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Rente | Berechnung: So viel müssen Sie für eine gute Rente verdienen


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Von der Rente gut leben? So viel Stundenlohn brauchen Sie


Aktualisiert am 19.10.2021Lesedauer: 3 Min.
Ältere Frau mit einem Taschenrechner (Symbolbild): Wie viel Rente Sie bekommen, hängt maßgeblich vom Bruttolohn ab.Vergrößern des Bildes
Ältere Frau mit einem Taschenrechner (Symbolbild): Wie viel Rente Sie bekommen, hängt maßgeblich vom Bruttolohn ab. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Bei den Koalitionsverhandlungen geht es auch um den Mindestlohn. Aber reicht der aus, um eine auskömmliche Rente zu bekommen? Neue Berechnungen zeigen, wie viel Sie verdienen müssen.

Die neue Bundesregierung dürfte noch vor Weihnachten stehen, so zumindest die Hoffnung. Der Plan von SPD, FDP und Grünen ist auf jeden Fall ambitioniert: Sie wollen eine Koalition des "Fortschritts" schmieden.

Das Renteneintrittsalter soll gesichert werden, auch das Rentenniveau wollen die Parteien bei den derzeit 48 Prozent festschreiben (t-online berichtete). Und: SPD, FDP und Grüne wollen den gesetzlichen Mindestlohn auf 12 Euro pro Stunde anheben. Allerdings reicht der kaum aus, um ein Mindestniveau an Rente zu bekommen.

Die Deutsche Rentenversicherung (DRV) Bund hat für t-online berechnet, wie hoch der Stundenlohn sein muss, um die sogenannte Standardrente zu bekommen.

Diese basiert auf der Regelaltersrente und gibt an, wie hoch die gesetzliche Rente eines Durchschnittsverdieners nach 45 Beitragsjahren ist. Für jedes Jahr, in dem man genau den Durchschnittslohn erhält, bekommt man einen Rentenpunkt.

So berechnet sich die Standardrente

Die Standardrente umfasst also genau 45 Rentenpunkte. Der vorläufige Durchschnittslohn fürs Jahr 2021 liegt aktuell bei 41.541 Euro. Das heißt: Wer 45 Jahre genau so viel verdienen würde, erhielte die Standardrente.

Aktuell beträgt sie im Westen Deutschlands 1.538,55 Euro brutto im Monat. Im Osten Deutschlands liegt sie etwas niedriger, bei 1.506,15 Euro. Der Grund: Für einen Rentenpunkt überweist die Rentenversicherung Ihnen nur 33,47 Euro, bis 2025 soll er so hoch wie in den alten Bundesländern sein.

Der Brutto-Stundenlohn für die Standardrente liegt dementsprechend bei 21,19 Euro. Die DRV hat für die Berechnung des Stundenlohns eine 37,7-Stunden-Woche zugrunde gelegt. Das ist die durchschnittliche tarifliche Wochenarbeitszeit, die die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung 2017 errechnet hat.

So viel Rente können Sie bei folgenden Stundenlöhnen erwarten

Aber mit wie viel Rente kann ich bei einem höheren Stundenlohn rechnen? Und mit wie viel bei niedrigerem? Auch das hat die Rentenversicherung für t-online ausgerechnet. In folgender Tabelle finden Sie das Ergebnis:

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Hinweis: In der Tabelle finden Sie sowohl die Brutto-Monatsrente, die Sie für ein Jahr mit dem jeweiligen Stundenlohn (in der ersten Spalte) erhalten würden. Außerdem finden Sie die Höhe einer Rente nach 45 Beitragsjahren, die Sie bei einem bestimmten Stundenlohn erhalten würden.

Mit einem durchgehenden Mindestlohn von 12 Euro würden Sie nach 45 Beitragsjahren also 871,20 Euro erhalten. Als armutsgefährdet gelten Rentner aber, die eine Bruttorente von unter 1.200 Euro bekommen. Für sie ist die Grundrente gedacht.

Einige Rechenbeispiele für bestimmte Jobs:

  • Lkw-Fahrer können mit einem Stundenlohn von etwa 14 Euro auf eine Rente von etwa 1.016 Euro hoffen.
  • Pflegefachkräfte erhalten einen Mindestlohn von 15 Euro, ab April 2022 steigt dieser auf 15,40 Euro. Damit können sie mit einer Rente von rund 1.028 Euro rechnen.
  • Und Dachdecker erhalten einen Mindestlohn bis 15,6 Euro. Die Rente liegt also etwa bei 1.134 Euro.

Rentenhöhe hängt auch von Renteneintritt ab

Beachten Sie aber, dass die Berechnungen nur Richtwerte anhand von Standardannahmen darstellen, die in der Realität kaum zu halten sind. Denn es ist höchst unwahrscheinlich, dass man 45 Jahre lang den gleichen Stundenlohn bekommt. Außerdem bestimmt längst nicht nur die Höhe Ihres Lohnes Ihre spätere Rente.

Wichtig ist vor allem auch das Renteneintrittsalter. Je nachdem wann Sie geboren sind, gilt eine bestimmte Altersgrenze. Sind Sie im Jahr 1956 geboren, können Sie nächstes Jahr in Rente gehen – und zwar ohne Abschläge. Lesen Sie hier mehr dazu.

Denn wenn Sie früher als diese Grenze in Rente gehen möchten, müssen Sie eine Mindestversicherungszeit vorweisen. Ansonsten erhalten Sie nicht die gesamte Rente, sondern Ihnen wird ein Teil abgezogen. Hier lesen Sie, wie Sie Ihre voraussichtliche Rente ausrechnen.

Wer privat vorsorgt, kann die gesetzliche Rente ausbessern

Um Ihre Rente auszubessern, sollten Sie in jedem Fall privat vorsorgen, und zwar am besten nicht nur per Sparbuch, empfehlen Experten. Denn hier sind die Zinsen sehr niedrig, durch die Inflation verlieren Sie auf lange Frist sogar noch Geld.

Am einfachsten geht das mit einem sogenannten ETF. Was erst einmal abschreckend klingt, meint einen computergesteuerten Fonds, der einen ganzen Aktienindex wie den Dax nachbildet. Damit investieren Sie breit – und streuen auch Ihr Risiko entsprechend.

Auf lange Sicht können Sie so im Grunde gar kein Geld verlieren. Das gilt auch, wenn die Kurse kurzfristig einbrechen. Weil Sie das Risiko breit streuen, müssen Sie sich keine Gedanken darum machen.

Ein weiterer Vorteil: In ETF-Sparpläne können Sie schon ab wenigen Euro im Monat investieren. Und wenn Sie einen Monat nur wenig Geld zur Seite legen können, setzen Sie einfach eine Zahlung aus.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Exklusive Berechnungen der Deutschen Rentenversicherung Bund für t-online
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