Illegale Preisabsprachen? Verfahren gegen DOSB-Präsident Hörmann eingeleitet
Der neue DOSB-Präsident Alfons Hörmann muss sich vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf verantworten. Drei Tage nachdem der 53 Jahre alte Unternehmer als Nachfolger von Thomas Bach zum Chef des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) gewählt worden war, bestätigte die Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf auf Anfrage des Sport-Informations-Dienstes (SID) die Eröffnung eines Hauptverfahrens wegen Verstoßes gegen das Kartellrecht.
Laut einem "Spiegel"-Bericht habe das Kartellamt 2008 mehreren Firmen aus der Tondachziegelbranche, darunter auch der Creaton AG mit dem damaligen Vorstandsvorsitzenden Hörmann, "wettbewerbsbeschränkende Absprachen" vorgeworfen und die Unternehmen auf insgesamt 188 Millionen Euro verklagt. Hörmann wies diese Vorwürfe zurück. "Während meiner Zeit bei der Creaton AG war ich an keinen Preisabsprachen beteiligt", sagte er.
Hohe Strafen möglich
Oberstaatsanwalt Holger Schönwitz sagte dem SID: "Die Generalstaatsanwaltschaft hat sich den Vorwurf des Bundeskartellamts zu eigen gemacht und verfolgt diesen weiter". Bestätigt das OLG den Spruch des Kartellamts, müsste Hörmann 150.000 Euro zahlen, die Creaton AG sogar rund 66 Millionen Euro.
Hörmann ist inzwischen alleiniger Geschäftsführer der Hörmann-Holding, einer Unternehmensgruppe mit 25 Firmen in Industrie und Kommunikation. An diesem Samstag soll er zum neuen Präsidenten des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und damit zum Nachfolger von Thomas Bach gewählt werden.