Die subjektive Sicht des Autors auf das Thema. Niemand muss diese Meinung übernehmen, aber sie kann zum Nachdenken anregen.
Was Meinungen von Nachrichten unterscheidet.Lohnt jetzt der Einstieg? Das Rekordhoch im Dax ist schon wieder fühlbar
Wie kann das denn bitte sein? Der Deutsche Aktienindex liegt Mitte November näher am Jahreshoch als am Jahrestief. Und dies in einem Jahr voller Probleme. Wird jetzt alles gut?
Seit Ende September zeigte der Dax eine der stärksten Rally-Phasen der vergangenen Jahre und legte nahezu ohne Pause um rund 20 Prozent zu. Inzwischen notiert der heimische Leitindex wieder näher an seiner Rekordmarke als am Jahrestief.
Ausgehend von Anfang Januar beträgt das Minus des international vergleichbaren Dax-Kursindex nur noch rund 10 Prozent. Damit reiht er sich unter den weltweit stärker beachteten Indizes ungefähr im Mittelfeld ein. Viele internationale Investoren waren in Europa wegen der Energiekrise sowie des Kriegs in der Ukraine unterinvestiert und vergrößern allmählich wieder ihr Engagement.
Zur Person
Daniel Saurenz ist Finanzjournalist, Börsianer aus Leidenschaft und Gründer von Feingold Research. Mit seinem Team hat er insgesamt mehr als 150 Jahre Börsenerfahrung und bündelt Börsenpsychologie, technische Analyse, Produkt- und Marktexpertise. Bei t-online schreibt er über Investments und die Lage an den Märkten, immer unter dem Fokus des Chance-Risiko-Verhältnisses für Anleger. Sie erreichen ihn auf seinem Portal www.feingoldresearch.de.
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Indizes im Minus, aber Verluste verringert
Der EuroStoxx 50 zeigte daher seit Monatsbeginn mit sieben Prozent eine überdurchschnittlich starke Erholung. Zu den größten Verlierern ausgehend vom Jahreswechsel zählen hingegen die deutschen Nebenwerte: MDax TecDax und SDax liegen zwischen 21 und 27 Prozent im Minus. Ähnlich tiefrote Vorzeichen leuchten nur bei den amerikanischen Technologieindizes Nasdaq 100 und Nasdaq Composite auf.
Eine Auswertung auf Basis markttechnischer Indikatoren liefert weitere Erkenntnisse. So eroberten im November einige Indizes erstmals wieder ihre viel beachtete 200-Tage-Linie zurück. Mitte November behaupteten ungefähr die Hälfte der Märkte den langfristigen Durchschnitt. Sollte dieser Trend anhalten, würde sich die globale Trendeinschätzung in Richtung einer neuen Aufwärtsbewegung verschieben. Noch aber ist das Kräfteverhältnis im mittel- bis langfristigen Zeithorizont als ausgeglichen zu bewerten.
Lohnt jetzt der Einstieg?
Kurzfristig steigt hingegen das Risiko von Gewinnmitnahmen wieder an, da nahezu alle Indizes ihren Monatsdurchschnitt (21-Tage-Linie) behaupten. Dieser Extremwert signalisiert erfahrungsgemäß eine Überhitzung. Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis die Quote wieder auf ein für Neueinsteiger attraktives Niveau von weniger als 30 Prozent fällt.
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