der Bausparvertrag zugeteilt wird, wird mit dem angesparten Guthaben und dem fälligen Bauspardarlehen ein Teil des ursprünglichen Kredits getilgt. In den folgenden Jahren muss dann aber noch das Bauspardarlehen abbezahlt werden.

Solange solche Finanzierungen weiter bedient werden, ist das in den meisten Fällen auch kein Problem. Das böse Erwachen kommt erst dann, wenn die Finanzierung ins Wanken gerät, zum Beispiel durch eine Trennung oder den Tod eines Partners.

Drei bis vier Angebote einholen

Inwieweit Geldinstitute ihre Kunden über alle Vor- und Nachteile aufklären müssen, ist juristisch nicht immer eindeutig. Banken sollten aber Vor- und Nachteile einzelner Finanzierungsmodelle umfassend, richtig und verständlich erläutern. Dies sollte dem Kunden auch schriftlich an die Hand gegeben werden.

Je komplizierter die Vertragslage, desto misstrauischer sollten Finanzierungswillige sein. Ein Beispiel: Kommen zu der Immobilienfinanzierung noch zwei Bausparverträge und noch eine Lebensversicherung, ist das ein Indiz, dass an zu vielen verschiedenen Schrauben gedreht wird, warnen Experten. Ziel sei es, möglichst viele Provisionen herauszuholen.

Übrigens: Eine Bank ist nicht verpflichtet, dem Kunden den günstigsten Zins anzubieten. Zudem müssen Banken nicht über Konditionen der Konkurrenz informieren.

Aus diesem Grund sollte man als Kunde immer mehrere Kreditinstitute befragen. Sinnvoll sei es, drei bis vier Angebote verschiedener Institute einzuholen. Und Kreditvermittler seien Ansprechpartner, die die Konditionen vieler Banken kennen. Grundsätzlich sollte man auch nur eine Finanzierung aufnehmen, die man verstanden hat.

Verwendete Quellen
  • Verbraucherzentrale Bremen
  • Stiftung Warentest
  • Nachrichtenagentur dpa
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