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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Altersvorsorge Altersvorsorgekonto: Besser als die Riester-Rente?
Das Altersvorsorgekonto soll die Riester-Rente bei der staatlichen Altersvorsorge ablösen – das fordern mittlerweile einige Verbraucherschützer. Doch was wären überhaupt die Vorteile dieses Vorsorgekontos?
Riester-Rente in der Kritik
Die Riester-Rente ist mittlerweile ein weitverbreitetes Produkt zur Altersvorsorge in Deutschland. Doch seit sie im Jahr 2001 eingeführt wurde, steht sie auch immer wieder im Zentrum öffentlicher Kritik. Ein Grund: Die Rendite der Verträge sei oft so schlecht wie beim Sparstrumpf, bemängelt das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) laut SWR.
Auch das Verbrauchermagazin "Öko-Test" übt seit mehreren Jahren Kritik an der Riester-Rente: Die hierzu angebotenen Finanzprodukte seien intransparent, teuer und unflexibel. Außerdem werde bei Riester-Renten oft mit überlangen Lebenserwartungen kalkuliert, kritisiert das Verbrauchermagazin. Dessen Fazit lautet deshalb: "Riester-Rente abschaffen, ein Altersvorsorgekonto einführen."
Vorteile eines Altersvorsorgekontos
Nach eigenen Angaben fordert "Öko-Test" wie auch die Verbraucherkommission Baden-Württemberg seit 2010 ein Altersvorsorgekonto für Verbraucher, damit mehr von der staatlichen Förderung tatsächlich bei den Versicherten ankommt. Das Vorsorgekonto soll dabei einfach, kostengünstig und transparent sein, indem es unter anderem von einer Non-Profit-Institution angeboten wird, die nicht selbst daran verdienen will, so die Forderung von "Öko-Test".
Eine Möglichkeit dafür wäre die Deutsche Rentenversicherung Bund. Das angesparte Kapital soll laut "Öko-Test" grundsätzlich vererbbar sein, was bisher nicht bei allen staatlich geförderten Rentenversicherungsverträgen der Fall ist.
Nicht einfach den Riester-Vertrag kündigen
Auch andere Verbraucherschützer kritisieren die bisherige Gestaltung der Riester-Rente, aber nicht alle lehnen das Produkt grundsätzlich ab. So steht unter anderem das Verbrauchermagazin "Finanztest" der Riester-Vorsorge weiterhin befürwortend gegenüber, berichtet der SWR, ebenso wie die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz.
Letztere hat eher die Sorge, dass Verbraucher aufgrund der schlechten Presse zur Riester-Rente schlimmstenfalls ihren bestehenden Vertrag kündigen, so die Aussage von Josephin Holzhäuser, Finanzexpertin der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz gegenüber dem SWR. Das wäre ihrer Meinung nach die schlechteste Lösung. Eher sollten Verbraucher noch über einen Vertragswechsel oder die Einstellung der Beitragszahlungen nachdenken.