Siemens baut Vorstand um Personalvorstand Brigitte Ederer scheidet vorzeitig aus
Der Umbau bei Siemens geht weiter. Der Konzern trennt sich von seiner Personalchefin Brigitte Ederer. Die Österreicherin werde ihren Posten in gegenseitigem Einvernehmen Ende September räumen, teilte Siemens nach einer Aufsichtsratssitzung mit. Ihre Aufgaben übernehme Technologie-Vorstand Klaus Helmrich. Einen Platz im Aufsichtsrat soll dagegen SAP-Co-Chef Jim Hagemann Snabe erhalten.
SAP-Manager für Ackermann
Zugleich beriefen die Kontrolleure Ralf Thomas zum neuen Finanzchef, der in der Funktion auf Joe Kaeser folgt, der zum Konzernchef aufgestiegen ist. Thomas leitet bislang das Finanzressort des Konzernsegments Industrie.
Als Nachfolger von Josef Ackermann soll der scheidende SAP-Co-Chef Jim Hagemann Snabe in den Aufsichtsrat einziehen, hieß es. Ackermanns Position als stellvertretender Vorsitzender des Gremiums übernehme der frühere Bayer-Chef Werner Wenning.
Angespanntes Verhältnis
Aus dem Umfeld des Aufsichtsrats hieß es, die Zusammenarbeit zwischen der früheren sozialdemokratischen Politikerin und den Belegschaftsvertretern sei nicht rund gelaufen. "Das Verhältnis war nicht gut, aber auch nicht so spektakulär schlecht wie getan wird", sagte ein Kenner. Die Aufsichtsräte der Kapitalseite hätten es dennoch als heikle Sache betrachtet.
Auch der neue Vorstandschef Joe Kaeser spiele dabei eine Rolle. "Kaeser weiß so etwas natürlich", deutete der Insider an. Die einstige Politikerin Ederer war auf Betreiben ihres österreichischen Landsmanns Löscher in die Siemens-Spitze gekommen.
Vorstand verkleinern
Siemens-Aufsichtsratschef Gerhard Cromme hatte vor der vergangenen Hauptversammlung angekündigt, über mittlere Frist den Vorstand zu verkleinern. Mit den Abgängen von Ederer und Einkaufschefin Barbara Kux im Herbst fallen zwei Spitzenpositionen weg - und Siemens hat dann keine Frau mehr im Vorstand. Konzernchef Löscher war nach einer langen Reihe von Misserfolgen am 1. August durch Finanzvorstand Kaeser ersetzt worden.