Digitalwährungen Kryptohändler Bison kooperiert mit Online-Broker Flatex Degiro
Trotz Krypto-Crash werben viele Anbieter um Anleger, die in Bitcoin und Co. investieren wollen. Jetzt tun sich mit dem Online-Broker Flatex Degiro und dem Kryptohändler Bison zwei Firmen zusammen.
Die rund zwei Millionen Kunden des bekannten Online-Brokers Flatex Degiro können ihr Geld künftig auch in Kryptowährungen anlegen. Das Unternehmen geht dafür eine Kooperation mit dem Krypto-Ableger der Börse Stuttgart, Bison, ein.
Ab dem dritten Quartal können die Anleger direkt in ihrem Flatex-Account auch Kryptowährungen über Bison anlegen, erklärte Geschäftsführer und Co-Gründer Ulli Spankowski im Gespräch mit t-online: "Das könnte ein weiterer großer Schritt zur Massenadaption sein."
Durch die Zusammenarbeit der beiden Finanzfirmen müssten sich die Kunden nicht ein zusätzliches Konto bei einem Broker für Kryptowährungen oder einer Kryptobörse anlegen – sondern könnten mit wenigen Klicks ihren bestehenden Account um ein Bison-Konto erweitern.
Das Buhlen um neue Kryptoanleger
Bison ist der offizielle Kryptobroker der Börse Stuttgart hat laut eigenen Angaben mehr als 630.000 Kunden. Das Unternehmen arbeitet bei der Verwahrung der Kryptowährungen seiner Kunden mit der Firma Blocknox zusammen, die auch zur Gruppe Börse Stuttgart gehört. Handelspartner der Kunden ist mit der ebenfalls in Deutschland regulierten Euwax AG eine weitere Tochter der Stuttgarter Börse. Über Bison können Kunden insgesamt sieben Kryptowährungen kaufen, bald sollen weitere Coins folgen.
"Viele interessierte Anleger haben sich bisher gescheut, in diese Asset-Klasse hineinzugehen, weil das einfachere Angebot gefehlt hat", sagt Spankowski. Durch die Kooperation mit dem Broker-Schwergewicht Flatex soll sich das nun ändern.
Neue Kryptoanleger sind derzeit stark umkämpft. In den vergangenen Monaten sind viele neue Anbieter in den Markt gestoßen, neben Brokern wie Bitpanda und Kryptobörsen wie Coinbase haben auch Neobanken das Geschäft für sich entdeckt, darunter etwa das Start-up Vivid. In der Hochzeit der Kryptowährungen wollten alle in der Fintech-Branche ihren Anteil am Erfolg und neue Kunden an sich binden.
"Diese Crashs sind normal"
Das Problem: Aktuell herrscht Katerstimmung an den Märkten. Vergangene Woche rutschte der Kurs der größten Kryptowährung Bitcoin unter die Marke von 30.000 US-Dollar. Seit seinem Allzeithoch im vergangenen Jahr, als der Bitcoin bei 69.0000 Dollar stand, hat sich der Kurs damit mehr als halbiert.
Zuletzt hatten zudem der Absturz der Stablecoins Terra und Luna, die mit Algorithmen den Dollarkurs nachbilden sollten, zu einem Crash an der Kryptobörsen geführt. Spankowski sieht in diesem Negativtrend der vergangenen Wochen allerdings kein Problem.
"Ich glaube nicht, dass es die Investoren vom Anlegen abhalten wird. Diese Crashs sind bei Kryptowährungen normal", sagte er t-online. Besonders bei Flatex Degiro habe man affine Anleger. "Sie wissen: Wer in Kryptowährungen investiert, setzt auf eine sehr volatile Anlage".
- Eigene Recherche
- Gespräch mit Ulli Spankowski
- Pressemitteilung der Gruppe Börse Stuttgart