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Britische Inflationsrate rutscht überraschend unter 10-Prozent-Marke


9,9 Prozent
Britische Inflationsrate rutscht überraschend unter 10-Prozent-Marke

Von reuters
14.09.2022Lesedauer: 2 Min.
Mann im Supermarkt in London: Im Juli hatte die Teuerungsrate mit 10,1 Prozent ein 40-Jahres-Hoch erreicht.Vergrößern des Bildes
Mann im Supermarkt in London: Im Juli hatte die Teuerungsrate mit 10,1 Prozent ein 40-Jahres-Hoch erreicht. (Quelle: IMAGO/Vudi Xhymshiti/imago-images-bilder)
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Seit Monaten kämpft Großbritannien gegen die galoppierende Inflation. Im August sank die Teuerungsrate unter 10 Prozent – Entwarnung gibt es aber noch nicht.

Der Inflationsdruck in Großbritannien hat im August überraschend nachgelassen. Die Verbraucherpreise stiegen nur noch um 9,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistikamt ONS am Mittwoch in London mitteilte. Im Juli hatte die Teuerungsrate mit 10,1 Prozent ein 40-Jahres-Hoch erreicht. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem weiteren Anstieg auf 10,2 Prozent gerechnet. Benzin und Diesel seien zuletzt nicht mehr so teuer gewesen, erklärten die Statistiker den unerwarteten Rückgang.

Die Daten nehmen etwas Druck von der Bank of England, die mit der höchsten Inflation aller großen Industrieländer zu kämpfen hat. Die Notenbank schraubte die Zinsen immer höher, um dem Preisauftrieb Paroli zu bieten. Wegen der Trauerphase nach dem Tod von Königin Elizabeth II. wurde die Zinssitzung von Donnerstag auf den 22. September verschoben. Viele Experten halten eine Erhöhung des Leitzinses um 0,5 Prozentpunkte für wahrscheinlich. Derzeit liegt er bei 1,75 Prozent.

Britischer Plan gegen die Energiekrise

Die neue Premierministerin Liz Truss hat jüngst einen milliardenschweren Plan zur Bewältigung der Energiekrise vorgestellt. Die Regierung rechnet damit, dass dieser die Inflation spürbar senken wird. Damit dürfte auch etwas Druck von der Bank of England genommen werden, die Zinsen ungewöhnlich stark anheben zu müssen. Höhere Zinsen machen Kredite für Investitionen und Konsum teurer, was auf das Wirtschaftswachstum durchschlagen kann.

Angesichts stark steigender Energiekosten ist die britische Wirtschaft schon im Juli kaum gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte nur um 0,2 Prozent zum Vormonat zu. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem doppelt so starken Zuwachs gerechnet. Insbesondere das Minus bei der Energie-Erzeugung von 3,4 Prozent lässt Experten zufolge darauf schließen, dass die Kunden ihren Stromverbrauch wegen der galoppierenden Preise verringert haben dürften.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur Reuters
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