Geld-vorsorge Bahr: "Unsinnige Praxisgebühr" muss endlich weg
Angesichts der Milliardenüberschüsse der gesetzlichen Krankenversicherung hat Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) einen neuen Vorstoß zur Abschaffung der Praxisgebühr gestartet. Die Überschüsse hätten ein Maß angenommen, das einen Verzicht auf die "unsinnige Praxisgebühr" rechtfertige, sagte Bahr in München. "Wir können uns das leisten."
Beitragssenkungen abgelehnt
Ein Verzicht auf die Zehn-Euro Gebühr pro Quartal würde laut Bahr zwei Milliarden Euro kosten. Die FDP werde das erneut zum Thema im Koalitionsausschuss machen. Eine Senkung der Krankenkassenbeiträge lehnte Bahr ab. Es sei nicht richtig, wenn man beim Beitragssatz immer rauf und runter gehe.
Und eine minimale Senkung würden Menschen kaum spüren. "Aber wenn die zehn Euro beim Arztbesuch wegfallen, das erleben die Bürger wirklich", sagte er. "Ich glaube, dass die Versicherten und Patienten am meisten profitieren würden, wenn die Praxisgebühr wegfiele."
"Daseinsberechtigung verloren"
Weil Krankenkassen und Gesundheitsfonds Milliarden auf der hohen Kante hätten, habe die Praxisgebühr "spätestens jetzt ihre Daseinsberechtigung verloren", sagte auch FDP-Generalsekretär Patrick Döring der "Rheinischen Post". Er verwies darauf, dass die Krankenkasse KKH-Allianz angekündigt habe, ihren Mitgliedern die Praxisgebühr zu erstatten.