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Harz: Plötzlich reißt ein Acht-Meter-Loch auf


Nur 200 Meter vom nächsten Haus entfernt
Acht-Meter-Loch reißt plötzlich im Harz auf

Von t-online, mtt

17.11.2024 - 09:49 UhrLesedauer: 2 Min.
Der Schlund: Plötzlich war das Loch da.Vergrößern des Bildes
Der Schlund: Plötzlich war das Loch da. (Quelle: Eike Bruns/Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie/dpa)

Auf einmal war es da: fünf Meter breit, acht Meter tief. Wo kommt das Loch im Harz her? Und was passiert nun damit?

Im Harz ist der Boden aufgerissen: In einer Wiese bei Wolfshagen im Landkreis Goslar klafft ein fünf Meter breites und acht Meter tiefes Loch. Der Krater liegt auf einer landwirtschaftlichen Brachfläche, wie das niedersächsische Bergbaulandesamt mitteilte.

Verletzt wurde niemand, als sich die Erde auftat. "Hier verlaufen keine Wege, so dass Passanten hätten gefährdet werden können", erklärte Landesamt-Spezialist Thomas Finkeldey. Das nächste Haus ist 200 Meter entfernt.

Das Loch wurde vorerst mit einem Bauzaun abgesperrt. Jetzt teilte das Bergbaulandesamt mit, wo das Loch herkommt, wie es weitergehen soll – und wer das alles bezahlt.

Bergbau meldet sich nach 300 Jahren zurück

Dem Amt zufolge ist der Acht-Meter-Schlund wohl schon seit etwa einer Woche da, vermutlich sei er am vergangenen Wochenende aufgerissen. Es handelt sich um einen sogenannten Tagesbruch. Das heißt: Ein alter Bergbauschacht ist eingestürzt.

Nach Angaben des Landesamtes befand sich von 1743 bis 1745 an dem Ort des Tagesbruchs die Grube "Obere Gülden", in der nach Erz gesucht wurde. Sie bestand aus drei Schächten und einem Stollen. Der eingestürzte Schacht sei ursprünglich zwölf Meter tief gewesen, hieß es.

Amt will Gras über die Sache wachsen lassen

Möglichst bis Weihnachten soll das Loch nun wieder verschwinden. Die einfache Lösung: 30 bis 40 Tonnen Schotter rein und fertig. "Dann kann darüber im wahrsten Sinne des Wortes Gras wachsen", sagte Bergbaulandesamtsprecher Eike Bruns.

Die Rechnung dafür müssen die Steuerzahler bezahlen. Da es keinen Rechtsnachfolger der Personen gibt, die die Grube vor fast 300 Jahren betrieben, kommt das Land Niedersachsen für die Kosten auf.

Tagesbrüche im Harz nicht ungewöhnlich

Tagesbrüche gibt es im Harz immer wieder. Sie dürften auch in den kommenden Jahren weiter auftauchen. "Es gibt noch tausende mögliche Orte", sagte Bruns mit Verweis auf die jahrtausendelange Bergbaugeschichte im Harz. Wo genau möglicherweise Gefahr droht, lässt sich schwer sagen, weil nicht alle Gruben dokumentiert sind.

Meist tun sich die Löcher in der feuchten Jahreszeit auf, wenn viel Wasser in den Boden dringt. Ursache sind oft entstehende Hohlräume.

Verwendete Quellen
  • lbeg.niedersachsen.de: "Tagesbruch bei Wolfshagen im Harz: Bergbau meldet sich nach knapp 300 Jahren zurück"
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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