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Volkswagen: VW-Betriebsrat droht Werke in Deutschland lahmzulegen


"Heißer Winter"
Betriebsrat droht VW: Werden bald Werke lahmlegen

Von t-online, jse

Aktualisiert am 28.10.2024 - 14:34 UhrLesedauer: 2 Min.
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"Wie geht es weiter?" - VW-Beschäftigte voller Sorgen (Quelle: reuters)

VW plant wohl Werksschließungen und massiven Stellenabbau. Der Betriebsrat und die Gewerkschaft IG Metall kündigen bereits Widerstand an.

Die IG Metall will die jüngsten Pläne von VW zu Werksschließungen und Stellenabbau nicht hinnehmen. "Diese Rabiatpläne des Vorstandes sind in keiner Weise hinnehmbar und ein Bruch mit allem, was wir in den letzten Jahrzehnten im Unternehmen erlebt haben", sagte IG-Metall-Bezirksleiter Thorsten Gröger. Laut Betriebsrat plant der Konzern die Schließung von mindestens drei Standorten in Deutschland und den Abbau Zehntausender Arbeitsplätze.

Der Gesamtbetriebsrat schreibt in einer Pressemitteilung von "historischen Dimensionen", über die der Konzern die Mitarbeiter im Dunklen lasse. Neben den Werksschließungen sollen laut Betriebsrat bisherige Kernbereiche abgestoßen werden. Der Vorstand solle sich "endlich zu all dem hier erklären." Auch der Betriebsrat erkenne an, dass bei VW "akuter Handlungsbedarf" bestehe – der allerdings nicht in einem "einseitigen Sparkurs" liegen könne.

Die Gesamtbetriebsratsvorsitzende Daniela Cavallo erklärt: "Dem Vorstand geht es um noch mehr: Er will sich zusätzlich von ganzen Abteilungen und Bereichen trennen. Und die dortige Arbeit ins Ausland verlagern oder sie gleich ganz extern vergeben. (...) Niemand von uns kann sich hier noch sicher fühlen!" Uwe Kunstmann, Betriebsratschef von Volkswagen Sachsen, drohte bei einer Demonstration in Zwickau, die Belegschaft werde ab Dezember VW-Werke lahmlegen. Dann gebe es einen "heißen Winter".

Auch Treue-Bonus soll wegfallen

Der Vorstand meine es mit seinen Plänen ernst, so Cavallo: "Das ist der Plan des größten deutschen Industriekonzerns, in seiner Heimat Deutschland den Ausverkauf zu starten."

Den verbleibenden Mitarbeitern drohen laut Cavallo heftige Gehaltseinbußen: "Der Vorstand will allen Beschäftigten, egal ob Tarif, Tarif-Plus oder Management, zehn Prozent vom Monatsentgelt wegnehmen. Dauerhaft." In den Jahren 2025 und 2026 soll es keine Lohnerhöhungen geben. Die monatliche Tarifzulage von 167 Euro soll ebenso wegfallen wie Bonuszahlungen für langjährige Betriebstreue.

"Das ist ein tiefer Stich in das Herz der hart arbeitenden VW-Belegschaft!", sagte Thorsten Gröger. "Wir erwarten, dass statt Kahlschlagfantasien von Volkswagen und seinem Vorstand am Verhandlungstisch tragfähige Zukunftskonzepte skizziert werden, dort, wo von Arbeitgeberseite bislang wenig mehr als Floskeln präsentiert wurde." Am Mittwoch kommen VW und Gewerkschaft in Wolfsburg zu ihrer zweiten Tarifrunde zusammen. Laut Cavallo fordert VW eine pauschale Kürzung des Haustarifs um zehn Prozent und Nullrunden in den kommenden beiden Jahren.

Politik "muss endlich aufwachen"

Die Chefin des Betriebsrats appellierte auch an die Politik: "Die muss mal endlich aufwachen. Es reicht nicht nur aus, zu sagen, man stehe an der Seite der VW-Belegschaft. Sondern wir brauchen Taten!"

VW beschäftigt in Deutschland rund 120.000 Mitarbeiter, davon rund die Hälfte in Wolfsburg. Insgesamt betreibt die Marke VW in Deutschland zehn Werke, davon sechs in Niedersachsen, drei in Sachsen und eins in Hessen. VW hatte im September die seit mehr als 30 Jahren geltende Beschäftigungssicherung aufgekündigt. Ab Mitte 2025 wären betriebsbedingte Kündigungen möglich.

Verwendete Quellen
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