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Deutschland importiert trotz Sanktionen russisches Öl aus Indien


Aus Indien
Deutschland importiert weiterhin große Mengen russisches Öl

Von afp, reuters, lec

Aktualisiert am 12.09.2023Lesedauer: 2 Min.
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Bundeskanzler Olaf Scholz und Indiens Premierminister Narendra Modi (Archivbild): Deutschland importiert über Indien wohl weiterhin russisches Erdöl. (Quelle: IMAGO/Bernd Elmenthaler)

Offiziell kauft Deutschland kein Öl mehr des Kremls. Jedoch deutet nun einiges daraufhin, dass russisches Billigöl aus Indien in die Bundesrepublik fließt.

Zahlen des Statistischen Bundesamtes legen nahe, dass Deutschland über Indien weiterhin große Mengen russisches Öl importiert. Die Einfuhren an Mineralölerzeugnissen aus Indien haben sich in den ersten sieben Monaten dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als verzwölffacht, wie die Wiesbadener Behörde am Dienstag mitteilte. Indien wiederum bezieht nach UN-Angaben große Mengen Rohöl aus Russland.

Bei den Importen aus Indien "handelte es sich hauptsächlich um Gasöle, die für die Herstellung von Diesel oder Heizöl genutzt werden", führten die Statistiker aus. Diese Gasöle stellt Indien demnach aus Rohöl her, welches das Land seit dem russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine zu großen Mengen aus Russland bezieht.

Auch darüber hinaus wächst der deutsche Warenhandel mit Indien deutlich. Laut dem Statistischen Bundesamt sind die Exporte nach Indien von Januar bis Juli dieses Jahres um 21 Prozent auf 9,9 Milliarden Euro gestiegen. Damit belegt Indien in der Rangfolge der wichtigsten Empfängerstaaten deutscher Exporte mittlerweile Rang 22 – unter den Nicht-EU-Staaten sogar den neunten Platz.

Preisdeckel für russisches Öl nicht gänzlich umgesetzt

Deutschland hat wegen des Krieges seine direkten Ölimporte aus Russland eingestellt. Die westlichen Staaten haben außerdem einen Preisdeckel für russisches Öl eingeführt, den sie mittels ihrer Marktmacht im Bereich der Reedereien und Versicherungen international durchsetzen wollen. Berichten zufolge funktioniert dieser Mechanismus aber nicht wie geplant.

Noch am Freitag berichtete der "Spiegel" unter Verweis auf Ökonomen vom KSE Institute der Kyiv School of Economics, dass für russisches Öl weiterhin deutlich mehr gezahlt werde, als der von den G7-Staaten verordnete Maximalpreis von 60 Euro pro Barrel. Demnach hakt es vor allem bei der Kontrolle der Einhaltung durch die Behörden der Länder, in denen die Reedereien und Versicherer ansässig sind.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen AFP und Reuters
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