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So viel Gas muss Deutschland noch sparen


Erste Fortschritte
So viel Gas muss Deutschland noch sparen

Von reuters, afp, neb

Aktualisiert am 27.07.2022Lesedauer: 2 Min.
urn:newsml:dpa.com:20090101:220718-911-008829Vergrößern des Bildes
Ein Mitarbeiter eines Gasspeichers: Die Netzagentur sieht Fortschritte beim Gassparen. (Quelle: Uwe Anspach/dpa)

Angesichts der reduzierten Lieferungen muss Deutschland weiter Gas einsparen. Die Bundesnetzagentur sieht erste Fortschritte – aber es reicht noch nicht.

Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, sieht erste Erfolge bei der Gaseinsparung. Die privaten Haushalte, aber auch die Industrie verbrauchten "fünf, sechs, sieben Prozent weniger", sagte er am Mittwoch im Deutschlandfunk. Alle Sparanstrengungen der Bundesregierung, der Wirtschaft, der Länder seien notwendig. "Deutschland muss weniger Gas verbrauchen."

Jetzt müsse in allen Bereichen der Gesellschaft etwas getan werden, sei es technische Innovation oder das Diversifizieren von Energiequellen. "Aber das Entscheidende ist das Gaseinsparen. Und da möchte ich gern weniger sozusagen Klagen hören, sondern mehr Meldungen, wo jemand sagt, wir als Branche, wir als Stadt, wir als Region tragen dazu bei, Gas zu sparen." Zugleich müssten die Verbraucher sich auf höhere Energiepreise einstellen, sagte Müller. "Es ist eine Preisentwicklung auf Ansage."

Auf die Frage, ob in einigen Wochen die dritte Gasnotfallstufe ausgerufen werden müsse, antwortete Müller zurückhaltend. "Das kann ich schlicht nicht vorhersagen." Dies hänge von bestimmten Bedingungen ab, wie etwa der Temperaturentwicklung im Spätsommer.

EU-Staaten wollen 15 Prozent Gas einsparen

Eine unmittelbar bevorstehende dritte Stufe sehe er angesichts der derzeit 20 Prozent Gasdurchleitung in Nord Stream 1 nicht. "Wenn Sie mich gefragt hätten, ob sie unmittelbar vor der Tür steht, dann hätte ich gesagt: Wenn es bei diesen 20 Prozent bleibt und wenn es bei meiner Prognose bleibt, dass wir womöglich auch in den nächsten Tagen und Wochen noch einspeichern können, dann haben wir noch keine physikalische Gasmangellage." Diese ist die Voraussetzung für die dritte Notfallstufe.

Energieminister der EU-Staaten hatten sich zuletzt bei einem Sondertreffen in Brüssel auf ein freiwilliges Einsparungsziel von 15 Prozent von August bis Ende März 2023 verständigt. Bundeswirtschaftsminister Habeck stellte sogar bei einem milden Winter in Aussicht, dass Deutschland womöglich noch mehr einsparen könnte.

Das bedeutet aber sowohl für Verbraucher und Industrie: weiterhin mehr Gas sparen, um diese Ziele zu erreichen.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen Reuters und AFP
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