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Einkaufen: Tchibo meldet für 2022 Millionenverlust


"Perfekter Sturm"
Tchibo meldet für 2022 Millionenverlust

Von dpa
Aktualisiert am 24.08.2023Lesedauer: 2 Min.
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Das Unternehmen Tchibo hat im vergangenen Jahr einen Verlust in Millionenhöhe eingefahren. (Archivfoto) (Quelle: Michael Gstettenbauer/imago images)
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Für den Kaffeeröster läuft es nicht rund: Trotz stabilem Umsatz meldet das Unternehmen für das vergangene Jahr einen Millionenverlust.

Höhere Kosten und die Kaufzurückhaltung der Verbraucher haben den Handelskonzern und Kaffeeröster Tchibo 2022 im laufenden Geschäft in die roten Zahlen gedrückt. Bei einem stabilen Umsatz von 3,25 Milliarden Euro sprang vor Zinsen und Steuern (Ebit) ein Verlust von 167 Millionen Euro heraus, wie die Tchibo-Holding Maxingvest am Dienstag in Hamburg mitteilte. Vor einem Jahr hatte Tchibo noch ein positives Ebit von 176 Millionen Euro verbucht. Zum Ergebnis nach Steuern macht das Unternehmen keine Angaben.

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Tchibo verkauft Kaffee und Aktionswaren in rund 550 eigenen Filialen in Deutschland, rund 8.000 sogenannten Depots in Supermärkten sowie online. Vorstandschef Werner Weber sagte dem "Handelsblatt", Grund für den Rekordverlust sei ein "perfekter Sturm": Die Beschaffungspreise seien sowohl bei Kaffee als auch bei den Non-Food-Artikeln aus Holz, Biobaumwolle oder Kunststoff deutlich gestiegen. Mit dem Ende der Pandemie hätten die Leute wieder mehr ausgehen wollen und daher weniger Aktionswaren gekauft. Tchibo habe die gestiegenen Einkaufspreise nicht weitergeben können, "das war unser Hauptproblem".

Fokus auf Kaffee

Weber sagte dem "Handelsblatt": "Wir werden Kaffee künftig mehr in den Vordergrund stellen." So wolle Tchibo künftig "mehr Wert auf die Kaffeebars und das Seating legen, auch die Präsentation der Genusswelt steht wieder mehr im Vordergrund".

Er zeigte sich optimistisch, dass die Kette bereits in diesem Jahr wieder schwarze Zahlen schreiben werde und verwies zur Begründung auf geringere Einkaufs- und Energiepreise sowie straffere Prozesse. "Wir haben uns entschlossen, dass das Veränderung genug ist, wenn wir richtig daran arbeiten."

Umsatz stabil

Angesichts der lange Zeit gestörten Lieferketten, des Krieges in der Ukraine, sowie steigender Rohstoff- und Energiepreise sowie der nachlassenden Konsumlust der Verbraucher hatte Tchibo schon vor einem Jahr ein erheblich rückläufiges Ebit prognostiziert. Dass der Umsatz anders als erwartet stabil blieb, erklärt Tchibo mit einer positiven Entwicklung bei Kaffee sowie im Filial- und Außer-Haus-Geschäft. Nach Angaben des Deutschen Kaffeeverbandes schnellt der Kaffeeverbrauch außer Haus in Deutschland mit dem Ende der Corona-Pandemie in die Höhe.

Tchibo gehört zu 100 Prozent der Holding Maxingvest, in der ein Teil der Hamburger Familie Herz ihre Beteiligungen gebündelt hat. Zweites Standbein von Maxingvest ist die Mehrheitsbeteiligung am Hamburger Nivea-Hersteller und Dax-Konzern Beiersdorf (gut 51 Prozent), zu dem auch der Klebefilmproduzent Tesa gehört.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa und AFP
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