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Frankreich: Streiks sorgen für Benzinknappheit im Land


Arbeiter fordern Lohnerhöhung
Streiks sorgen für Benzinknappheit in Frankreich

Von reuters, dpa, t-online, jro

Aktualisiert am 09.10.2022Lesedauer: 2 Min.
Lange Schlange vor französischer Tankstelle: Mehr als ein Fünftel der Tankstellen soll mit Lieferproblemen zu kämpfen haben.Vergrößern des Bildes
Lange Schlange vor französischer Tankstelle: Mehr als ein Fünftel der Tankstellen sollen mit Lieferproblemen zu kämpfen haben. (Quelle: Michel Spingler/AP/dpa)

Die Arbeitskämpfe in französischen Raffinerien sorgen in weiten Teilen des Landes für Lieferschwierigkeiten. Besonders betroffen sind die Grenzregionen.

Aufgrund anhaltender Streiks in großen Raffinerien ist in Frankreich die Versorgungslage mit Benzin bedroht. Mehr als ein Fünftel der Tankstellen in Frankreich haben Probleme mit dem Nachschub, wie die Regierung am Wochenende mitteilte. Ein Ende der Arbeitsniederlegungen in drei der sechs französischen Raffinerien ist weiterhin nicht in Sicht.

Besonders im Norden Frankreichs und in der Region Paris kommt es demnach verstärkt zu Engpässen. Auch der derzeit in Frankreich geltende Tankrabatt hat teilweise zu einem Ansturm geführt, vor allem in Grenzregionen. Ein Wochenend-Fahrverbot für Tanklaster wurde deshalb von der französischen Regierung bis Montag aufgehoben.

Raffinerie-Arbeiter fordern Anteil an hohen Profiten

Ein Vertreter der Gewerkschaft CTG erklärte, die Streiks gingen überall weiter. Während die Gespräche mit ExxonMobil seit Wochen andauerten, sei es bei TotalEnergies noch nicht gelungen, das Management an den Verhandlungstisch zu holen. Eine Antwort auf einen Versuch am Samstag stehe noch aus, sagte ein CGT-Sprecher am Sonntag. Die vier wichtigsten Raffinerien des Landes sind der Regierung zufolge von dem seit Ende September andauernden Ausstand betroffen, drei davon stehen still.

Die Arbeiter bei Total fordern eine Lohnerhöhung von zehn Prozent. Die hohen Energiepreise bescheren dem Konzern hohe Gewinne, die Total dazu veranlasste, etwa acht Milliarden Euro an Dividenden auszuschütten sowie eine Sonderdividende an Investoren. Vergangene Woche hatte Konzernchef Patrick Pouyanne zwar erklärt, es sei auch die Zeit gekommen, die Arbeiter zu belohnen. Er weigert sich bislang aber, Gehaltsverhandlungen aufzunehmen.

Regierung plant keine Rationierung

Die Regierung tue ihr Bestes, um den Konflikt zu lösen, teilte Energieministerin Agnes Pannier-Runacher am Samstag mit. 20,7 Prozent der Tankstellen im Land hätten mindestens bei einem Produkt Probleme beim Nachschub.

Eine Rationierung von Benzin stehe aber nicht im Raum. "An dem Punkt sind wir noch nicht", sagte Umweltminister Christophe Bechu. Er rief die Bevölkerung auf, Ruhe zu bewahren. In einigen Teilen Frankreichs gibt es aber bereits ein Verbot für den Verkauf von Benzin in Kanistern oder ähnlichen Behältern.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen Reuters und dpa
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