Börsengang Haferdrink-Firma Oatly peilt Wert von 10 Milliarden Dollar an
Hafergetränke etablieren sich immer mehr als Alternative zur Milch. Einer der größten Hersteller, die schwedische Firma Oatly, will nun an die Börse – und dort viel Geld einnehmen.
Der schwedische Haferdrink-Hersteller Oatly soll bei seinem Börsengang an der US-Technologiebörse Nasdaq mit rund zehn Milliarden Dollar bewertet werden. Oatly und seine Investoren wollen mit dem Schritt insgesamt bis zu 1,65 Milliarden Dollar einnehmen, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte.
Das Getränk ist vor allem bei Veganern und Vegetariern als Ersatz für Kuhmilch populär; da der Haferdrink auch kein Soja-Eiweiß enthält, ist er außerdem für Allergiker mit Laktose- und Soja-Intoleranzen geeignet. Zuletzt hatte sich das 1994 von den Brüdern Rickard und Björn Öste gegründete Unternehmen aus Malmö mit der Cafekette Starbucks zusammengetan, die in ihren Filialen in den USA Getränke und Snacks auf Basis der Haferprodukte von Oatly anbieten will.
Operah Winfrey und Rapper Jay-Z unter den Investoren
Der ehemalige Starbucks-Chef Howard Schultz gehört neben der Talkshow-Moderatorin Oprah Winfrey und dem Rapper Jay-Z zu den bekanntesten Investoren von Oatly. Sie wollen bis zu 32 Millionen US-Hinterlegungsscheine (ADS) zum Preis von 15 bis 17 Dollar verkaufen. Oatly selbst will rund 64 Millionen Papiere aus einer Kapitalerhöhung verkaufen. Organisiert wird der Börsengang von den Investmentbanken Morgan Stanley, JPMorgan und Credit Suisse.
Das Unternehmen erlebt mit dem Börsengang eine massive Wertsteigerung. Bei der letzten Finanzierungsrunde im Juli 2020 war es mit rund zwei Milliarden Dollar bewertet worden. Mehrheitsaktionär soll auch nach dem Börsengang Verlinvest bleiben, die Beteiligungsgesellschaft der Eigentümerfamilie des Brauereiriesen Anheuser-Busch InBev. Sie hatte über ein Gemeinschaftsunternehmen mit China Resources 2016 in Oatly investiert.
Wie groß die Freude über den Börsengang unter den Oatly-Fans wird, bleibt abzuwarten. Zuletzt hatte Oatly im vergangenen Jahr Kritik und sogar Boykott-Aufrufe hervorgerufen, weil auch der US-Großinvestor Blackstone Geld in das Unternehmen steckte – ein No-Go für Umweltaktivisten, da Blackstone auch in Firmen investiert, die für Rodungen im Amazonasgebiet verantwortlich sein sollen.
- Nachrichtenagentur Reuters
- Eigene Recherche