Börsen News State Street Bank: Vertrauen in Aktien im Januar etwas erholt
BOSTON (dpa-AFX) - Unter Aktienanlegern hat sich die Stimmung laut einer Befragung zu Jahresbeginn wieder ein wenig aufgehellt. Einer am Mittwoch veröffentlichten Mitteilung zufolge stieg der von dem Vermögensverwalter State Street ermittelte Global Investor Confidence Index (ICI) im Januar um 4,5 Punkte auf 89,3 Punkte.
Angeführt wurde der Anstieg laut State Street von einem Wiedererstarken des europäischen Teilindex, der gegenüber dem Mehrjahrestief im Dezember um 18,2 Punkte auf 85,3 Punkte anzog. Der asiatische ICI legte um 1,7 Punkte auf 97,1 Punkte zu, während der nordamerikanische Teilindex um 1,4 Punkte auf 93,6 Punkte fiel.
Rajeev Bhargava, Leiter der Abteilung Investor Behavior Research bei State Street Associates, verwies aber darauf, dass der globale ICI nahe des schwächsten Werts seit über einem Jahr verblieb. "Die Anleger scheuten damit im Januar weiterhin vor Risikoanlagen zurück. Die Stimmung in den USA blieb gedämpft, da die zunehmend restriktivere Haltung der US-Notenbank (Fed), der Anstieg der lokalen Infektionsraten wegen der Coronavirus-Variante Omicron und ein enttäuschender Start in die Gewinnsaison wahrscheinlich zu einer anhaltenden Neubewertung der Anlageaufteilung weg von Wertpapieren mit einer höheren Marktabhängigkeit führten."
Positiv zu vermerken ist Bhargava zufolge, dass sich das Vertrauen der Anleger in ganz Europa etwas erholte. Die absoluten Werte stünden jedoch nach wie vor im Einklang mit einem risikoaversen Verhalten, sodass es wichtig sein werde, zu sehen, ob sich die Dynamik weiter verstärke.
Andreas Niklaus, Länderchef für Deutschland bei State Street, sagte: "Die wiedergewonnene Zuversicht der Investoren entspricht den Erwartungen der Unternehmen in Deutschland: An diesem Dienstag stieg der Ifo-Index, der deutsche Geschäftsklimaindex, auf 95,7 Punkte - eine sehr positive Entwicklung, die die meisten Analysten nicht erwartet hatten. Der wirtschaftliche Optimismus scheint trotz eines sehr gemischten politischen Klimas zurückzukehren."
Der Investor Confidence Index misst den Angaben zufolge die Risikobereitschaft der Anleger, indem er das tatsächliche Kauf- und Verkaufverhalten institutioneller Investoren untersucht. Der Index weist Änderungen in der Risikobereitschaft der Anleger eine genaue Bedeutung zu: Je höher die prozentuale Verteilung auf die einzelnen Papiere, desto größer die Risikobereitschaft beziehungsweise das Vertrauen. Ein Wert von 100 ist neutral - dies ist der Wert, bei dem Investoren ihren langfristigen Anteil an risikoreichen Anlagen weder erhöhen noch verringern.