Mit deutlichem Abstand Spanien ist wichtigster Lieferant für Obst und Gemüse
Das Obst und Gemüse in deutschen Supermärkten kommt häufig aus südeuropäischen Ländern. Dort gibt es allerdings immer öfter Extremwetter.
Spanien bleibt Deutschlands wichtigster Lieferant für Obst und Gemüse. Mehr als ein Viertel (26 Prozent) der Importe kamen im vergangenen Jahr aus dem Land, wie das Statistische Bundesamt am Montag berichtete. Zweitgrößter Lieferant waren die Niederlande mit einem Anteil von 16 Prozent vor Italien mit gut 9 Prozent. Insgesamt importierte Deutschland 2022 gut 6,2 Millionen Tonnen Obst und knapp 4,9 Millionen Tonnen Gemüse.
Mit diesen Mengen konnte der Export aus Deutschland nicht mithalten. Beim Gemüse wurden gut 2 Millionen Tonnen weniger exportiert als importiert. Beim Obst fiel der Importüberschuss mit 5,4 Millionen Tonnen noch größer aus.
Südeuropäische Anbaugebiete von Extremwetter bedroht
Bei sehr vielen Obst- und Gemüsesorten war Spanien der mit Abstand größte Lieferant: So kamen 79 Prozent der Orangen, die gute Hälfte aller Melonen sowie 72 Prozent der Zitronen und 67 Prozent aller Nektarinen und Pfirsiche aus dem spanischen Königreich, das insbesondere im Süden mit der Trockenheit kämpft.
Italien ist unter anderem stark bei Trauben (33 Prozent der Importe), Gartenspinat (53 Prozent), Brokkoli (76 Prozent) oder Fenchel (87 Prozent). Auch bei Äpfeln sind italienische Landwirte die wichtigsten Importeure, spielen aber im Vergleich zur deutschen Ernte nur eine untergeordnete Rolle. Die deutschen Landwirte bauen zudem große Mengen Karotten, Zwiebeln und Weißkohl an.
"Was für viele fast wie selbstverständlich im Supermarktregal liegt, kommt zu einem Großteil aus Südeuropa", betonten die Statistiker. "Doch der Gemüsegarten Europas, wie Spanien und insbesondere die dortigen Anbaugebiete in Andalusien auch genannt werden, ist immer häufiger von Extremwetter wie Dürre oder Starkregen betroffen."
- Nachrichtenagenturen dpa und Reuters