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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Nostalgie pur Diese Spiele aus den 80ern laufen auch auf Ihrem PC
Wem die Rechenpower für aktuelle Computerspiele fehlt, der kann zu Klassikern aus den 80er-Jahren greifen. Die Spiele unserer Auswahl laufen garantiert auch auf betagten PCs – und lassen in Nostalgie schwelgen.
Die ersten Computerspiele erschienen vor etwa 50 Jahren. Damals noch als Hobby für Nerds abgetan, sind Games heutzutage im Mainstream angekommen. Laut dem Branchenverband game sollen knapp 34 Millionen Menschen in Deutschland Videospiele spielen.
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Aktuelle AAA-Titel versuchen oft, mit fotorealistischer Grafik zu beeindrucken. Doch wer nicht die nötige Hardware besitzt, bleibt außen vor. Wir präsentieren eine Auswahl zehn klassischer Computerspiele aus den 80er-Jahren, die auch heute auf so gut wie jedem Rechner laufen. Nostalgiefaktor inklusive.
"Zork I: The Great Underground Empire" (1980)
Im Text-Adventure "Zork: The Great Underground Empire" müssen Spieler die Ruinen einer früheren Zivilisation erkunden, 20 Artefakte finden – und darauf achten, nicht vom Grue gefressen zu werden. Das Spiel ist ohne Grafik und Sound, stattdessen gibt es viel Text zum Lesen. Um mit der Welt zu interagieren, müssen Spieler Befehle in die Tastatur eintippen.
Studenten des MIT programmierten "Zork" 1977 auf einem Großrechner. In den Handel kam es erst 1980. Es gilt als das zweite Adventure-Spiel überhaupt und musste wegen seines Umfangs für Heimcomputer in drei Teile aufgeteilt werden. In einem geschichtlichen Rückblick bezeichnete die "Happy Computer" (3/85) alle damals erschienenen Teile der "Zork"-Reihe als die "besten Abenteuerspiele, die es gibt, obwohl sie für Softwaremarkt-Verhältnisse uralt sind und keinerlei Grafik oder Sound aufweisen."
Tales of the Unknown: The Bard’s Tale (1985)
In dem Dungeon Crawler müssen Sie die Stadt Skara Brae vor dem Zauberer Mangar retten. Erstellen Sie eine Gruppe von bis zu sechs Abenteurern, zur Auswahl stehen Klassen wie Barde, Krieger oder Zauberer. Mit der Gruppe erforschen Sie unterirdische Labyrinthe, lösen Rätsel und bekämpfen Monster. Dadurch erhält die Gruppe Erfahrungspunkte und Gold kann neue Gegenstände kaufen.
"The Bard’s Tale" gilt als Meilenstein für die Entwicklung der Rollenspiele. Wer heute die Originalversion ausprobiert, sollte beachten: Das Spiel erstellt keine Karte der Umgebung, Spieler mussten anno 1985 auf einem Block selbst kartografieren. Mittlerweile ist online aber auch eine grafisch verbesserte Version mit Automapping erhältlich.
Screenshots zu allen Spielen in dieser Liste finden Sie in dieser Fotoshow.
Ultima IV: Quest Of The Avatar (1985)
In "Ultima IV: Quest Of The Avatar" ist das Ziel, den Avatar-Status zu erreichen – eine Art gutes Idol. Dazu müssen Nutzer bestimmte Gegenstände finden, Anhänger rekrutieren sowie ihr Karma mithilfe des neu eingeführten Tugendsystems aufwerten. Positive Punkte bekommt beispielsweise jeder, der Almosen oder Blut spendet, beim Handel ehrlich bleibt oder Monster bekämpft.
Ebenfalls neu in "Ultima IV": Spieler können Nicht-Spieler-Charaktere (NPCs) in Gespräche verwickeln und mit der richtigen Wortwahl ebenfalls Tugendpunkte sammeln. Nach der Veröffentlichung 1985 riet die Fachpresse zum Kauf – trotz des hohen Preises von 200 D-Mark. So resümierte die "Happy Computer" (5/86): "Für fortgeschrittene Rollenspieler ist 'Ultima IV' wahrlich das 'ultimative' Spiel."
Space Quest: Chapter I – The Sarien Encounter (1986)
Roger Wilco ist Hausmeister auf der Raumstation Arcada – und letzter Überlebender nach einem Angriff der Weltraumpiraten Sariener. Die haben den Sternengenerator gestohlen, ein Gerät, mit dem sich Planeten zu Sonnen umwandeln lassen. Nun liegt es an Wilco, die Apparatur von den Piraten zurückzuholen.
Das Grafik-Adventure konnte 1986 vor allem mit seinem Humor überzeugen. Wilco wird per Tastatur gesteuert, Befehle müssen Spieler eintippen. Wer sich in der Science-Fiction-Welt auskennt, kann sich zudem an Anspielungen bekannter Vorlagen wie "Star Wars" oder "Star Trek" erfreuen. Die Testbewertungen fielen unterschiedlich aus. Unter anderem bemängelten Kritiker, dass Nutzer wegen falscher Entscheidungen in Sackgassen geraten und das Spiel später nicht mehr beenden konnten. Dennoch verkaufte sich der erste Teil der "Space Quest"-Reihe mehr als 100.000 Mal – für 1986 ein großer Erfolg. Bis 1995 folgten fünf weitere Spiele.
Defender of the Crown (1986)
Wer schon immer das Leben eines Ritters im mittelalterlichen England führen wollte, kann das in "Defender of the Crown tun". Die Geschichte: Der englische König ist tot und die Krone gestohlen. Der Spieler übernimmt die Rolle eines angelsächsischen Feudalherrn und muss gegen die normannischen Ritter im Süden – aber auch gegen andere angelsächsische Ritter – um die Vorherrschaft kämpfen.
In "Defender of the Crown" müssen Spieler Armeen aufbauen, Burgen erobern, können an Turnieren teilnehmen und auch um die Hand einer Jungfrau kämpfen. Das Spiel erschien zuerst für Amiga und konnte auf dem System damals vor allem mit seiner Grafik punkten. Die Darstellung beeindruckte Zeitgenossen so sehr, dass die "ASM" (3/87) sogar die "Traumnote 12 für Grafik" vergab.
Maniac Mansion (1987)
"Maniac Mansion" gilt als wegweisend für das Genre der Point-and-Click-Adventure. In dem Spiel entführt Dr. Fred die Freundin des Protagonisten Dave. Dr. Fred und seine Familie stehen dabei unter dem Einfluss der Strahlung eines Meteoriten. Dave macht sich nun daran, mit zwei Freunden in das Haus von Dr. Fred einzudringen und Sandy zu retten.
Die beiden Freunde muss der Spieler zu Beginn von "Maniac Mansion" zwischen sechs Charakteren wählen. Jeder Charakter hat andere Fähigkeiten, wodurch sich im Spielverlauf andere Rätsel lösen lassen. Spieler können Befehle mithilfe der Aktionsverben im unteren Bereich des Spiels geben. "Maniac Mansion" erhielt von der Fachpresse gute bis sehr gute Kritiken: Tester lobten neben der Geschichte vor allem den Humor.
Sid Meier's Pirates! (1987)
"Pirates!" versetzt Spieler in die Rolle eines Piratenkapitäns in der Karibik des 16. bis 18. Jahrhunderts. Anfangs nur ausgerüstet mit einem kleinen Schiff sowie einem Kaperbrief, gilt es, bis zum Spielende so viele Punkte wie möglich zu sammeln und so im besten Fall Berater des Königs zu werden. Auch sollten Spieler ihre verschollenen Familienmitglieder finden.
"Pirates!" konnte 1987 vor allem mit seiner Vielfalt beeindrucken: In einem Augenblick steuern Sie Ihr Schiff per Vogelperspektive auf dem Meer, im nächsten müssen Sie mit Ihrer Spielfigur einen Schwertkampf gegen den feindlichen Kapitän bestehen. Auch können Sie Städte plündern, Handel treiben, Kneipen besuchen, Titel kaufen, Schätze suchen – und um die Gunst von Frauen werben. Ebenfalls erlaubte das Spiel, historische Missionen nachzuspielen. 2004 erhielt "Pirates!" eine Neuauflage mit 3D-Optik.
Zac Mckraken and the Alien Mindbenders (1988)
In dem humoristischen Point-and-Click-Adventure übernehmen Spieler die Rolle von Zak McKracken, einem Boulevardreporter. McKracken erscheinen im Traum Außerirdische und schnell wird klar, dass diese die Erde verdummen wollen. McKracken macht sich daran, die Welt zu retten und erhält dabei Hilfe von der Archäologin Annie und ihren Freundinnen Melissa und Leslie.
Spieler können alle vier Charaktere steuern und zwischen ihnen Items tauschen. Um mit der Welt zu interagieren, müssen Nutzer Textbefehle anwenden, die im unteren Bereich des Spiels eingeblendet sind. Das Spiel erhielt von der Fachpresse generell gute Bewertungen. Die "Happy Computer" (9/88) nannte es ein "witziges Grafik-Adventure (...) sowohl für Einsteiger als auch erfahrene Spieler geeignet."
Sim City (1989)
Als Bürgermeister einer Stadt müssen Sie sich in "Sim City" um die Belange Ihrer Bevölkerung kümmern: Gebäude wie Fabriken oder Häuser bauen, Straßen setzen und auch auf Faktoren wie Umwelt oder Strom- und Wasserversorgung achten. Doch es drohen auch Gefahren: wie Tornados oder godzillaartige Monster.
Der Quellcode des Spiels wurde 2008 freigegeben. Wer "Sim City" heute spielen möchte, findet es unter den Namen "Micropolis" oder "SimCity Classic" im Netz zum Download.
Populous (1989)
Wollten Sie schon immer eine Gottheit spielen? In "Populous" ist das möglich, das Spiel gilt als eines der ersten Göttersimulationen. Spieler können mithilfe ihrer Fähigkeiten die Landschaft verändern und so ihren Anhängern helfen, sich auf einer Welt anzusiedeln. Ziel ist es, die Anhänger der feindlichen Gottheit zu besiegen. Dazu können Spieler entweder einen ihrer Helden in einen Heiligen Krieg schicken oder selbst mit ihren Fähigkeiten den Gegner bekämpfen – wie beispielsweise einen Vulkan erschaffen oder Länder überfluten.
Das Spiel beinhaltet 500 Welten und ließ sich damals als eines der ersten Games im Mehrspielermodus auch über Modem spielen. Die "Power Play" (5/89) fasste "Populous" so zusammen: "Ein Programm, das nicht nur Götter und Dämonen begeistern wird. Es ist einfach toll."
Wo bekomme ich solche alten Spiele noch?
Wer die alten Titel noch im Keller hat, kann versuchen, sie mithilfe eines Emulators auf modernen Systemen abzuspielen. Daneben bietet die Seite "Archive.org" eine Sammlung alter Games, die im Browser emuliert werden. Mehr dazu lesen Sie hier. Auch finden Sie online weitere Seiten, die alte Software wie Spiele emulieren. Legal ist das jedoch selten.
Spieleplattformen wie Steam, Origin oder Gog.com bieten eine legale Alternative, alte Spiele in digitaler Form zu kaufen. Vor allem Gog.com hatte sich beim Erscheinen 2008 auf Retro-Games fokussiert und wird noch heute als Anlaufstelle für Retro-Spiele empfohlen. Die Spiele sind für aktuelle Systeme wie Windows 10 aufbereitet und meist für weniger als zehn Euro erhältlich. So finden Sie fast alle Spiele der obigen Liste auf einer der Plattformen – entweder im Original in englischer, oft auch deutscher Sprachausgabe. In manchen Fällen erhalten Nutzer zur Originalversion eine (grafisch) verbesserte Variante sowie die Nachfolger des jeweiligen Titels.
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