Rezessions- und Zinsangst Ölpreis stürzt ab
Die Turbulenzen um die Schweizer Bank Credit Suisse und Sorgen vor weiteren Zinserhöhungen schwächen den Ölpreis. Dieser gab zum Wochenstart deutlich nach.
Die Ölpreise haben zu Wochenbeginn stark nachgegeben. Anfänglich deutliche Abschläge aber konnten etwas eindämmen werden. Am Montagnachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Mai 71,91 US-Dollar. Das waren 1,06 Dollar weniger als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur April-Lieferung fiel um 1,02 Dollar auf 65,72 Dollar.
Zeitweise war der Brent-Preis bis auf 70,13 Dollar gefallen, für den US-Ölpreis ging es bis auf 64,38 Dollar runter. Das waren jeweils die niedrigsten Stände seit Ende 2021.
Am Markt wurden die Preisabschläge auf die zunächst sehr negative Reaktion der Börsen auf die Übernahme der Schweizer Großbank Credit Suisse durch die UBS zurückgeführt. Die Turbulenzen schürten Rezessionsängste, sagten Börsianer. Bereits in der vergangenen Woche hatten die Bankenturbulenzen in den USA und Europa spürbare Auswirkungen auf die Erdölpreise.
Das steckt hinter den Preisschwankungen
Im Laufe des Vormittags konnten sich die Börsen allerdings etwas fangen, was auch die Verluste am Ölmarkt eingrenzte. Hintergrund des engen Zusammenhangs zwischen Aktienbörsen und Erdölpreisen ist zum einen, dass Rohöl zu den riskanten Anlageklassen zählt und Preisbewegungen am Ölmarkt damit von der Börsenstimmung abhängen.
Zum anderen werden konjunkturelle Auswirkungen der Bankenturbulenzen befürchtet, die sich wiederum in einer niedrigeren Ölnachfrage bemerkbar machen könnten. Als Triebfeder fungiert die Kreditversorgung der Wirtschaft durch die Banken, die in größeren Bankenkrisen austrocknen kann, was wiederum die Wirtschaft belastet. Außerdem rechnen Börsianer wegen der hohen Inflation mit weiteren Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed.
- Nachrichtenagentur dpa