Anschaulich und gefährlich Nachgemachte Coronavirus-Karte verbreitet Malware
Die interaktive Coronavirus-Karte der Johns Hopkins University war eine der ersten, die das Ausmaß der Pandemie veranschaulichte. Jetzt haben Kriminelle die Idee geklaut, um Internetnutzer in die Falle zu locken.
Angesichts der rasanten Verbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2, das die Krankheit Covid-19 hervorruft, ist das Informationsbedürfnis der Bevölkerung groß. Jeder will wissen, wie viele Fälle es in seiner Region gibt. Doch die verzweifelte Suche nach zuverlässigen Informationen im Netz birgt auch Risiken.
Sicherheitsexperten warnen jetzt vor einer falschen Webseite, die vorgibt, den weltweiten Ausbruch grafisch darzustellen, in Wahrheit aber Malware verbreitet. Das perfide daran: Die Seite ist einer sehr bekannten Infografik nachempfunden.
Falsche "Corona Map" stiehlt Passwörter
Forscher der Johns Hopkins University haben die Pandemie von Anfang an begleitet, Daten zusammengetragen und in einer Weltkarte veranschaulicht. Die Darstellung war eine der ersten interaktiven Infografiken, mit der Bürger das Geschehen quasi in Echtzeit nachvollziehen konnten. Hier geht es zu der offiziellen Seite.
Betrüger haben die Karte nachgebaut und verbreiten einen Download-Link dazu per Spam-Mail, in Messenger-Diensten und auf anderen Webseiten, warnen Sicherheitsforschern der Firma Reason Security. Die Datei trägt den Namen "Corona-virus-Map.com.exe" oder "CoronaMap.exe". Nach dem Öffnen wird tatsächlich eine Kopie der echten Karte angezeigt. Im Hintergrund wird aber zeitgleich eine bereits seit 2016 bekannte Malware installiert, die Passwörter abgreifen, Screenshots machen und den Rechner des Nutzers ausspähen kann.
Wichtige Tipps für Bürger
Wenn Sie sich über aktuelle News zum Coronavirus informieren möchten, achten Sie auf die Quelle. Insbesondere in den sozialen Medien werden viele unseriöse Links verbreitet. Auf t-online.de halten wir Sie immer auf dem neuesten Stand, zum Beispiel mit unserem Coronavirus-Newsblog. Auch eine Weltkarte und eine Deutschlandkarte mit aktuellen Fallzahlen finden Sie auf unserer Seite.
Auch wer Atemschutzmasken und Desinfektionsmittel über das Internet kaufen will, sollte vorsichtig sein: Manche Händler versuchen aus der großen Nachfrage Kapital zu schlagen und verlangen Wucherpreise. Außerdem tauchen immer wieder Fake-Shops auf, die mit günstigen Preisen locken, aber nach der Bezahlung keine Ware liefern.