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Vor Piloten-Streik: Lufthansa plant fast 20.000 Mitarbeiter einzustellen


Nach Streiks
Lufthansa plant fast 20.000 Mitarbeiter einzustellen

Von reuters
Aktualisiert am 06.09.2022Lesedauer: 2 Min.
Lufthansa-Symbol mit Flugzeug im Hintergrund: Während der Pandemie, die den Luftverkehr weltweit lange lähmte, schrumpfte die Zahl der Beschäftigten von knapp 140.000 auf rund 100.000 Beschäftigte.Vergrößern des Bildes
Lufthansa-Symbol mit Flugzeug im Hintergrund: Während der Pandemie, die den Luftverkehr weltweit lange lähmte, schrumpfte die Zahl der Beschäftigten von knapp 140.000 auf rund 100.000 Beschäftigte. (Quelle: Smith/imago-images-bilder)

Nach immer wieder auftretenden Streiks und Flugstreichungen will die Lufthansa nun fast 20.000 Mitarbeiter einstellen. Auch Lohnerhöhungen sind im Gespräch.

Die Lufthansa plant dank der Erholung der Luftfahrt von der Corona-Krise einen massiven Personalaufbau. "Fast 20.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden wir bis Ende nächsten Jahres einstellen, das heißt ganz grob 1.000 Mitarbeiter pro Monat", sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr bei einem Pressegespräch am Montagabend. Dabei handele es sich um 12.000 ganz neue Beschäftigte und rund 8.000, die als Ersatz für ausscheidende Mitarbeiter eingestellt werden sollen.

In der Pandemie-Krise, die den Luftverkehr weltweit lange lähmte, war die Airline-Gruppe von knapp 140.000 auf rund 100.000 Beschäftigte geschrumpft. An manchen Stellen war zuviel Personal abgebaut worden, was zu generellen Problemen im Betriebsablauf in diesem Sommer aufgrund von Personalmangel führte. Doch die Lage habe sich nach den "dunklen Stunden im Juli" stabilisiert, wenn auch die Pünktlichkeitsquote mit nur zwei Dritteln der Flüge noch nicht hinnehmbar sei.

Mit Blick auf den laufenden Tarifstreit mit der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit, die in der Nacht zum Dienstag einen erneuten Streik ankündigte, beschwor der Lufthansa-Chef "im Interesse aller ein Miteinander, das ohne die zahlreichen Tarifkonflikte auskommt". In Zeiten erhöhter Inflation sei eine deutliche Vergütungserhöhung nach Ansicht des Vorstands absolut angemessen, vor allem in den unteren Vergütungsgruppen.

Stärkere Gehaltserhöhungen

Wie beim Abschluss mit der Gewerkschaft Verdi für das Bodenpersonal habe die Airline deshalb auch den Piloten stärkere Gehaltserhöhungen in den niedrigen Tarifgruppen angeboten.

In der Vergangenheit seien die Kosten durch das Absenken der Einstiegsgehälter gesenkt worden, das müsse jetzt korrigiert werden. "Wir haben unsere Mitarbeiter nicht alleine gelassen in der Pandemie. Und wir werden sie nicht alleine lassen in der Inflation", so das Unternehmen.

Zur aktuellen Geschäftsentwicklung äußerte sich Spohr zufrieden, befürchtet aber einen Dämpfer am Heimatmarkt Deutschland wegen der erwarteten Rezession. Die Sommermonate Juli und August seien mit höheren Preisen hervorragend verlaufen. "Wir haben nicht vor, die Profitabilität, die wir erreicht haben im zweiten Quartal, wieder zu verlassen", sagte Spohr.

Flugnachfrage könnte sinken

Im kommenden Jahr werde das Vorkrisenniveau von 2019 aber noch nicht erreicht. Denn in Deutschland könne die Nachfrage nach Flügen unter der Rezession leiden, die hierzulande stärker ausfallen dürfte als in anderen Ländern.

Da sei es ein Trost, dass nur noch etwa ein Drittel des Erlöses aus Deutschland stamme. Das wichtige US-Geschäft werde sich stärker erholen, auch in Asien soll die Öffnung Japans und schrittweise auch Chinas nach der Pandemie den Luftverkehr ankurbeln.

Im Sommer 2023 wolle die Lufthansa mit 50 mehr Flugzeugen als in diesem Jahr das Angebot auf 85 bis 90 Prozent der Vorkrisenkapazität steigern, ein Plus von fünf bis acht Prozent gegenüber den etwas mehr als 80 Prozent zurzeit. Auch die Luftfracht wird Spohr zufolge weiter gut daran verdienen, dass die Lieferketten weltweit noch nicht wieder störungsfrei funktionierten.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur Reuters
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