Lebensversicherungen Allianz leitet Kunden offenbar in die Irre
Die Allianz wendet bei der Lebensversicherung möglicherweise eine Taktik an, um Kunden vom vorzeitigen Ausstieg aus ihren Verträgen abzuhalten. Das berichtet die "Wirtschaftswoche" vorab. Der Marktführer bei Lebensversicherungen weigere sich, den Stand des Rückkaufswertes auf Anfrage unverbindlich mitzuteilen. Bei Kündigungen soll es zudem "zu merkwürdigen Zwischenabrechnungen" gekommen sein. Das zeigten Fälle, die dem Wirtschaftsmagazin bekannt geworden seien.
So gab die Allianz bei einem zum 1. April gekündigten Vertrag Anfang März eine Ablaufleistung von rund 104.000 Euro an. In der Abschlussrechnung zehn Tage vor Auszahlung sei die Summe dann jedoch auf 114.000 Euro gestiegen - ein Unterschied von immerhin 9,6 Prozent.
Zwar änderten sich die für Reserven entscheidenden Wertpapierkurse täglich, solch hohe Differenzen seien damit jedoch nicht zu erklären.
Wahre Zahlen verschleiert?
Laut "Wirtschaftswoche" vermuten betroffene Kunden deshalb einen Trick des Versicherers: Die Kündigung könnte nach der ersten Mitteilung aus Enttäuschung über den niedrigen Ablaufwert zurückgezogen werden. Diese Kunden würden dann nie erfahren, dass sie tatsächlich mehr bekommen hätten.
Die Allianz wollte sich auf Anfrage nicht zu den Fällen äußern, hieß es.