Studie zur Stellenvergabe Diskriminierung wegen Herkunft bei Bewerbung ist verbreitet
Diskriminierung ist bei der Stellenvergabe zwar verboten – in der Praxis aber keine Seltenheit. Eine Studie des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB) zeigt, wer bei der Stellenvergabe schlechte Chancen hat.
Das WZB hatte 6.000 fiktive Bewerbungen für acht Ausbildungsberufe auf reale Stellenausschreibungen verschickt. Das Ergebnis: Bewerber mit Migrationshintergrund haben deutlich schlechtere Aussichten einen Job zu bekommen als in Deutschland geborene Kandidaten.
60 Prozent aller Bewerber ohne Migrationshintergrund erhielten eine positive Rückmeldung, während dies nur bei 51 Prozent der Bewerber mit ausländischer Herkunft der Fall war – trotz gleicher Qualifikation.
Diskriminierung variiert je nach Herkunftsland stark
Dabei beobachteten die Forscher, dass die ethnische Diskriminierung je nach Herkunftsland stark variiert. So haben etwa Bewerber mit Eltern aus anderen europäischen oder ostasiatischen Ländern kaum Nachteile. Die Chancen für Jobsuchende mit Wurzeln in Afrika oder muslimischen Ländern sind dagegen weitaus schlechter. Als Hauptgrund für die Diskriminierung identifizieren die Wissenschaftler kulturelle Distanz, die zur Ablehnung führt.
- dpa