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Steuer auf die Steuer: Bei diesen Gütern kassiert der Staat doppelt | Studie


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Steuer auf die Steuer – hier kassiert der Staat doppelt


Aktualisiert am 29.01.2021Lesedauer: 2 Min.
Eine Hand greift eine Flasche Bier (Symbolbild): Die Biersteuer erhöht die Bemessungsgrundlage für die Mehrwertsteuer.Vergrößern des Bildes
Eine Hand greift eine Flasche Bier (Symbolbild): Die Biersteuer erhöht die Bemessungsgrundlage für die Mehrwertsteuer. (Quelle: Tero Vesalainen/Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Auf vieles gibt es in Deutschland Abgaben. Manche Güter werden aber gleich zweimal besteuert – Benzin zum Beispiel. Angesichts gestiegener Spritpreise sieht der Bund der Steuerzahler Handlungsbedarf.

Kaufen Sie Lebensmittel, Kleidung oder eine neue Waschmaschine, zahlen Sie dafür Mehrwertsteuer – so weit, so bekannt. Doch diese wird bei manchen Gütern nicht bloß auf den Nettopreis erhoben. Stattdessen kommt auf diesen oft noch eine Verbrauchsteuer oben drauf – und erst dann wird die Mehrwertsteuer berechnet. Mehr zur Mehrwertsteuer lesen Sie hier.

Konkret heißt das: Sie zahlen sozusagen eine Steuer auf die Steuer. Dem Staat bringt diese Doppelbelastung jedes Jahr 12 Milliarden Euro an zusätzlichen Einnahmen. Das bestätigt eine neue Studie des Deutschen Steuerzahlerinstituts (DSi), die t-online exklusiv vorliegt.

Bund der Steuerzahler: "Doppelbesteuerung ist schlicht unfair"

Für Verbraucher sei das ein echtes Ärgernis, urteilt der Bund der Steuerzahler (BdSt). Das gelte insbesondere jetzt, wo die Mehrwertsteuer zurück auf altem Stand und der CO2-Preis eingeführt worden sei. Denn durch die Doppelbesteuerung steige die staatliche Belastung bei wichtigen Verbrauchsgütern weiter an.

Zu den Verbrauchsteuern zählen zum Beispiel die Energiesteuer, die Kaffeesteuer, die Stromsteuer und die Biersteuer. Sie werden zwar beim Hersteller oder Händler erhoben, diese dürfen die Steuer aber auf die Kunden umlegen. Dem Staat beschert das jedes Jahr Einnahmen von mehr als 65 Milliarden Euro.

Für Autofahrer wird es besonders teuer

Was es für die Verbraucher bedeutet, wenn die Mehrwertsteuer nicht nur auf den Nettopreis, sondern auch auf Stromsteuer, Energiesteuer und Co. erhoben wird, zeigen drei Rechenbeispiele:

  • Nach DSi-Berechnungen macht der Steueranteil bei einem Liter Benzin (Bruttopreis: 1,35 Euro) aktuell rund 69 Prozent des Bruttopreises aus. Das entspreche einem effektiven Steuersatz, also einem Aufschlag auf den Nettopreis, von rund 222 Prozent.
  • Bei einer Kilowattstunde Strom (Bruttopreis: etwa 0,32 Euro) betrage der Steuer- und Abgabenanteil rund 51 Prozent und der Aufschlag auf den Nettopreis 106 Prozent.
  • Besonders widersprüchlich sei die Besteuerung von Kaffee. Zwar gelte dafür der ermäßigte Mehrwertsteuersatz von 7 Prozent, zusammen mit der Kaffeesteuer steige die steuerliche Belastung aber auf fast 40 Prozent des Nettopreises an.

"Diese Doppelbesteuerung ist schlicht und ergreifend unfair und frustriert die Steuerzahler", sagte der Präsident des Bundes der Steuerzahler, Reiner Holznagel, t-online.

Holznagel fordert angesichts der zusätzlichen Belastung durch den CO2-Preis: "Es ist an der Zeit, dass die Politik gegensteuert. Um für Entlastung zu sorgen, könnte sie zum Beispiel die Stromsteuer spürbar senken."

Genügend Spielraum sei vorhanden, denn der deutsche Stromsteuersatz für privat verbrauchten Strom liege um das 20-Fache über dem EU-Mindeststeuersatz. "Eine Entlastung von rund 6 Milliarden Euro pro Jahr wäre daher möglich“, sagte Holznagel.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • DSi-Studie: "Mehrbelastungen durch Steuerkumulation begrenzen"
  • Bundesfinanzministerium
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