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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Mehrere Besitzerwechsel Nach der Insolvenz von Hallhuber: Eine Pleite zu viel
2021 wurde Hallhuber gerettet, zwei Jahre später war das Modeunternehmen erneut insolvent. Dieses Mal gestaltete sich die Rettung schwieriger.
Die vergangenen Jahre waren für das Modehaus Hallhuber ein großes Auf und Ab. Nach zahlreichen Besitzerwechseln, mehreren Insolvenzen und zwischenzeitlichen Rettungen war das Unternehmen Ende Mai 2023 erneut zahlungsunfähig.
"Multiple Krisen im Textileinzelhandel" und die daraus entstehenden "massiven Umsatzeinbußen" seien der Grund für die erneute Insolvenz gewesen sein, teilte das Unternehmen damals mit. In der Folge machte sich Hallhuber wieder auf die Suche nach einem Finanzinvestor für das Unternehmen mit rund 110 Filialen und 1.100 Mitarbeitern.
Nicht die erste Insolvenz für Hallhuber
Nachdem das 1977 gegründete Unternehmen bereits dreimal den Besitzer gewechselt hatte, übernahm 2015 das ostwestfälische Modeunternehmen Gerry Weber. Doch die Mutter aus Halle (Westfalen) ging selbst pleite und verkaufte Hallhuber 2019 an einen Fonds. Die Rettung misslang, 2020 drohte die Zahlungsunfähigkeit. Es folgte die Insolvenz, im Rahmen derer das Unternehmen zwischenzeitlich alle Mitarbeiter entlassen musste.
Doch das Unternehmen Hallhuber wurde zunächst gerettet, die Mitarbeiter wurden in einer neuen Gesellschaft wieder eingestellt. Damals übernahmen die Investoren Rouven Angermann und Torsten Eisenkolb. "Wir haben alles weggelassen, was keinen Sinn ergeben hat. Und wir haben gelernt, immer wieder alles anzufassen und zu verbessern", sagte Angermann der "Textilwirtschaft" daraufhin.
Als Hallhuber 2023 schließlich erneut Insolvenz anmeldete, bedeutete dies das endgültige Ende für die Modemarke. Im Oktober 2023 schloss das Modehaus alle seine Filialen und auch den Onlineshop. Ex-Inhaber und -Geschäftsführer Rouven Angermann sagte im Herbst dem Magazin "Textilwirtschaft", dass keine Angebote zur Unternehmensfortführung vorhanden seien.
"Am Ende lief uns die Zeit davon"
Norbert Steinke, der bis 2017 CEO von Hallhuber war, hatte bis zuletzt noch Hoffnung. In einem Post auf LinkedIn schrieb er schließlich: "Wir sind gescheitert! Am besten trifft es der folgende Satz: Anfangs fehlte das Geld, am Ende lief uns die Zeit davon."
Wenige Tage später versteigerte die Deutsche Pfandverwertung Ostermayer & Dr. Gold das geistige Eigentum von Hallhuber. Dazu zählten die Markenrechte für die Marke Hallhuber mit den Submarken Donna Hallhuber und Donna by Hallhuber sowie deren Internetdomains. Ein Käufer bot letztlich 1,25 Millionen Euro für die Markenrechte, die Domains wurden für 230.000 Euro verkauft.
Um wen es sich bei dem Käufer handelt, wurde vorerst nicht bekannt. Laut "Textilwirtschaft" handelt es sich in beiden Fällen um denselben Käufer, der nicht aus der Modebranche stammt. Mittlerweile wird wieder Kleidung unter dem Namen Hallhuber vertrieben. Das schweizerische Unternehmen Bax, das auch mehrere Medienunternehmen und Technikfirmen besitzt, hat mit der Tochterfirma Labaxetta eine Modelinie unter dem Namen "New Hallhuber" auf den Markt gebracht. Bis auf die Namensrechte hat die Marke aber nichts mehr mit dem Münchner Modehaus zu tun.
- textilwirtschaft.de: "So geht es mit Hallhuber weiter" (kostenpflichtig)
- spiegel.de: "Hallhuber schlittert erneut in Insolvenz"
- textilwirtschaft.de: "Hallhuber ist insolvent" (kostenpflichtig)
- fashionunited.de: "Hallhuber Markenrechte und Domain werden versteigert"
- fashionunited.de: "Hallhuber Markenrechte und Domain wurden versteigert"
- newhallhuber.com: Impressum