Zug- und Flugzeugbauer Bombardier streicht Tausende Stellen - auch in Deutschland
Der kanadische Zug- und Flugzeugbauer Bombardier will in den nächsten zwei Jahren weltweit 7000 Arbeitsplätze abbauen, davon allein 3200 bei der Zugsparte. Das kündigte der Konzern in Montreal an.
Auf Deutschland entfällt bei der Zugsparte ein Anteil von 1430 Stellen. Etwa die Hälfte der Betroffenen seien Leiharbeiter, deren Verträge nicht verlängert würden, hieß es. Derzeit gibt es hier 10.500 Jobs. Die Zugsparte Bombardier Transportation hatte 2014 weltweit 39.700 Beschäftigte. In Deutschland entwickelt und baut Bombardier in Hennigsdorf, Görlitz, Bautzen, Braunschweig, Kassel, Mannheim und Siegen Züge, Straßenbahnen und Lokomotiven.
Die Stellenzahl werde an den Bedarf angepasst und die Wettbewerbsfähigkeit gesteigert, hieß es zur Begründung. Die Kosten für die Umstrukturierung bezifferte das Unternehmen auf 300 Millionen Dollar (270 Millionen Euro).
Vom größten Abbau sei die Transportsparte mit 3200 Stellen betroffen. Die Flugbau- und Ingenieurssparten würden um 2500 Arbeitsplätze gekürzt, die Produktentwicklung und die Raumfahrtabteilung sollen 800 Jobs verlieren. Im Segment Unternehmens-Flugsysteme sei der Wegfall von 500 Stellen geplant. Der Abbau betreffe sowohl Produktions- als auch Nichtproduktionsbereiche.
Weiteres rotes Quartal
Im Schlussquartal 2015 brach der Umsatz um knapp 16 Prozent auf rund fünf Milliarden Dollar ein. Der Verlust wurde zumindest deutlich reduziert. Für dieses Jahr prognostiziert der Siemens - und Airbus -Rivale aus Montreal einen Umsatz von 16,5 bis 17,5 Milliarden Dollar. 2015 waren es 18,2 Milliarden Dollar. Das operative Ergebnis (Ebit) soll sich dieses Jahr auf 200 bis 400 Millionen Dollar belaufen - vergleichsweise wenig für Unternehmen dieser Größenordnung.
Im Gesamtjahr 2015 stand unter dem Strich wegen immenser Abschreibungen ein Verlust von über 5,3 Milliarden Dollar, nachdem das Unternehmen schon im Jahr zuvor mit rund 1,3 Milliarden Dollar in die roten Zahlen geraten war.
Hinweis: In der ersten Version dieser Meldung war der Eindruck entstanden, in Deutschland würden 3200 Jobs wegfallen. Die Angaben wurden inzwischen präzisiert.