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Veganer Lebensmittelproduzent Veganz plant Börsengang


Veganer Lebensmittelproduzent
Veganz plant Börsengang

Von dpa, t-online, fho

Aktualisiert am 14.10.2021Lesedauer: 2 Min.
Eine Veganz-Filiale in Berlin: Das unternehmen startete als Supermarkt, nun wird der Börsengang geplant.Vergrößern des Bildes
Eine Veganz-Filiale in Berlin: Das unternehmen startete als Supermarkt, nun wird der Börsengang geplant. (Quelle: Jürgen Ritter/imago-images-bilder)

Der Lebensmittelhersteller Veganz will in den kommenden Monaten an die Börse. Mit der Vermarktung von veganen Produkten erwirtschaftete das Unternehmen im vergangenen Jahr fast 27 Millionen Umsatz – aber auch einen Millionenverlust.

Das Lebensmittelunternehmen Veganz aus Berlin plant für die kommenden Monate den Gang an die Börse. "Wir sehen ein positives Momentum für rein pflanzliche Lebensmittel, das durch verschieden Trends getrieben wird", teilte Veganz-Gründer und -Chef Jan Bredack am Mittwoch mit. Seit 2011 verkauft die Marke vegane Produkte.

Nun will es Aktien für 50 Millionen Euro im Freihandel der Frankfurter Börse platzieren. Zum genauen Zeitpunkt des Börsengangs machte das Unternehmen zunächst keine Angaben.

Veganz war vor zehn Jahren als vegane Supermarktkette gegründet worden. Inzwischen konzentriert sich das Unternehmen vor allem auf die Vermarktung seiner Produkte, darunter Süßwaren, Backprodukte, Fleisch- und Fischalternativen und Pizza. Veganz hat im vergangenen Jahr fast 27 Millionen Euro Umsatz und fast fünf Millionen Euro Verlust gemacht.

Vegane Produkte werden beliebter

Immer mehr Menschen kaufen vegetarische und vegane Produkte. Einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Allensbach zufolge geben acht Millionen Deutsche an, Vegetarier zu sein. Eine weitere Million ernähre sich komplett vegan.

Im Jahr 2020 stieg die Produktion von vegetarischen und veganen Produkten in Deutschland um 39 Prozent im Vergleich zum Vorjahr an. Dennoch liegt der Wert des Marktsegments mit 375 Millionen Euro jährlich weit entfernt von den 39 Milliarden Euro, die die hergestellten Fleischprodukte ausmachen.

Einen großes Wachstumspotenzial, das sich aber nicht immer an der Börse rechnet. Diese Erfahrung musste zuletzt der Milchalternativen-Hersteller Oatly machen. Seit dem Frühjahr ist das Unternehmen in den USA gelistet, doch die Aktie büßte sei Juni rund 30 Prozent ein.

Von der Insolvenz an die Börse

Gründer Bredack war zuvor Manager bei Daimler. Nach einem Burn-out wollte er mit Veganz 2011 eine Supermarktkette schaffen, doch das Konzept ging nicht auf. 2017 musste Veganz Insolvenz anmelden. Mittlerweile gibt es nur noch drei Filialen in Berlin.

Doch die rund 120 Produkte der Eigenmarke verkaufen sich gut, sind mittlerweile in mehr als 22.000 Geschäften erhältlich. Die Produkte werden zum Großteil von Drittanbietern hergestellt. In Zukunft will das Unternehmen aber vermehr selbst produzieren. 2020 eröffnete Veganz eine erste kleine Produktionsstätte für Weichkäsealternativen in Berlin.

Mittelfristig soll der Anteil der eigenen Produktion von aktuell 0,3 Prozent auf 30 Prozent steigen. Finanzchefin Alexandra Vázquez Bea ist überzeugt, dass sie mit eigener Produktion "potenziell eine fast doppelt so hohe Bruttomarge erzielen wie Produkte, deren Produktion wir ausgelagert haben".

Den Börsengang hat Bredack schon mit einigem Vorlauf geplant. Bereits 2019 wurde aus dem Unternehmen eine AG. Er selbst hält 26,3 Prozent der Unternehmensanteile und wird diese auch vorerst nicht verkaufen. Er hat einer Sperrfrist von 36 Monaten zugestimmt, wie das Handelsblatt berichtet.

In diesem Jahr kamen nach dem Ausstieg der Edeka-Gruppe neue Anteilseigner in Privatplatzierungen, also außerhalb der Börse, dazu. Darunter der Investmentfonds Paladin One, die Develey Holding sowie mehrere Privatinvestoren, darunter Marcel Maschmeyer.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Nachrichtenagentur dpa
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