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Aktien Frankfurt Eröffnung: Inflationssorgen drücken Dax 16 000 Punkte


Börsen News
Aktien Frankfurt Eröffnung: Inflationssorgen drücken Dax 16 000 Punkte

Von dpa-afx
23.11.2021Lesedauer: 3 Min.

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Nervosität der Anleger angesichts der Ungewissheit in puncto hoher Inflation wird größer. Der Dax sackte angesichts erneuerter Pandemie- und Zinssorgen unter die psychologisch wichtige Marke von 16 000 Punkten. Dort nahm der Druck dann zu: Gegen Ende der ersten Handelsstunde büßte er 1,35 Prozent auf 15 897,92 Punkte ein. Der MDax verlor 1,53 Prozent auf 35 117,52 Zähler.

Die Zinssorgen begründete Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners mit der Nominierung des amtierenden US-Notenbankchefs Jerome Powell für eine zweite Amtszeit. Auf dem Parkett werde daraufhin jetzt für das kommende Jahr mit drei US-Zinserhöhungen gerechnet, am Freitag habe der Konsens noch bei zwei Zinsschritten gelegen. "Steigende Zinsen werden jetzt einmal mehr zur Gefahr für die Aktienmärkte", betonte der Experte.

Hinzu kommt, dass die Stimmen lauter werden, die sich um die anhaltend hohe Inflation sorgen. Am Vorabend hatte es solche Aussagen von der US-Finanzministerin Janet Yellen gegeben, am Dienstag folgte nun die deutsche Direktorin bei der Europäischen Zentralbank (EZB), Isabel Schnabel. Diese sagte in einem Bloomberg-Interview, es wüchsen offenbar die Zweifel, wie schnell und in welchem Ausmaß die Inflation zurückgehen werde.

Die Corona-Pandemie hatte unter den Börsianern in den vergangenen Tagen schon für wachsende Unsicherheit gesorgt. Die Alarmglocken schrillen weiter mit einer Inzidenz in Deutschland an der 400er-Marke. Mit dem schwachen Dienstag steuert der Dax nun auf den vierten Verlusttag in Folge zu. Von seinem Rekord bei 16 290 Punkten vom vergangenen Donnerstag hat er mittlerweile mehr als zwei Prozent verloren.

Mit Blick auf Einzelwerte waren die Papiere von Thyssenkrupp mit minus 6,4 Prozent und jene von Synlab mit minus 10,6 Prozent von Platzierungen durch Großaktionäre betroffen.

Im Falle von Thyssenkrupp halbierte Großaktionär Cevian seinen Anteil an dem Konzern fast auf 7,9 Prozent. Für den Jefferies-Analysten Alan Spence stellt sich nun die Frage, was aus den restlichen Anteilen wird.

Beim Laborspezialisten Synlab wurden laut der Nachrichtenagentur Bloomberg zehn Millionen Anteile von mehreren Großaktionären zu einem Kurs von 22,15 Euro veräußert. Das ist ein Abschlag von etwa zehn Prozent auf den Vortagesschlusskurs von 24,60 Euro.

Delivery Hero gab derweil rund 600 000 neue Aktien aus für ein Belegschaftsaktienprogramm, was aber nur 0,24 Prozent des Grundkapitals entspricht. Die Aktien fielen am Dienstag um rund zwei Prozent, waren zuletzt angesichts der Corona-Lockdown-Sorgen aber auch stark gelaufen.

Ganz anders war das Bild bei der Aareal Bank. Mit einem Kurssprung um vier Prozent waren sie Klassenbester im SDax. Die Finanzinvestoren Advent und Centerbridge machen nach den Sondierungsgesprächen ernst mit einem Übernahmeangebot. Sie wollen für den Immobilienfinanzierer 29 Euro je Aktie in bar zahlen. Diesen Preis übertraf die Aktie sogar leicht mit zuletzt 29,22 Euro.

Um 1,6 Prozent bergauf ging es ansonsten noch für die Aktien von Dermapharm, weil die Analysten von Berenberg in dem Pharmakonzern und Biontech-Partner einen Profiteur der aktuell gefragten Booster-Impfungen sehen. Analystin Charlotte Friedrichs glaubt daran, dass die Einnahmen aus der Vakzin-Produktion 2022 im Jahresvergleich um mehr als die Hälfte steigen können.

Im MDax waren ansonsten noch die Papiere von Aroundtown eine positive Ausnahme, die nach einer Kaufempfehlung durch die Societe Generale an der MDax-Spitze um 2,1 Prozent anzogen. Analyst Ben Richford blickt in der Studie optimistischer auf die Aktivitäten im Bereich Büroimmobilien. Für Grand City Properties gab die französische Bank derweil ihre Kaufempfehlung auf, hier verloren die Papiere 0,6 Prozent an Wert.

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