Für 300 Millionen Dollar Microsoft-Chef verkauft Hälfte seiner Aktien
Ein Verkauf mit großem Echo: Microsoft-Chef Satya Nadella trennt sich von knapp der Hälfte seiner Aktien. Das sorgt für Gerüchte.
Fast 300 Millionen Dollar: So viel hat der Chef des Softwaregiganten Microsoft, Satya Nadella, mit seinen überraschenden Aktienverkäufen unlängst erzielt. Bereits vergangene Woche hatte der Microsoft-Chef mit etwa 840.000 Aktien die Hälfte seiner Anteile verkauft. Darüber berichtete zuerst das "Wall Street Journal", nachdem die US-Aufsichtsbehörde SEC die Verkäufe am Dienstag bekannt machte.
In der Finanz- und Softwareszene löste der Schritt sogleich Spekulationen aus. Gibt es etwa einen Wandel, womöglich gar einen Wechsel an der Spitze des großen Softwarekonzerns? Nadalla ist seit 1992 bei Microsoft, 2014 übernahm er die Rolle als CEO und führte das Unternehmen zu seinem heutigen Erfolg. Das zeigt sich auch an der Börse: Seitdem er Microsoft steuert, ist der Aktienwert des Unternehmens um 780 Prozent gestiegen.
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Microsoft bemühte sich, Gerüchte um die Aktienverkäufe sofort. "Nadalla setzt sich für den anhaltenden Erfolg des Unternehmens ein, und seine Bestände übersteigen deutlich die vom Microsoft-Vorstand festgelegten Anforderungen an den Aktienbesitz", sagte eine Unternehmenssprecherin in einem Statement.
Steuerreform in Washington tritt bald in Kraft
Der Top-Manager hätte die Aktien für seine "persönliche Finanzplanung und Diversifizierung" verkauft, sagt das Unternehmen. Tatsächlich ist Nadalla nicht der erste wohlhabende Geschäftsführer, der in großen Teilen Aktien verkauft.
Auch Tesla-Chef Elon Musk ist zuletzt mit dem Verkauf großer Aktienpakete aufgefallen, über die er zuvor auf Twitter abstimmen ließ. Analysten vermuteten bei Musk, dass er die Aktien aufgrund einer Änderung des Steuergesetzes verkaufte.
Beim Microsoft-Chef könnten ähnliche Gründe hinter dem Verkauf stecken. Denn auch der Staat Washington plant eine Steuerreform, berichtet das "Wall Street Journal". Ab kommenden Jahr müssen Investoren eine Steuer in Höhe von 7 Prozent bezahlen, wenn sie langfristige Aktienanteile verkaufen oder tauschen, sofern die Gewinne 250.000 Dollar im Jahr überschreiten.
Die Reform tritt ab dem 1. Januar des kommenden Jahres in Kraft. Viele Analysten denken daher, dass der Microsoft-Chef mit seinen jüngsten Verkäufen die Steuerreform in letzter Minute noch umgangen hat.
- US-Aufsichtsbehörde SEC: Statement of Changes in Beneficial Ownership
- Department of Revenue Washington State: Capital gains tax
- Wall Street Journal: Microsoft’s Satya Nadella Sells Half of His Shares in the Company