Dänen wütend Billigjobs werden nach Deutschland verlagert
Weil Logistik-Arbeitsplätze in Deutschland günstiger sind, eröffnen immer mehr dänische Firmen Briefkastenfirmen hierzulande. Die dänische Gewerkschaft 3F klagt über ein Outsourcing von Jobs.
"Rund 8000 Arbeitsplätze sind deshalb bei uns verloren gegangen", teilte Flemming Overgaard, bei 3F für Transport und Verkehr zuständig, über den Deutschen Gewerkschaftsbund mit.
Dänische Transportunternehmer würden etwa in Flensburg Briefkastenfirmen eröffnen, um die höheren dänischen Tarifverträge zu unterlaufen, hieß es. Hinzu komme, dass nur die wenigsten deutschen Logistikbetriebe tarifgebunden seien und demnach nur 8,50 Euro Mindestlohn bezahlten.
Zustand als "unhaltbar" kritisiert
In einigen Fällen würde selbst dieser Mindestlohn unterlaufen - indem die Firma zwar offiziell in Deutschland sitzt, die Waren aber auf der dänischen Seite gepackt werden. Dann würden zahlreiche Lkw-Fahrer bis zu ihrem Ziel in Polen oder Holland nur durch Deutschland fahren, weshalb in diesen Fällen noch nicht mal die deutsche Lohnuntergrenze greife.
Auf den Parkplätzen auf dänischer Seite müssten Fahrer oft tagelang warten. Dort fehle es aber an sanitären Anlangen sowie anderer Infrastruktur. "An diesem unhaltbaren Zustand muss sich dringend und schnell etwas ändern" erklärte Matthias Pietsch von der Gewerkschaft Verdi.