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IW-Arbeitsmarkt-Studie: Kluft zwischen Arm und Reich wird nicht größer


Studie des IW Köln
Ungleichheit in Deutschland nimmt nicht zu

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 06.09.2016Lesedauer: 1 Min.
Die soziale Schere geht nur im Kopf vieler Menschen auseinander, aber nicht in der Realität.Vergrößern des Bildes
Die soziale Schere geht nur im Kopf vieler Menschen auseinander, aber nicht in der Realität. (Quelle: dpa-bilder)

Die Schere zwischen Arm und Reich geht in Deutschland nicht auseinander. Entgegen der öffentlichen Wahrnehmung habe die Ungleichheit der Einkommen und Vermögen in den vergangenen Jahren nicht zugenommen, sagte der Chef des arbeitgebernahen Kölner Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW), Michael Hüther.

Einer der Hauptgründe sei die gute Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt. Während die Bruttoerwerbseinkommen der unteren zehn Prozent der Vollzeitbeschäftigten den IW-Ergebnissen zufolge zwischen 2009 und 2013 um 6,6 Prozent wuchsen, legten die Einkommen der reichsten zehn Prozent im selben Zeitraum um nur 2,8 Prozent zu.

Insgesamt seien die Löhne seit 2012 deutlich stärker gestiegen als die Arbeitsproduktivität.

Der Anteil der atypischen Beschäftigungsverhältnisse gehe zudem seit 2008 wieder zurück, erklärte Hüther. Gleichzeitig habe der Anteil der Normalarbeitsverhältnisse von 40,3 Prozent im Jahr 2005 auf 46,5 Prozent im Jahr 2015 zugenommen. Der Anteil der befristet Beschäftigten (ohne Auszubildende) habe seit 2005 konstant bei rund 10 Prozent gelegen, seit 2012 sei er rückläufig.

Deutschlands Unterschiede durchschnittlich bis unterdurchschnittlich

Mit seinen Einkommensunterschieden liegt Deutschland dem IW zufolge im Mittelfeld der Industrieländer - etwa gleichauf mit Österreich. Ein Vollzeitbeschäftigter an der Schwelle zum einkommensstärksten Zehntel verdient 3,4 Mal so viel wie ein Vollzeitbeschäftigter an der Schwelle zum ärmsten Zehntel.

Werden andere Einkommensarten wie Kapitaleinkünfte oder Mieteinnahmen dazugerechnet, wird die Ungleichheit größer. Bezieht man dann noch die gesetzlichen Renten mit ein, wird Deutschlands Ungleichheit wieder unterdurchschnittlich.

Der Untersuchung zufolge ist die Vermögensverteilung in Belgien, Italien oder Spanien gleichmäßiger als in Deutschland. In den USA oder auch Dänemark ist sie dagegen ungleichmäßiger.

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