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Wirtschaft: Deutsches Wachstum im dritten Quartal enttäuscht


Schwächelnde Konjunktur
Deutsche Wirtschaft wächst im dritten Quartal weniger als erwartet

Von dpa
Aktualisiert am 22.11.2024Lesedauer: 2 Min.
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Die schwache Autoindustrie belastet die Konjunktur. (Quelle: Silas Stein/dpa/dpa-bilder)
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Deutschland steckt in der Wirtschaftskrise: Das Wachstum der deutschen Wirtschaft im dritten Quartal wird nach unten korrigiert.

Die deutsche Wirtschaft ist im dritten Quartal etwas weniger gewachsen als zunächst errechnet. Das Bruttoinlandsprodukt legte um 0,1 Prozent zum Vorquartal zu, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden auf Basis einer zweiten Schätzung mitteilte. Zuvor hatte die Behörde anhand vorläufiger Daten ein Wachstum von 0,2 Prozent ermittelt.

Zu den wesentlichen Gründen für das Mini-Wachstum gehören ausgabefreudigere Verbraucher: Nach dem Abebben der Inflationswelle und angesichts steigender Löhne sitzt das Geld bei vielen Menschen wieder etwas lockerer.

Ein Anspringen des Konsums ist die wichtigste Hoffnung für die angeschlagene deutsche Wirtschaft. Zudem bewahrten höhere Staatsausgaben die deutsche Wirtschaft im dritten Quartal haarscharf vor einer Rezession. Die Exporte sanken dagegen deutlich.

Deutsche Wirtschaft am Rande der Rezession

Im zweiten Quartal war das Bruttoinlandsprodukt bereits um 0,3 Prozent zurückgegangen. Wäre das BIP im dritten Quartal erneut geschrumpft, wäre die deutsche Wirtschaft nach üblicher Definition in eine "technische Rezession" gerutscht. Volkswirte sprechen davon bei einem Rückgang in zwei Quartalen in Folge.

Trotz des jüngsten Lichtblicks bleibt die deutsche Wirtschaft in einer Schwächephase, die nach Einschätzung der Bundesbank auch im laufenden Schlussquartal anhalten dürfte. Gegenwind gibt es reichlich: Auf den Weltmärkten hat China als Wachstumstreiber an Schwung verloren, im Inland steigt die Zahl der Firmenpleiten kräftig.

Zugleich sind die Exportaussichten für die Industrie trüb und vergleichsweise hohe Energiepreise sowie die große Bürokratie belasten den Standort Deutschland. Schlüsselindustrien wie die Chemie und die Automobilbranche stecken in der Krise. Der Autobauer Ford etwa will 2.900 Stellen hierzulande abbauen, und bei Volkswagen drohen Werkschließungen.

Einen positiven Effekt auf die Konjunktur dürften nach Ansicht von Volkswirten sinkende Leitzinsen der Europäischen Zentralbank haben, die Kredite für Unternehmen und Verbraucher tendenziell günstiger machen. Bis sich Impulse von Zinssenkungen in der Realwirtschaft niederschlagen, vergeht aber einige Zeit.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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