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Eventim: Ticket-Geschäft stark – Aktie steigt um 10 Prozent | Börsen-News


Finanzen-Ticker
Eventim-Aktie knackt Rekord

Von dpa, reuters, cho, llb

Aktualisiert am 22.08.2024Lesedauer: 29 Min.
Eventim profitiert von einem starken Ticket-Geschäft.Vergrößern des Bildes
Eventim profitiert von einem starken Ticket-Geschäft. (Quelle: Felix Schlikis/imago-images-bilder)

Von A wie Adidas bis Z wie Zalando: Erfahren Sie hier alle wichtigen Neuigkeiten zu Dax-Konzernen, deutschen Traditionsfirmen und zum Börsengeschehen weltweit.

++Eventim erhöht Gewinnprognose – Aktie mit Rekord++ (22.8.2024)

Der Veranstalter und Ticketvermarkter CTS Eventim hat sein Wachstum im zweiten Quartal beschleunigt. Dabei profitierte CTS von einem starken Ticket-Geschäft. Aber auch der Veranstaltungsbereich legte mit Beginn der Festival- und Open-Air-Saison zu. Daher wird das Münchner Unternehmen zuversichtlicher für den Rest des Jahres. An der Aktienbörse kam das sehr gut an.

Die im MDax notierte Aktie sprang am Donnerstag zu Handelsbeginn um 10 Prozent nach oben und erreichte ein Rekordhoch. Zuletzt führte es den MDax mit einem Plus von noch rund acht Prozent auf 89,00 Euro an. Damit hat das Papier im laufenden Jahr um mehr als 40 Prozent zugelegt.

Analyst Henrik Paganetty vom Investmenthaus Jefferies bezeichnete das Quartal "als stark". So lägen die Umsätze im zweiten Quartal um rund ein Sechstel über der Konsensschätzung. Annick Maas vom Analysehaus Bernstein zeigte sich beeindruckt vom kräftigen Anstieg des Umsatzes und des operativen Ergebnisses. Trotz des starken Kursanstiegs der Aktie im bisherigen Jahresverlauf rechnet sie daher mit weiteren Kursgewinnen, nicht zuletzt auch wegen der zugleich angehobenen Jahresziele.

Im zweiten Quartal legte der Umsatz um mehr als ein Fünftel auf knapp 794 Millionen Euro zu, wie CTS Eventim am Donnerstag mitteilte. Damit konnte das Unternehmen sein Wachstum im Vergleich zum ersten Quartal fast verdoppeln. Das Ticket-Geschäft wuchs dabei um 28,5 Prozent. Drei der fünf meistverkauften Events seien dabei aus dem europäischen Ausland und Südamerika gekommen, darunter der italienische Rap-Superstar Ultimo und die südamerikanischen Reggae-Stars Natiruts, hieß es. Im Quartal seien zudem die Vorbereitungen für die Olympischen und Paralympische Spiele in Paris erfolgreich gelaufen, für die CTS als Ticketdienstleister fungiert.

Das Live-Geschäft als größter Umsatzbringer wuchs um 19,7 Prozent – mit Bruce Springsteen in Spanien als Highlight oder den Festivals Rock am Ring, Rock im Park, Hurricane, Southside und Nova Rock. Zudem berichtete CTS von "sehr guten" Festival-Vorverkäufen für das kommende Jahr.


++Postbank-Kauf: Deutsche Bank einig mit Großteil der Kläger++ (22.8.2024)

Im Entschädigungsstreit zwischen der Deutschen Bank und früheren Postbank-Aktionären hat sich das Institut mit einem großen Teil der Kläger geeinigt. Die Einigung habe einen positiven Effekt auf das Vorsteuerergebnis im dritten Quartal von 430 Millionen Euro, teilte die Bank mit. Mit mehr als 80 Klägern, auf die insgesamt fast 60 Prozent aller geltend gemachten Forderungen entfielen, sei wie von dem Institut vorgeschlagen ein Vergleich auf Basis eines Preises von 31 Euro je Aktie geschlossen worden.

Zu den Parteien, mit denen eine Einigung erzielt worden sei, gehöre unter anderem die größte Einzelklägerin im Verfahrenskomplex, auf die etwa ein Drittel aller geltend gemachten Forderungen entfalle. Die Deutsche Bank gehe davon aus, dass die erzielten Vergleiche im Durchschnitt etwa 45 Prozent der Rückstellungen in Anspruch nehmen werden. Sollten Vergleichsvereinbarungen mit weiteren Klägern abgeschlossen werden, könnten sich größere positive Auswirkungen auf die gesamten für den Verfahrenskomplex gebildeten Rückstellungen ergeben.

Vorsorglich 1,3 Milliarden Euro zurückgelegt

Hintergrund ist die Mehrheitsübernahme der Postbank durch die Deutsche Bank im Jahr 2010. Es geht um die Frage, ob die in diesem Jahr beschlossene Zwangsabfindung der Minderheitsaktionäre angemessen war und ob die Deutsche Bank nicht schon vor dem öffentlichen Übernahmeangebot für die Postbank 2010 faktisch die Kontrolle über das Bonner Institut hatte – und den Anlegern mehr Geld hätte zahlen müssen.

In einer mündlichen Verhandlung Ende April hatte das Oberlandesgericht Köln angedeutet, dass es zugunsten der Kläger entscheiden könnte. Die Deutsche Bank legte vorsorglich 1,3 Milliarden Euro zurück. Die Rückstellung hatte bei dem Dax-Konzern im zweiten Quartal für rote Zahlen gesorgt: Unter dem Strich war ein Verlust von 143 Millionen Euro angefallen.


++ Dax über 18.000 Punkte ++ (16.8.2024)

Starke Daten vom Arbeitsmarkt und dem Einzelhandel in den USA haben am Donnerstag den Dax beflügelt. Der deutsche Leitindex schloss mit einem Plus von 1,66 Prozent bei 18.183 Punkten und erzielte damit den achten Gewinntag in Folge. Erstmals seit dem Kurseinbruch Anfang des Monats überschritt das Börsenbarometer wieder die Marke von 18.000 Punkten. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen legte um 1,05 Prozent zu und endete bei 24.787 Zählern.

"Die Erholung des Dax schreitet erwartungsgemäß voran. Einziger Wermutstropfen sind die derzeit dünnen Umsätze", schreiben die Experten der Bank HSBC. Die passten allerdings ins "klassische Sommerloch".

Der Dax dürfte nach Einschätzung des Brokers IG auch am Freitag in der Gewinnzone bleiben. Damit zeichne sich ein positiver Abschluss einer starken Erholungswoche ab, in der der Leitindex auf Basis der aktuellen Indikation bislang ein Plus von 2,8 Prozent verbuchen konnte. Seine Monatsverluste hat er inzwischen zum größten Teil wieder wettgemacht.

Im Dax gab es nur wenige Verlierer. An der Index-Spitze gewannen die Aktien des Chipherstellers Infineon gut vier Prozent. Sie profitierten damit ebenso von der wieder deutlich aufgehellten Stimmung am Markt wie die Papiere der Deutschen Bank und der Commerzbank, die um jeweils mehr als drei Prozent stiegen.

An der Spitze des MDax stiegen die Aktien von Hellofresh um mehr als neun Prozent. Das Bankhaus Metzler hatte seine Verkaufsempfehlung für die Papiere des Kochboxen-Versenders zurückgenommen.

Baywa-Aktien stiegen um fast acht Prozent. Der unter Milliardenschulden ächzende Mischkonzern wird von Gläubigerbanken und Hauptaktionären mit einer kurzfristigen Finanzspritze von über einer halben Milliarde Euro gestützt. Damit soll sichergestellt werden, dass der für Bauern und die Lebensmittelversorgung vor allem im Süden Deutschlands wichtige Agrar- und Energiekonzern liquide bleibt.

Starke Konjunkturdaten in den USA

Die überraschend starken Konjunkturdaten haben auch Anleger an die US-Aktienmärkte zurück gelockt. In den Vereinigten Staaten waren die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche unerwartet gesunken. Die Umsätze des Einzelhandels legten im Juli stärker als erwartet zu. Die Märkte erwarten nun, dass die Notenbank Fed die Zinsen bald senken wird.

"Die US-Wirtschaft wird kurzfristig nicht in eine Rezession rutschen", kommentierte Steve Wyett, Chef-Anlagestratege des Vermögensverwalters BOK, die Konjunkturdaten. Damit sei allerdings auch die teilweise erwartete Zinssenkung der US-Notenbank um einen halben Prozentpunkt vom Tisch. Er gehe allerdings weiterhin davon aus, dass die Fed den Schlüsselsatz im September um einen Viertelprozentpunkt herabsetzen wird.

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Der US-Standardwerteindex Dow Jones stieg am Donnerstag bis Handelsschluss um 1,39 Prozent auf 40.563 Punkte. Der breit gefasste S&P 500 und der technologielastige Nasdaq legten mit 1,61 und 2,34 Prozent noch stärker zu.


++ Telekom mit Rekordgewinn ++ (8.8.2024)

Die Deutsche Telekom hat im zweiten Quartal dank eines starken Kundenwachstums ihren Umsatz und Gewinn erneut gesteigert. Zudem erhöhte der Bonner Konzern am Donnerstag sein Jahresziel für den Barmittel-Zufluss leicht. "Alle unsere Geschäfte laufen erfolgreich", sagte Firmenchef Tim Höttges.

Der Cashflow, der als Gradmesser für die Dividendenhöhe gilt, stieg im Berichtszeitraum überraschend um nahezu 50 Prozent auf 5,2 Milliarden Euro. Grund hierfür sind neben gestiegenen Gewinnen auch niedrigere Ausgaben, insbesondere in den USA. Die US-Mobilfunktochter T-Mobile hat die Integration des übernommenen Rivalen Sprint weitgehend abgeschlossen. Zudem reduzierten sich die Investitionen in das 5G-Mobilfunknetz vor Ort.

Der Konzernumsatz der Telekom stieg um 4,3 Prozent auf 28,4 Milliarden Euro, der bereinigte operative Gewinn um 7,8 Prozent auf 10,8 Milliarden Euro. Im Europa-Geschäft sei das Betriebsergebnis mit einem Plus von 8,9 Prozent so hoch ausgefallen wie noch nie in der Firmengeschichte. Ein Börsianer lobte die Quartalszahlen als durchweg solide. Die Telekom-Aktie stieg daraufhin im Frankfurter Frühhandel um rund ein Prozent.

Die positive Geschäftsentwicklung der Telekom wurde unter anderem durch den Erfolg der Partner-Angebote im Mobilfunk getragen. In Deutschland und im restlichen Europa gewann die Telekom dadurch rund eine halbe Million Vertragskunden dazu. Besonders auf dem deutschen Heimatmarkt stach das TV-Geschäft mit einem Zuwachs von 114.000 Kunden hervor. "Positiv wirkte sich hier unter anderem die Fußball-Europameisterschaft aus sowie das Ende des Nebenkostenprivilegs." Seit dem 1. Juli können Mieter ihre TV- und Kabel-Anbieter frei wählen.

Ein weiterer Lichtblick war die anhaltende Erholung bei der früheren Problemsparte T-Systems. Der Auftragseingang der IT-Dienstleistungstochter stieg um gut 28 Prozent auf 957 Millionen Euro. Einer der Treiber ist das Cloud-Geschäft. So baut die Telekom-Tochter, die vor einigen Jahren noch verkauft werden sollte, gemeinsam mit der Alphabet-Tochter Google eine sogenannte Sovereign Cloud auf, bei der sämtliche Daten der Nutzer in Deutschland beziehungsweise der Europäischen Union (EU) bleiben.

Durch die zunehmende Digitalisierung werden Rechenzentren für Cloud-Anwendungen immer wichtiger. Verstärkt wird dieser Trend durch den Siegeszug Künstlicher Intelligenz (KI), die Hochleistungsrechner benötigt. Für die großen US-Anbieter Google, Microsoft und Amazon Web Services (AWS) ist das Cloud-Geschäft ein wichtiger Gewinnbringer. Die in diesem Bereich notwendigen milliardenschweren Investitionen hatten Investoren zuletzt aber Sorgen bereitet.

Hinweis: Das Nachrichtenportal t-online gehört nicht zur Deutschen Telekom, sondern ist seit 2015 Teil des Medienkonzerns Ströer.


++ Evotec senkt Jahresprognose – Aktienkurs stürzt ab ++ (7.8.2024)

Der Pharmawirkstoffforscher und -entwickler Evotec hat nach einer enttäuschenden Umsatzentwicklung und hohen Kosten vor einem überraschend starken Gewinneinbruch gewarnt. "Wir stehen vor Herausforderungen, die dringend angegangen werden müssen", sagte Konzernchef Christian Wojczewski laut Mitteilung vom Dienstagabend.

Die Aktie erlebte im Morgenhandel an der Börse einen Einbruch um 34 Prozent. Im laufenden Jahr verlor sie damit rund drei Viertel ihres Werts. Der Börsenwert des Unternehmens liegt nun bei knapp einer Milliarde Euro. Inzwischen hat sich der Aktienkurs bei rund 5,20 Euro stabilisiert, was immer noch einem Tagesverlust von etwa 20 Prozent entspricht.

Das im MDax notierte Unternehmen hat angekündigt, dass der Umsatz im Jahr 2024 lediglich auf 790 bis 820 Millionen Euro steigen soll. Im Vergleich zum Vorjahr mit gut 781 Millionen Euro entspricht dies einem Zuwachs im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich. Ursprünglich hatte der Vorstand ein Wachstum im niedrigen zweistelligen Bereich in Aussicht gestellt.

Evotec erklärte, dass das Forschungssegment in einem "herausfordernden Umfeld" weniger Umsatz erzielt habe. Zudem belasteten die Kosten für den Kapazitätsaufbau bei der Biologika-Tochter Just-Evotec Biologics den operativen Gewinn. Darüber hinaus reduziert Evotec seine Forschungsausgaben stärker als erwartet.


++ Dax startet mit leichten Gewinnen ++ (6.8.2024)

Der Dax wird am Dienstag der Kursentwicklung an den Terminmärkten zufolge mit Gewinnen starten. Die Furcht vor einem Einbruch der Weltwirtschaft hatte zum Wochenanfang weltweit die Aktienmärkte weiter nach unten gezogen. Der japanische Leitindex hatte mit einem Kurssturz um rund zwölf Prozent den größten Verlust seit 37 Jahren eingefahren.

Auch in Europa und den USA hatten Anleger scharenweise Aktien aus ihren Depots geworfen. In der Spitze war der deutsche Leitindex am Montag um bis zu 3,6 Prozent eingebrochen, bevor er 1,8 Prozent niedriger mit 17.339 Punkten aus dem Handel ging.

Nikkei-Index erholt sich

Der Nikkei-Index in Tokio hat sich nach einem massiven Kursverlust zu Wochenbeginn wieder erholt. Kurz vor Mittag (Ortszeit) verzeichnete das Börsenbarometer für 225 führende Werte einen kräftigen Anstieg von 2.957 Punkten oder 9,4 Prozent und erreichte einen Zwischenstand von 34.416 Zählern.

Der massive Kurseinbruch am Montag führte auch an anderen internationalen Börsen zu erheblichen Kursverlusten. Der deutliche Anstieg des Yen belastete die Kurse der exportabhängigen japanischen Unternehmen stark. Mittlerweile hat sich die Stimmung laut Händlern jedoch gebessert, da der Yen wieder schwächer geworden ist.

Spannung vor Konjunkturdaten

Anleger richten ihre Aufmerksamkeit erneut auf Konjunkturdaten. So profitierte der Online-Händler Zalando im abgelaufenen Quartal weiter von seinen Effizienzmaßnahmen. Europas größter Online-Modehändler konnte dank einer robusten Nachfrage bei Sportbekleidung sein Wachstum im zweiten Quartal beschleunigen. Die stark schwankungsanfälligen Aktien notierten auf der Handelsplattform Tradegate elf Prozent über dem Xetra-Schlusskurs am Montag.

Beim Leverkusener Pharma- und Agrarkonzern Bayer stehen vor allem die Fortschritte bei der Einführung des neuen Organisationsmodells von Vorstandschef Bill Anderson im Mittelpunkt. Diese Umstrukturierung geht auch mit einem erheblichen Personalabbau einher. Das Unternehmen sieht sich nach dem zweiten Quartal auf gutem Weg, die Jahresziele zu erreichen. Dabei wird Konzernchef Bill Anderson aber etwas vorsichtiger für das Agrargeschäft und leicht zuversichtlicher für die Pharmasparte. Für die Anteilsscheine des Agrarchemie- und Pharmakonzerns ging es auf Tradegate um knapp ein Prozent nach oben.

Dem Großküchenausrüster Rational kam im ersten Halbjahr die hohe Nachfrage in Asien zugute. Damit legten die Papiere auf Tradegate um zwei Prozent zu.


++Dax schließt bei 17.339 Punkten++ (5.8.2024)

Die fortgesetzte Talfahrt an den US-Börsen sowie ein Ausverkauf an der japanischen Börse haben am Montag den deutschen Aktienmarkt weiter unter Druck gesetzt. Zudem bekam der Boom rund um Künstliche Intelligenz (KI) einen nächsten Dämpfer. Die Nervosität der Anleger stieg. Sie sei wieder ähnlich hoch wie zuletzt in der Corona-Krise, hieß es am Markt mit Blick auf die Schwankungsbreite der Kurse.

Letztlich gab der Dax 1,82 Prozent auf 17.339,00 Punkte ab und erholte sich deutlich von seinem Tagestief, das bei rund 17.025 Punkten lag. Es bleibt für das deutsche Börsenbarometer aber dennoch der tiefste Stand seit Februar. In den drei Handelstagen seit Anfang August hat der Dax inzwischen etwas mehr als sechs Prozent eingebüßt. Von seinem bisherigen Jahresplus sind aktuell noch 3,5 Prozent übrig.

Immerhin habe die 17.000-Punkte-Marke gehalten, hob Marktanalyst Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets positiv hervor und sieht derzeit eine "Übertreibung der Börsen nach unten".

Die Nerven der Anleger lägen blank, merkte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets an und verwies auf den um zwölf Prozent abgesackten japanischen Leitindex Nikkei 225. Der Nahost-Konflikt eskaliere. "Ein Angriff Irans auf Israel (...) scheint nur noch eine Frage der Zeit." Zugleich sei in den USA die Arbeitslosenquote auf den höchsten Stand seit drei Jahren gestiegen. "Die Notenbank Fed hat zu lange an den hohen Zinsen festgehalten, die Wirtschaft droht in eine Rezession abzurutschen." Ob es allerdings wirklich dazu komme, sei "noch lange nicht klar".

An den asiatischen Börsen litten Technologiewerte vor allem unter einem Bericht, dem zufolge das KI-Zugpferd Nvidia die Einführung neuer Chips aufgrund von Mängeln verschiebt. Nvidia hatte als großer Profiteur des KI-Boom-Themas die diesjährige Rallye an der US-Technologiebörse Nasdaq ausgelöst.

Die Furcht vor einer Rezession in den Vereinigten Staaten trifft hierzulande auch die Aktien unterhalb des Dax. Der MDax der mittelgroßen Werte büßte am Montag 2,04 Prozent auf 23.964,39 Punkte ein. Für den SDax, der zeitweise um fast 6 Prozent abgesackt war, ging es um 2,62 Prozent nach unten. Mittelgroße und kleinere Unternehmen hängen oft in besonderem Maße vom Konjunkturzyklus ab.


++Wall Street vor weiterem Tech-Ausverkauf++ (5.8.2024)

Die weltweit gewachsenen Sorgen vor einer Rezession beschleunigen im vorbörslichen Handel an der Wall Street den Kursrutsch bei US-Technologieaktien. Unter Druck geraten vor US-Börsenstart vor allem die Anteilsscheine von Apple und Nvidia. Auch die Aktien von Alphabet, Amazon, Meta, Microsoft und Tesla fallen im vorbörslichen US-Handel teilweise um bis zu rund zwölf Prozent. Die Verluste bei Aktien der sogenannten "glorreichen Sieben" würden den Marktwert der Konzerne zusammengenommen um fast eine Billion Dollar reduzieren.

Dem iPhone-Konzern Apple setzt zusätzlich zu, dass die Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway von Starinvestor Warren Buffett ihren Anteil um fast 50 Prozent reduziert hat. Nachdem der technologielastige Nasdaq-Index am Freitag bereits 2,4 Prozent eingebüßt hat, deuten die Futures mit einem Minus von rund fünf Prozent auf eine beschleunigte Talfahrt im Techsektor hin. Auch beim Dow-Jones-Index und dem breit gefassten S&P 500 wird ein schwächerer Handelsstart erwartet. Die Angst vor einem Wirtschaftsabschwung nach enttäuschenden Zahlen vom US-Arbeitsmarkt sowie weiterer schwacher Konjunkturdaten rund um den Globus haben eine Talfahrt an den Börsen ausgelöst.


++Dax stürzt unter 200-Tage-Linie++ (5.8.2024)

Angesichts des Ausverkaufs an den asiatischen Aktienmärkten setzt der Dax seinen jüngsten Kursrutsch fort. Der deutsche Leitindex sackte am Montagmorgen um drei Prozent auf 17.127,22 Punkte ab und erreichte damit das Niveau von Ende Februar. Zugleich fiel das Börsenbarometer unter die viel beachtete 200-Tage-Durchschnittslinie, die Hinweise auf den längerfristigen Trend an der Börse gibt.

Anleger reagierten damit vor allem auf den scharfen Kurseinbruch an den Börsen Asiens. Die Sorgen um eine womöglich harte Landung der Konjunktur in den USA verschreckte dort die Investoren. Zudem litten Technologiewerte unter einem Bericht, demzufolge der Chip-Produzent Nvidia den Start neuer KI-Chips wegen sogenannter Designmängel verschiebt. Nvidia war zuletzt als großer Profiteur des Boom-Themas Künstliche Intelligenz (KI) das Zugpferd der allgemeinen Börsenrallye.


++Nikkei in Japan stürzt ab – tiefster Stand seit 2023++ (5.8.2024)

Der Ausverkauf an den asiatischen Aktienmärkten hat sich zu Beginn der neuen Börsenwoche fortgesetzt. Die Sorgen um eine womöglich harte Landung der Konjunktur in den USA verschreckte die Investoren. In Japan brach der Leitindex Nikkei 225 um 12,4 Prozent auf 31.458,42 Zähler ein.

Das war der tiefste Stand seit November 2023. Zwischenzeitlich wurde der Handel wegen der starken Kursausschläge unterbrochen. Weil der Nikkei vom jüngsten Rekordhoch nun mehr als 20 Prozent eingebüßt hat, sprechen Börsianer von einem Bärenmarkt.

Besser als die japanischen Indizes hielten sich die chinesischen Börsen. Der Hang-Seng-Index der Sonderverwaltungszone Hongkong fiel zuletzt um 2,7 Prozent auf 16.494 Punkte. Auch die australische Börse vermochte sich den schwachen Vorgaben nicht zu entziehen. Der S&P/ASX 200 rutschte um 3,7 Prozent auf 7.649,60 Punkte ab.

Die Devisenexperten der Commerzbank sprachen von einer "Panik am Markt im Hinblick auf die US-Konjunktur". Die globalen Aktienindizes seien risikoscheu und verkauften Aktien. Mit Blick auf die USA stelle sich die Frage, ob angesichts zuletzt schwacher Konjunkturdaten und eines "beispiellosen Zinserhöhungszyklus" eine Rezession vermieden werden kann.


++Größter Dax-Verlust seit Juli 2023++ (2.8.2024)

Rezessionssorgen und Enttäuschungen im US-Technologiesektor haben dem Dax den heftigsten Kursrutsch seit Juli vergangenen Jahres eingebrockt. Bei den Anlegern kam nach Hinweisen von US-Notenbankchef Jerome Powell auf eine Zinssenkung im September keine Kaufstimmung auf, wie der Analyst Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markts kommentierte. Zudem hätten schwache Autowerte den Dax nach unten gezogen.

Kurz nach Eröffnung im heutigen Xetra-Handel rutschte der Dax sogar unter die runde Marke von 18.000 Punkten. Der schwache Start in den Monat August setzt sich damit fort. Auch für den MDax geht der Abwärtstrend weiter: Der Index mittelgroßer Unternehmen verlor bereits am Donnerstag 1,46 Prozent und sinkt heute um weitere 2,1 Prozent auf 24.476 Punkte.

Der US-Notenbankchef habe die Möglichkeit einer Zinswende nach der Sommerpause zwar angedeutet, jedoch auch betont, dass die aktuelle Datenlage eine Zinssenkung nicht zulasse, erklärte Analyst Konstantin Oldenburger weiter. Daher sei die Reaktion der US-Märkte am Donnerstag verhalten geblieben.

Schwacher US-Arbeitsmarkt schickt Börsen auf Talfahrt

Nach Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts für Juli beschleunigte sich die Talfahrt an den Börsen. Im Juli wurden weitaus weniger Stellen geschaffen als gedacht, weswegen sich die Anleger um den Zustand der US-Wirtschaft sorgen. Der Dax rutscht am Nachmittag bis zu 2,3 Prozent auf 17.667 Punkte ab und notiert damit auf einem Dreieinhalb-Monats-Tief.

Die Aussicht auf fallende Kurse an den US-Börsen verstärkt die Nervosität der Anleger. Der VIX-Index, der die Volatilität des US-Aktienmarkts misst und als Angstbarometer der Wall Street gilt, steigt um elf Prozent auf den höchsten Wert seit April. Enttäuschende Quartalsberichte von US-Technologieriesen und aufkommende Rezessionsängste setzen die Kurse in New York vorbörslich unter Druck. Die US-Leitindizes büßen zwischen einem und 1,7 Prozent ein.

Finanzmarktexperte Bastian Hepperle von der Privatbank Hauck Aufhäuser Lampe sieht erstmals seit Langem ein deutlich schwächeres Beschäftigungswachstum. "Eine stärkere Abkühlung am US-Arbeitsmarkt dürfte aber ausbleiben", sagt Hepperle. Der Fed komme entgegen, dass der Arbeitsmarkt als Inflationstreiber an Kraft verliere. "Ihr derzeit noch scharfer Restriktionskurs wird bereits kritisch gesehen und als nicht mehr notwendig erachtet. Eine Leitzinssenkung steht ganz oben auf der Agenda der nächsten Fed-Sitzung im September."

Der Nasdaq 100 verlor bereits am Donnerstag 2,44 Prozent. Auf Monatssicht summieren sich die Verluste auf 4,65 Prozent. Etwas besser sieht es beim Dow Jones aus. Hier steht auf Monatssicht noch ein Gewinn von gut drei Prozent auf der Kurstafel.


++Technische Panne legt Handel an Schweizer Börse lahm++ (31.07.2024)

Der Handel an der Schweizer Börse ist am Mittwoch wiederholt angehalten worden. "Aufgrund anhaltender technischer Probleme wurde der Handel bis auf Weiteres wieder eingestellt", teilte der Börsenbetreiber SIX mit, kurz nachdem der Börsenhandel um 11.30 Uhr wieder aufgenommen worden war. Zuvor war er um 10 Uhr gestoppt worden. "Wir entschuldigen uns für die entstandenen Unannehmlichkeiten."

Ein SIX-Sprecher sagte, dass es sich um ein internes Problem des Börsenbetreibers handele. Dieses stehe im Zusammenhang mit der Verbreitung von Indizes und Marktdaten-Feeds. "Das Problem ist noch nicht gelöst und wir haben beschlossen, den Handel bis auf Weiteres einzustellen." Es werde daran gearbeitet, die Ursache der Panne zu ermitteln. Vom Handelsstopp betroffen seien Aktien, Anleihen, Derivate, börsennotierte Produkte und Fonds.

Die Schweizer Börse gehört mit einer Marktkapitalisierung von rund 1,5 Billionen Franken zu den größten Aktienmärkten in Europa. An ihr werden die Aktien von global tätigen Konzernen wie etwa dem Nahrungsmittel-Weltmarktführer Nestlé, den Pharmariesen Novartis und Roche oder der Großbank UBS gehandelt. Die SIX betreibt auch die spanische Börse in Madrid. Dort gab es ebenfalls Datenprobleme, der Handel lief einem Sprecher zufolge aber normal.


++McDonald's erleidet globalen Umsatzrückgang++ (30.07.2024)

McDonald's verzeichnet erstmals seit fast vier Jahren einen weltweiten Umsatzrückgang. Wie das US-Unternehmen am Montag mitteilte, sank der globale Absatz in den seit mindestens einem Jahr bestehenden Filialen im zweiten Quartal um 1,0 Prozent auf 6,49 Milliarden Dollar (sechs Milliarden Euro) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Grund dafür sei die Sparsamkeit der Verbraucher.

Im Zeitraum von April bis Juni ging der globale Nettogewinn um zwölf Prozent auf 2,02 Milliarden Dollar zurück. Laut McDonald's profitierte das Unternehmen während der hohen Inflationsraten weltweit davon, dass viele Verbraucher von teureren Restaurants zu preiswerteren Fast-Food-Angeboten wechselten.

Zuletzt litt McDonald's aber darunter, dass Kunden mit niedrigem Einkommen "aus dem Markt aussteigen", indem sie zu Hause essen oder auf andere Weise sparen, erklärte Unternehmenschef Christopher Kempczinski bei der Vorstellung der neuen Quartalszahlen.

Finanzchef Ian Borden bestätigte, dass sich dieser Trend auch im laufenden Quartal fortsetze und voraussichtlich darüber hinaus anhalten werde. Um dem entgegenzuwirken, setzt McDonald's nun auf Werbekampagnen sowie neue und besonders günstige Menü-Angebote, um die Kunden zurückzugewinnen.

Dennoch konnten die Aktien von McDonald's kräftig zulegen. Investoren schmeckte vor allem der die Erwartungen übertreffende Verkauf von Fünf-Dollar-Mahlzeiten. McDonald's hatte das Budget-Menü Ende Juni eingeführt, weil immer mehr Kunden mit geringem Einkommen um XXL-Menüs einen Bogen machten und sich angesichts der Inflation lieber zu Hause mit günstigeren Lebensmitteln versorgten. Die Aktie legte um knapp vier Prozent zu. Die Titel haben in diesem Jahr rund 15 Prozent eingebüßt.


++Großaktionär will Traditionsunternehmen BayWa stützen++ (25.07.2024)

Der angeschlagene Agrarkonzern BayWa kann auf Hilfe hoffen: Die bayerischen Volks- und Raiffeisenbanken, die über die Bayerische Raiffeisen-Beteiligungs-AG auch größter Aktionär der BayWa sind, wollen das Traditionsunternehmen stützen.

"Wir werden uns da solidarisch zeigen, wir werden diesen Weg auch konstruktiv miteinander gehen", sagte Gregor Scheller, scheidender Vorsitzender des Genossenschaftsverbands Bayern (GVB), in München. Einem Insider zufolge geht es um einen höheren zweistelligen Millionenbetrag, der Branchendienst "Platow Brief" berichtet von einem Gesellschafterdarlehen von 50 bis 60 Millionen Euro.

Die BayWa wollte sich dazu konkret nicht äußern. "Die Gesellschaft ist weiterhin in konstruktiven Gesprächen mit den Finanzierungspartnern", hieß es in der Mitteilung. "Aufgrund dieser Gespräche und der eingeleiteten Maßnahmen geht der Vorstand unverändert davon aus, dass die Finanzsituation nachhaltig gestärkt werden kann."

Operativ schreibt BayWa trotz eines Umsatzeinbruchs aber wieder schwarze Zahlen. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) von 61,3 Millionen Euro im zweiten Quartal machte Verluste in gleicher Höhe im ersten Quartal wett, wie die BayWa am Mittwochabend mitteilte. Der Konzernumsatz brach im ersten Halbjahr um 15 Prozent auf 10,7 Milliarden Euro ein. In den Zahlen nicht enthalten seien aber mögliche Abschreibungen auf Firmenwerte, nachdem der Kurs der BayWa-Aktie infolge der Sanierung eingebrochen ist.


++Luxuskonzern LVMH unter Druck – Wachstum schwächer als erwartet++ (24.07.2024)

Der französische Luxusgüterkonzern LVMH (Moët Hennessy Louis Vuitton) kämpft weiter mit einer verhaltenen Nachfrage nach seinen Produkten. Im zweiten Quartal schwächte sich das Umsatzwachstum ab, da Konsumenten nicht mehr so häufig bei den teuren Louis-Vuitton-Handtaschen und Mode von Christian Dior zugriffen. So wuchs der Umsatz ohne Berücksichtigung von Währungseffekten sowie Zu- und Verkäufen von Unternehmensteilen um nur ein Prozent, wie das Unternehmen in Paris mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit fast dreimal so viel Wachstum gerechnet.

Dabei profitierte LVMH von zahlungskräftigen chinesischen Touristen im Ausland, vor allem in Japan, wo ein schwacher Yen die Erlöse nach oben trieb. In der chinesischen Region gingen die Erlöse hingegen zurück. Denn die chinesischen Kunden warteten eher die nächste Japan-Reise ab, um Preisvorteile durch den Yen zu erhalten, so die Beobachtung des Finanzchefs Jean-Jacques Guiony. Dies setze auch die Marge unter Druck, sagte er in einer Telefonkonferenz.

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Anleger reagierten verschnupft. An der Pariser Börse sank die Aktie am Mittwoch im frühen Handel in der Spitze um mehr als sechseinhalb Prozent in Richtung des Jahrestiefs von 644 Euro aus dem Januar. Zuletzt hatte das Papier um fünf Prozent auf 656,80 Euro nachgegeben. Gemessen an der Marktkapitalisierung sind das etwas mehr als 17 Milliarden Euro. Mit einem Börsenwert von knapp 328 Milliarden Euro ist LVMH aber immer noch nach Novo Nordisk (umgerechnet 545 Milliarden Euro) und ASML (342 Milliarden) das drittwertvollste Unternehmen Europas.


++Varta-Aktie stürzt um 80 Prozent ab – Anlegern droht Totalverlust++ (22.07.2024)

Die Aktien des Batterieherstellers Varta sind mit einem Verlust von 80 Prozent in die neue Handelswoche gestartet. 2,10 Euro kosteten die Wertpapiere am Montagmorgen auf Xetra, inzwischen hat sich der Kurs minimal erholt.

Grund für den Absturz: Varta hatte am Sonntagabend eine Umstrukturierung angekündigt, um eine mögliche Insolvenz abzuwenden. Dabei sollen Alt-Aktionäre aus dem Unternehmen gedrängt werden und Gläubiger auf einen Großteil ihres Geldes und ihrer Ansprüche verzichten.

Die Restrukturierung sieht eine vereinfachte Herabsetzung des Grundkapitals der Gesellschaft auf null Euro vor – verbunden mit einer anschließenden Kapitalerhöhung mit Bezugsrechtsausschluss und unter Ausgabe neuer Aktien. Die bisherigen Aktionäre würden in beiden Fällen leer ausgehen. Lesen Sie hier, was ein Bezugsrecht ist.

Die DZ Bank hat bereits reagiert und den Wert der Varta-Aktie angesichts des drohenden Kapitalschnitts auf null Euro gesenkt sowie die Einstufung auf "Verkaufen" belassen. Da die bestehenden Anteilseigner dem entschädigungslosen Verlust ihres gesamten Aktienpakets und dem vollständigen Herausdrängen aus dem Unternehmen nach Einschätzung von Varta kaum zustimmen dürften, soll das Unternehmensstabilisierungs- und -restrukturierungsgesetz (StaRUG) zum Tragen kommen.

Dieses sieht vor, dass einzelne Aktionäre oder Gläubiger keine Rechte mehr haben, um ein operativ lebensfähiges Unternehmen nicht im Bestand zu gefährden. Dabei soll auch ein Schuldenschnitt vorgenommen werden, dem die Gläubiger laut Mitteilung aber nur zustimmen würden, wenn das Eigenkapital auf null herabgesetzt wird.

Gespräche auch mit Porsche

Varta habe einen finanziellen Bedarf im hohen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Zur Deckung sei auch die Beteiligung von Finanzgläubigern und Investoren vorgesehen. Hierzu liefen aktuell Verhandlungen unter anderem mit dem bisherigen Mehrheitseigentümer Michael Tojner, der auch Aufsichtsratschef ist, und dem Sportwagenbauer Porsche AG, der zum Volkswagen-Konzern gehört. Dieser hatte erst zu Monatsanfang mitgeteilt, Varta das Geschäft für Elektroautobatterien abkaufen zu wollen.


++Weltweite IT-Probleme lassen Aktienkurse einbrechen – Dax im Minus ++(19.7.2024)

Weltweite IT-Probleme der IT-Sicherheitsfirma Crowdstrike führten zu Technik-Ausfällen im internationalen Luftverkehr. Diese wiederum belasten Airline-Aktien. Über Probleme berichten unter anderem Lufthansa und ihre Tochter Eurowings sowie Ryanair oder US-Fluggesellschaften wie American Airlines und Delta. Lufthansa-Aktien notieren im MDax zeitweise drei Prozent schwächer. Die Aktie des Flughafenbetreibers Fraport verlor zwischendurch ebenfalls etwa 2 Prozent. Die Aktie von Ryanair gab an der Börse in Dublin am Morgen um bis zu 3,6 Prozent nach.

Auch die Stimmung am deutschen Aktienmarkt ist nach den Ereignissen gedämpft. Der Leitindex Dax fiel am Freitag bis mittags um zwischenzeitlich bis zu 0,82 Prozent auf 18.200 Punkte. Mit einem Wochenminus von knapp 3 Prozent ist das Börsenbarometer damit auf das Juni-Niveau zurückgefallen, nachdem es vor einer Woche noch einen Kursanstieg verzeichnet hatte. Neben dem Luftverkehr sind von den Ausfällen auch Banken und Medien betroffen.

Die Lufthansa sieht sich von den weltweiten Computer-Problemen "zur Zeit gering" betroffen. Es könne zu "Verspätungen und einzelnen Ausfällen kommen", teilte die Fluggesellschaft in Frankfurt mit. "Erheblich beeinträchtigt ist der Flugbetrieb am Flughafen BER." Lufthansa bedauere die Unannehmlichkeiten für ihre Passagiere.

Der mögliche Ausgangspunkt der Störungen ist offenbar ein Problem bei der US-Cybersicherheitsfirma Crowdstrike. Medienberichten zufolge wurde als Auslöser ein Fehler in einem Programm-Update der IT-Sicherheitsfirma vermutet. Das jüngste Update werde gerade wieder zurückgenommen, sagte ein Crowdstrike-Sprecher dem US-Sender CNBC. Crowdstrike-Aktien knickten im vorbörslichen US-Handel um mehr als 19 Prozent ein.

Auch die Aktie von Microsoft ist betroffen. Sie verlor im Frankfurter Handel am Morgen gut 2,4 Prozent. In den USA ist der Handel noch nicht eröffnet. Vorbörslich soll die Aktie rund zwei Prozent verloren haben, meldet dpa-afx. Der Fehler beim Software-Update von Crowdstrike habe die Software von Microsoft gestört. Server seien offline gegangen und dann in einer Wiederherstellungs-Schleife stecken geblieben. Die Folge sei der "berühmte" "Blue Screen of Death (BSOD)". Lesen Sie hier mehr zur vermutlichen Ursache der IT-Störung.


++Zinsentscheid hat keinen Einfluss auf Dax++(19.7.2024)

Am Freitag wird der Dax Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge kaum verändert starten. Am Donnerstag hatte er 0,4 Prozent schwächer bei 18.354 Punkten geschlossen und damit das vierte Mal in Folge nachgegeben. Für den MDax der mittelgroßen Werte ging es immerhin um 0,22 Prozent auf 25.587 Zähler nach oben.

Druck kam von den US-Börsen, wo die Technologie-Werte ihre jüngsten Verluste ausweiteten. Zudem belastete ein Kursrutsch bei den Aktien des Schwergewichts Siemens. Nach enttäuschenden Resultaten des schweizerischen Konkurrenten ABB sackten die Siemens-Aktien am Dax-Ende um 4,4 Prozent ab. Analysten hatten in ihren Kommentaren zu ABB den Auftragseingang und den Umsatz als Schwachpunkte hervorgehoben.

Gewinne bei Autowerten

Deutliche Gewinne bei Autowerten verhinderten größere Verluste im Dax. Erfreuliche Geschäftszahlen von Volvo Cars hatten die Stimmung im Sektor verbessert. Von dem Analysehaus Bernstein Research wurde darauf verwiesen, dass der schwedische Autobauer die Erwartungen übertroffen und eine rekordhohe Marge bei Elektrofahrzeugen erzielt habe. Aktien von Volkswagen (VW), Mercedes-Benz, BMW und Porsche AG gewannen zwischen 1,1 und 1,9 Prozent.

Rheinmetall mit positivem Analystenkommentar

Auch die Rheinmetall-Aktien waren gefragt. Ihr Kurs stieg nach Vortagsverlusten um 1,9 Prozent. Die Experten von Goldman Sachs hatten einen Ausblick auf die Branchenberichte zum zweiten Quartal gegeben. Von dem Dax-Konzern erwartet die US-Bank ein starkes Ergebnis mit robusten Auftragseingängen, die es wohl nicht überall in der Branche geben werde.

Keine Leitzinssenkungen wie erwartet

Am frühen Nachmittag hatte die Europäische Zentralbank (EZB) erwartungsgemäß darauf verzichtet, ihre Geldpolitik weiter zu lockern. Die Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) ließ die Investoren weitgehend kalt. Die Währungshüter um Präsidentin Christine Lagarde rüttelten vor der Sommerpause wie erwartet nicht an den Zinsen und hielten sich für ihre nächste Sitzung im September alle Türen offen. Weitere Hinweise auf die nächsten geldpolitischen Schritte der EZB erhoffen sich die Investoren daher vor allem von den Konjunkturdaten.


++Attentat auf Trump beflügelt die Börsen++(16.7.2024)

Der deutsche Aktienmarkt dürfte sich in dieser Woche im Spannungsfeld zwischen einem zunehmenden Zinsoptimismus, dem US-Wahlkampf und Befürchtungen einer enttäuschenden Berichtssaison der Unternehmen bewegen. Zugleich könnte es wegen der beginnenden Urlaubssaison ruhiger zugehen.

Wall Street erklimmt neue Allzeithochs

Das Attentat auf den US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump hat die Kurse an der Wall Street weiter in die Höhe getrieben. "Es klingt paradox, aber der Trump-Trade an der Börse lebt wieder auf", kommentierte Jürgen Molnar, Stratege bei RoboMarkets. Viele Anleger setzten darauf, dass Trumps Chancen bei den Wahlen im November durch das Attentat gestiegen seien und griffen bei risikoreichen Titeln zu.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte und der breiter gefasste S&P 500 sprangen auf frische Allzeithochs und stiegen jeweils um bis zu knapp ein Prozent auf 40.351 und 5.667 Punkte. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gewann in der Spitze 1,3 Prozent auf 18.642 Stellen. Das Tagesthema dreht sich um den "Trump-Trade", betonte auch Bob Savage, Stratege bei The Bank of New York Mellon (BNY Mellon).

Trump-Trade

Eine republikanische Regierung komme mit niedrigeren Steuern und weniger Regulierung einher. Das sei normalerweise gut für Aktien, kommentierte Chris Zaccarelli, Chefanleger bei Independent Advisor Alliance. Unter Trump erwarten die Märkte eine harte Handelspolitik und eine lockerere Regulierung in allen Bereichen – von der Energiepolitik bis zu Kryptowährungen.

Auf Einzeltitelebene stiegen Aktien, denen Anleger einen Trump-Bezug zuschreiben:

  • Die Papiere seiner Medienfirma TMTG schossen um rund 35 Prozent in die Höhe.
  • Die Aktie des Softwareentwicklers Phunware, der 2020 bei Trumps Wahlkampagne beauftragt wurde, eine Smartphone-App zu entwickeln, gewann gut 20 Prozent.
  • Gefragt waren auch die Anteilsscheine der Gefängnisbetreiber GEO und CoreCivic mit Kursgewinnen von neun und fünf Prozent.
  • Die Titel des Waffenherstellers Smith & Wesson stiegen rund zehn Prozent.
  • Die älteste Kryptowährung Bitcoin kletterte um mehr als zehn Prozent auf 64.100 Dollar. Auch andere digitale Währungen zogen an, da Trump sich als Verfechter von Kryptowährungen präsentiert hat.
  • Die Kryptobörse Coinbase Global, die Bitcoin-Miner Riot Platforms und Marathon Digital legten zwischen fünf und 8,5 Prozent zu.

Deutsche Anleger zurückhaltender

Viele Anleger in Deutschland und Europa müssen das Attentat auf den Ex-Präsidenten Donald Trump noch verarbeiten. Dabei stellt sich hierzulande die Frage, wie sich die Tat auf den US-Wahlkampf auswirkt. "Der Wahlkampf in den USA dürfte mit dem Attentat auf Trump in die heiße Phase treten und es ist davon auszugehen, dass Trump den Vorfall für sich zu nutzen weiß und politisches Kapital daraus schlagen wird", schreibt die Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale (Helaba).

Laut der Helaba sorgen Zinshoffnungen in diesen Tagen auf beiden Seiten des Atlantiks am Aktienmarkt für ein stabiles Umfeld. Belastende Meldungen kamen am Montag aber aus China mit eher schwachen Wirtschaftsdaten. Die Wirtschaft im Reich der Mitte verliert an Schwung und auch Einzelhandelsdaten enttäuschten.

Nach zuletzt drei Gewinntagen in Folge haben die Anleger bei deutschen Aktien zum Wochenstart auf die Bremse getreten. Der Dax weitete seine Anfangsverluste am Montagnachmittag noch aus, obwohl die US-Börsen mit klaren Gewinnen eröffneten. Letztlich verlor der Leitindex fast auf seinem Tagestief 0,84 Prozent auf 18.590,89 Zähler, nachdem er in der Vorwoche um rund anderthalb Prozent gestiegen war. Der MDax schloss am Montag 0,83 Prozent tiefer bei 25.688,25 Punkten.

US-Inflationsdaten signalisieren Zinssenkung

Nach den unerwartet niedrig ausgefallenen US-Inflationsdaten an der vergangenen Woche ist nach Ansicht nahezu aller Fachleute eine erste Zinssenkung in den Vereinigten Staaten noch im September wahrscheinlicher geworden.

"Auf ihrer Sitzung am 31. Juli dürfte die Federal Reserve zwar noch nicht an der Zinsschraube drehen. Der Weg für eine Leitzinswende auf der September-Sitzung scheint nun jedoch frei", konstatierte Uwe Streich, Aktienstratege der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW).

Einige Indikatoren ließen jedoch befürchten, dass die lange Zeit robuste US-Konjunktur inzwischen schwächelt. Die Anleger fürchteten deshalb, dass die jetzt begonnene Quartalsberichtssaison der Unternehmen enttäuschen könnte.

Anstehende Berichtssaison

Die Marktteilnehmer dürften vor allem bewerten, ob die Kursgewinne der vergangenen Wochen und Monate im Tech-Sektor durch die Ergebnisse und Geschäftsausblicke gerechtfertigt werden können, bemerkten die Experten der DZ Bank.

Enttäuschungen bei den von den Hoffnungen rund um Künstliche Intelligenz verwöhnten Tech-Giganten könnten entsprechend ihrer hohen Gewichtung für den Gesamtindex ein Schwankungstreiber sein.

Nach Aussage von Thorsten Weinelt, Investmentchef bei der Commerzbank, erwarten die Investoren von den im S&P 500 vertretenen Unternehmen im zweiten Quartal ein Gewinnwachstum von durchschnittlich 7 Prozent, was einer recht hohen Messlatte entspreche. Bei den großen US-Technologiekonzernen werde gar mit einem Gewinnwachstum von mehr als 20 Prozent gerechnet.


++Inflation in den USA geht spürbar zurück++(12.7.2024)

Die Inflation in den USA lässt spürbar nach und nährt die Hoffnung der Finanzmärkte auf eine Zinssenkung im September. Die Teuerungsrate sank im Juni überraschend deutlich auf 3,0 Prozent von 3,3 Prozent im Mai, wie das US-Arbeitsministerium am Donnerstag mitteilte. Das ist die niedrigste Inflationsrate in diesem Jahr.

Ausverkauf bei Tech-Aktien

Die Wall Street hat ihre Gewinne nach dem US-Inflationsbericht für Juni nicht halten können. Kursverluste bei großen Technologieunternehmen zogen die wichtigsten Indizes am Donnerstag mit nach unten. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte kaum verändert bei 39.742 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 gab ein Prozent auf 5.577 Zähler nach. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verlor zwei Prozent auf 18.211 Stellen.

Für lange Gesichter sorgte ein Ausverkauf bei den Aktien von Unternehmen wie Apple, Microsoft, Alphabet und Nvidia, die zwischen 2,5 und 4,5 Prozent verloren. Die Analysten wiesen zugleich auf einen überraschend großen Anstieg des US-Nebenwerteindex Russell 2000 hin. "Ein Zufall? Es ist noch zu früh, um mit Sicherheit zu sagen, ob sich etwas Bedeutendes anbahnt, aber es könnte der Beginn einer zumindest kurzfristigen Sektor-Rotation sein", sagte Salah-Eddine Bouhmidi, Manager beim Broker IG.

Zinssenkungen im September immer wahrscheinlicher

Stratege Sameer Samana von der US-Großbank Wells Fargo verwies auf die immer stärker werdende Hoffnung der Anleger auf baldige Zinssenkungen in den USA. "Wenn die US-Notenbank Fed jetzt von der geldpolitischen Straffung zur Lockerung übergeht, bedeutet das bessere Zeiten für die Wirtschaft und damit für eine breitere Palette an Unternehmen, als die enge Gruppe aus der Technologiebranche, auf die die Investoren bisher gesetzt haben."

Die Federal Reserve stehe zwar noch nicht Gewehr bei Fuß, um ihren Leitzins bereits am 31. Juli erstmals zu senken. Der Weg für eine Leitzinswende auf der September-Sitzung sei mit den veröffentlichten Inflationsdaten jedoch bereitet, meint Ökonom Elmar Völker von der Landesbank Baden-Württemberg.

Dax nach Inflationsbericht

Am Freitag wird der Dax Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge kaum verändert starten. Am Donnerstag hatte er 0,7 Prozent fester bei 18.534,56 Punkten geschlossen. Mit seiner zuletzt positiven Tendenz hat sich der Leitindex wieder dem oberen Ende seines etwa einen Monat gültigen Korridors genähert, der bis etwa 18.600 Punkte reicht. Im Wochenverlauf steuert er auf ein halbes Prozent Plus zu.


++Experten erwarten Zinswende noch in diesem Jahr++(11.7.2024)

Trotz Fortschritten bei der Bekämpfung der Inflation ist die Zeit für eine Zinswende in den USA laut Notenbankchef Jerome Powell noch nicht gekommen. Man benötige noch größere Zuversicht, dass sich die Teuerung nachhaltig auf das Ziel der Federal Reserve von zwei Prozent zubewege, sagte er bereits am Dienstag laut Redetext bei einer Anhörung im US-Kongress.

Jüngste Daten hätten gezeigt, dass es weitere moderate Fortschritte gegeben habe. "Weitere gute Daten" würden die Zuversicht der Zentralbank stärken. Die Fed werde von "Sitzung zu Sitzung" über den weiteren Kurs entscheiden. Derzeit liegt der Leitzins in der Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent. Marktexperten erwarten einen ersten Zinsschritt von 0,25 Prozentpunkten.

Arbeitsmarkt wieder "völlig im Gleichgewicht"

Bei der Justierung des geldpolitischen Kurses werde die US-Behörde die einlaufenden Daten sorgfältig sichten, fügte der oberste Notenbanker der USA vor dem Bankenausschuss des Senats hinzu. Mit Blick auf das Erreichen der Ziele Preisstabilität und Vollbeschäftigung seien die Risiken mittlerweile besser ausbalanciert.

Powell äußerte sich auch zum Arbeitsmarkt, der sich zuletzt abgeschwächt hatte. Dieser "scheint wieder völlig im Gleichgewicht zu sein". Die jüngsten Daten seien "ein ziemlich klares Signal, dass sich die Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt deutlich abgekühlt haben".

Allerdings könne eine zu geringe oder zu späte Zinssenkung die wirtschaftliche Entwicklung und den Arbeitsmarkt gefährden, sagte Powell. Eine zu frühe oder zu starke Zinssenkung könne den Inflationsfortschritt hingegen abwürgen oder umkehren.

Trotz Fortschritten im Kampf gegen die Inflation ist der Preisauftrieb noch immer deutlich stärker, als es die Fed mit einer Teuerungsrate von zwei Prozent anstrebt. Für die an diesem Donnerstag anstehenden Verbraucherpreisdaten für Juni wird allerdings ein weiterer Rückgang der Rate auf 3,1 von 3,3 Prozent im Mai erwartet.

Nächste Sitzung Ende Juli noch zu früh für Entscheidung

Brian Jacobsen, Chefökonom beim Vermögensverwalter Annex Wealth Management, glaubt, dass Powell noch ein paar Monate mit guten Inflationsdaten abwarte, um mehr Zuversicht für eine Zinssenkung im September zu haben.

Auch aus Sicht von Elmar Völker, Volkswirt bei der Landesbank Baden-Württemberg, komme die nächste Fed-Zinsentscheidung am 31. Juli zu früh für eine Zinswende. Die Konjunkturaussichten hätten sich zwar zuletzt eingetrübt.

Sollten sich die Indizien für eine merkliche Konjunkturabschwächung in den kommenden Wochen jedoch erhärten, wäre die Fed-Sitzung im September aus heutiger Sicht der passende Startpunkt für eine Phase der geldpolitischen Lockerung.

Dax vor US-Inflationsdaten freundlich

Der Dax könnte am Donnerstag weitere Gewinne verbuchen und auf seine bereits erzielten Vortagsgewinne aufbauen. Laut dem Broker IG wird der deutsche Leitindex etwa zwei Stunden vor Beginn des Xetra-Handels 0,3 Prozent höher bei 18.458 Punkten geschätzt. Damit stünde der Dax kurz davor, die wichtige 50-Tage-Linie erneut zu überschreiten.

Im Laufe des Tages richten sich die Blicke der Anleger insbesondere auf die Veröffentlichung der US-Verbraucherpreise, die am Nachmittag ansteht. Diese Daten könnten entscheidende Hinweise auf die von vielen Marktteilnehmern bereits erwarteten Zinssenkungen geben.


++IWF fordert weitere Zinssenkungen++(5.7.2024)

Die Aussicht auf sinkende Zinsen hat Europas Börsen am Donnerstag gestützt. Vorausgegangen war ein Bericht des Internationalen Währungsfonds (IWF), der angesichts einer rückläufigen Inflation von der Europäischen Zentralbank (EZB) erwarte, die Zinsen weiter zu senken.

Das Zurückweichen der Teuerung halte an und die jüngsten Inflationszahlen bestätigten dies, sagte der Leiter der Europaabteilung des IWF, Alfred Kammer, am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters am Rande des Notenbank-Forums der EZB in Sintra.

Kammer zufolge lässt sich bereits eine Entspannung auf dem Arbeitsmarkt feststellen. "Wir sehen das in einer Reihe von Ländern, und das deutet darauf hin, dass der restriktive Kurs der Geldpolitik die Gesamtnachfrage dämpft." Der IWF halte damit an seiner Geldpolitik-Empfehlung für die EZB festhalten, die besagt, dass sie damit fortfahren sollte, schrittweise den Schlüsselzins zu senken, so Kammer weiter.

Die Inflation im Euroraum war im Juni auf 2,5 Prozent zurückgegangen von 2,6 Prozent im Mai. Die EZB-Zielmarke von 2,0 Prozent liegt damit nicht mehr weit entfernt.

Dax mit leichten Zugewinnen

Der Dax gewann 0,4 Prozent auf 18.450 Zähler, der EuroStoxx50 rückte ebenso viel vor. Die Zinsfantasien in den USA hatten zugenommen, nachdem Konjunkturdaten die Annahme einer sich abkühlenden US-Wirtschaft untermauert hatten. Das macht eine Zinswende der US-Notenbank im September aus Sicht der Börsianer wahrscheinlicher.

"Anleger sollten das Plus auf der Anzeigetafel in Frankfurt aber nicht überbewerten", warnte Konstantin Oldenburger, Marktanalyst vom Broker CMC Markets. "Ein zu schwacher oder auch zu starker Arbeitsmarktbericht am Freitag dürfte den Index recht schnell wieder in seine Schaukelbörse zurückversetzen."

Unsicherheiten in den USA wachsen

Seitens der US-Notenbank Fed werden weiter vorsichtige Töne angeschlagen. Aus den Protokollen der Juni-Sitzung, die am Mittwoch veröffentlicht wurden, geht hervor, dass die US-Notenbanker noch mehr Daten sichten wollen, bevor sie die Geldpolitik wieder lockern.

Die Diskussionen um die Präsidentschaftswahlen im November rücken immer mehr in den Mittelpunkt. Der Druck auf Amtsinhaber Joe Biden, als Kandidat der Demokraten zurückzutreten, scheint zu wachsen.


++Wahlsieg der Rechtspopulististen beeinflusst internationale Börsen++(2.7.2024)

Am Sonntag hatte in Frankreich Marine Le Pens Rassemblement National (RN) erwartungsgemäß die erste Wahlrunde für sich entschieden. Allerdings war der Vorsprung der Rechtsnationalen nicht so deutlich ausgefallen, wie befürchtet.

Le Pens Partei erhielt zusammen mit ihren Verbündeten laut dem offiziellen Endergebnis 33 Prozent der Stimmen. Auf Platz zwei landete das Linksbündnis mit 28 Prozent. Das Mitte-Lager von Präsident Emmanuel Macron, der selbst nicht zur Wahl stand, kam bei der Abstimmung am Sonntag auf 20 Prozent.

An den europäischen Börsen hat die Furcht vor einem radikalen Politikwechsel in Frankreich nach der ersten Wahlrunde abgenommen. "Der Rassemblement National (RN) hat in Frankreich zwar die erste Runde der Parlamentswahl klar gewonnen, aber die absolute Mehrheit verfehlt", konstatierte Jochen Stanzl, Analyst beim Broker CMC Markets.

Der befürchtete Erdrutschsieg sei damit ausgeblieben. Die Erleichterung über den Wahlausgang sorgte vor allem an der Pariser Börse für Rückenwind. Mit einem Plus von zeitweise knapp drei Prozent eilte der französische Leitindex CAC 40 seinen europäischen Pendants davon.

Zu den größten Gewinnern nach der ersten Wahlrunde gehörten französische Kreditinstitute. Die Titel der drei größten Banken des Landes, BNP Paribas, Credit Agricole und Société Générale kletterten in der Spitze um 5,8 bis 8,6 Prozent nach oben.

Unsicherheiten bleiben auch nach dem zweiten Wahlgang

Das Ergebnis der zweiten Runde am 7. Juli ist nach wie vor offen, da Präsident Emmanuel Macron und das linke Lager den Sieg Le Pens mit einer gemeinsamen Front bei den Stichwahlen zu verhindern versuchen.

Ein Parlament ohne klare Mehrheit bleibe das wahrscheinlichste Ergebnis, sagte Holger Schmieding, Chefvolkswirt bei Berenberg, mit Blick auf die entscheidenden zweite Runde der Wahlen am kommenden Sonntag.

Auch Ralph Solveen von der Commerzbank glaubt nicht an die Bildung einer stabilen Regierungsmehrheit. Wenn es so käme, dann dürfte es in den kommenden drei Jahren sehr schwerfallen, für dringende Reformen eine Mehrheit zu finden, sagte Solveen. Viele anstehende Entscheidungen auf europäischer Ebene dürften hierdurch erschwert werden.

An den Börsen scheinen Anleger und Investoren genau dieses Szenario einzupreisen. "Die Börse setzt aktuell darauf, dass es am kommenden Sonntag nicht zu einem radikalen Politikwechsel in Frankreich mit all seinen Konsequenzen für Europa und den Euro kommen wird", begründete Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets die Markterholung. Zudem fließe zum Monatsanfang frisches Geld in den Markt und sorge für einen dynamischen Start in das zweite Börsenhalbjahr.

Moderate Gewinne für den Dax

Der Tag nach der ersten Runde der Parlamentswahlen in Frankreich bescherte dem deutschen Aktienmarkt moderate Gewinne. Die Inflationsdaten für Deutschland im Juni hatten dagegen kaum Einfluss auf die Stimmung. Die Verbraucherpreise lagen um 2,2 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats – nach 2,4 Prozent im Mai. Teurer wurden im abgelaufenen Monat hauptsächlich Dienstleistungen.

Der Dax schloss mit einem Plus von 0,30 Prozent bei 18.290,66 Punkten. Damit startete der deutsche Leitindex zwar freundlich ins zweite Halbjahr 2024, gab aber letztlich den Großteil seiner Tagesgewinne bis zum Handelsschluss wieder ab. Den Juni und das zweite Quartal hatte der Dax jeweils mit einem Minus beendet. Der MDax gewann am Montag 0,27 Prozent auf 25.244,65 Punkte. Auch europaweit erholten sich die meisten Börsen.

US-Aktienmärkte mit positivem Start ins zweite Halbjahr

Die US-Aktienmärkte sind mit leichten Gewinnen in die neue Börsenwoche gestartet. Etwas Rückenwind kam am Montag von konjunktureller Seite: Die Stimmungsdaten aus der Industrie für Juni lagen unter den Erwartungen und könnten tendenziell für eine lockere Geldpolitik der US-Notenbank sprechen. Wegen des Nationalfeiertags am 4. Juli wird am Mittwoch nur verkürzt gehandelt, am Donnerstag bleiben die Börsen geschlossen.

Der Dow legte zuletzt um 0,2 Prozent auf 39.190 Zähler zu. Im ersten Halbjahr 2024 brachte es der Dow auf ein Plus von knapp 4 Prozent. Für den marktbreiten S&P 500 ging es am Montag ebenfalls um 0,2 Prozent auf 5.472 Punkte aufwärts. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 stieg auf 19.758 Punkte, ein Aufschlag von 0,4 Prozent.


Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • Mit Material der Nachrichtenagentur Reuters
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