Einigung mit Verdi Karstadt bezahlt wieder nach Tarif
Der lange Zeit kriselnde Warenhauskonzern Karstadt hat sich mit der Gewerkschaft Verdi geeinigt. Damit ist eine Rückkehr in die Tarifbindung verknüpft, die Karstadt 2013 verlassen hatte.
Zu der Einigung gehöre außerdem eine Standort- und Beschäftigungsgarantie für alle 78 Filialen bis Frühjahr 2021 und damit für mehr als 15.000 Beschäftigte, teilte Verdi am Abend mit. Weitere Punkte beträfen die Zahlung von Weihnachts- und Urlaubsgeld und Regelungen zu künftigen Entgeltsteigerungen. Der endgültige Text des neuen Tarifvertrages solle in den nächsten Wochen ausformuliert werden
"Es ist gut, dass die Tarifbindung wieder hergestellt wird", sagte Verdi-Vorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger. Auch Karstadt-Arbeitsdirektor Miguel Müllenbach zeigte sich zufrieden: "Wichtig ist, dass nun sowohl Klarheit für unsere Mitarbeiter über unseren Tarifweg besteht, als auch diese Vereinbarung auf tariflicher Ebene die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit von Karstadt berücksichtigt."
Warenhauskette verbessert Situation langsam
Karstadt will aus den roten Zahlen kommen. "Wir sind auf einem sehr guten Weg zur endgültigen Gesundung", hatte Karstadt-Chef Stephan Fanderl der Tageszeitung "Welt" vor rund zwei Wochen gesagt. Das operative Ergebnis (Ebitda) habe sich im abgelaufenen Geschäftsjahr 2015/16 (zum 30. September) auf 50 Millionen Euro vervierfacht.
Im laufenden Geschäftsjahr werde Karstadt beim Gewinn vor Steuern einen zweistelligen Millionenertrag erzielen. Zudem zeigte sich der Manager optimistisch für das wichtige Weihnachtsgeschäft, in dem Einzelhändler in der Regel den Löwenanteil ihres Gewinns einfahren.