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EA Sports FC 25: Das neue Spiel aus der Fifa-Reihe im Test


Evolution oder Reinfall?
Kult-Fußballspiel geht in die nächste Runde

MeinungVon Amir Selim

27.09.2024 - 11:33 UhrLesedauer: 5 Min.
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Fußballikone Zinédine Zidane begrüßt den Spieler beim ersten Start von EA Sports FC 25.Vergrößern des Bildes
Fußballikone Zinédine Zidane begrüßt den Spieler beim ersten Start von "EA Sports FC 25". (Quelle: ams/t-online)

"EA Sports FC 25" steht in den Startlöchern. Wir konnten die Simulation bereits spielen und ausgiebig testen.

Für die einen sehen Spiele der Reihe immer gleich aus, für die anderen fühlt sich der Veröffentlichungstermin wie Weihnachten und Ostern zugleich ein: Die "EA Sports FC"-Reihe geht in die nächste Runde. Im Volksmund ist noch immer von "Fifa" die Rede. Doch bereits zum zweiten Mal gehen Entwickler und Publisher Electronic Arts (EA) und der Weltverband des Fußballs getrennte Wege. Das jährliche Update erscheint aber auch dieses Jahr im September. t-online hat es für Sie getestet.

Story/Spielmodi: Tschüss "Volta", hallo "Rush"

Die Story schreiben Spieler bei "EA Sports FC" bekanntlich selbst. Je nach Spielmodus kann das jedoch gänzlich anders aussehen. Vorbei sind etwa die Zeiten des Straßenfußballs: Der Spielmodus "Volta" wurde gestrichen. Doch auch weiterhin gibt es Fünf-gegen-fünf-Partien – im neuen Modus "Rush". Die Partien finden aber nun wieder im Stadion statt.

"Rush" steht dabei nicht allein, sondern kann in "Football Ultimate Team" (FUT) und "Pro Clubs" gespielt werden. Ersteres ist das Zugpferd der Reihe. In FUT bauen sich Spieler eine Mannschaft aus Profis zusammen, die sie sich entweder erspielen oder aus Paketen kaufen können. Diese Pakete sind neben den Spielerverkäufen der größte Einnahmepunkt für Entwickler EA. Allein 1,7 Milliarden US-Dollar (etwa 1,5 Milliarden Euro) Gewinn erwirtschaftete der Konzern zwischen dem 1. Oktober und dem 31. Dezember 2023 mit Mikrotransaktionen – ein Großteil davon gekaufte FUT-Pakete.

Das Problem: Die Pakete garantieren einem nicht die Messis, Mbappés oder Musialas. Wer also Pech hat, steckt viel Geld in das Videospiel, ohne dafür belohnt zu werden. Deswegen steht EA schon lange in der Kritik. Mit Belgien hatte bereits ein Land reagiert und die Pakete verboten. Diese seien mit Glücksspiel gleichzusetzen, so die Behörden. Hierzulande verdient EA jedoch weiterhin Geld, mit den Hoffnungen der Spieler auf Weltklasseathleten. Immerhin: Wegen der Pakete ist das Spiel mittlerweile ab zwölf und nicht mehr ab null Jahren freigegeben.

Neben (FUT) kann der neue Modus "Rush" auch in "Pro Clubs" gespielt werden. Bei dem Online-Modus steuert jeder Spieler jeweils einen virtuellen Kicker. Bis zu 22 Spieler können folglich an solchen Partien teilnehmen. Alternativ können nun Fünf-gegen-fünf-Partien in dem Modus gespielt werden.

Im Karrieremodus dürfen Spieler weiterhin als Trainer ihr gewünschtes Team steuern. Wer lieber ein Profileben durchleben will, kann auch einen einzelnen Athleten erstellen und lenken. Erstmals dabei sind nun fünf Ligen der Frauen, darunter auch die deutsche Frauen-Bundesliga. Aus diesen Ligen können Sie sich bedienen:

  • Deutschland: Bundesliga, Google Pixel Frauen-Bundesliga, 2. Bundesliga, 3. Liga
  • England: Premier League, EFL Championship, EFL League One, EFL League Two, Barclays Women's Super League
  • Spanien: La Liga EA Sports, Liga F
  • Frankreich: Ligue 1 McDonald's, Arkema Première Ligue
  • Italien: Serie A Enilive
  • USA: Major League Soccer, NWSL
  • sowie die ersten Herrenligen in Österreich, der Schweiz, Schottland, Portugal, der Türkei, Belgien, Dänemark, der Niederlande, Argentinien, Saudi-Arabien, Südkorea, China, Australien, Rumänien, Polen, Irland, Schweden, Norwegen und Indien.

Weitere Modi sind etwa der Anstoß, bei dem einfach Teams ausgewählt werden, mit denen man an einem Gerät Partien absolvieren kann. Alleine oder zu zweit geht das auch online im Spielmodus Saison oder Koop-Saison.

Grafik

Wie so oft liegt bei der jährlich erscheinenden "EA Sports FC"-Reihe der Teufel im Detail, denn im Großen und Ganzen hat sich grafisch nicht viel getan. Neu ist allerdings, dass Raytracing Einzug in die Spieleserie erhalten hat. Diese Methode, mit der Schatten, Spiegelungen und Beleuchtungen nahezu wie im echten Leben aussehen, fällt während des Spielens aber kaum auf.

Auf dem virtuellen Rasen sieht das Spiel gewohnt gut aus. Auch die Stadien, ob reale oder fiktive, können sich sehen lassen. Während die meisten Spieler optisch ihren echten Pendants wie aus dem Gesicht geschnitten aussehen, bleibt dagegen die Mimik der Kicker ein Manko. Diese sieht man etwa beim Torjubel. Hier bewegen sich die Gesichter der Spieler leider immer noch wie die von Robotern. Das ist nicht mehr zeitgemäß. Auch das Publikum lässt grafisch zu wünschen übrig. Während es von der Soundkulisse her überzeugt, sehen die Fans bei näherer Betrachtung fade und austauschbar aus.

Apropos Sound: Erstmals seit 2011 gibt es in der Reihe wieder neue Kommentatoren. Frank Buschmann und Wolf Fuss (beide Sky) sind Geschichte. Zu hören sind nun Florian "Schmiso" Schmidt-Sommerfeld (Sky) und Jan Platte (Dazn). Von der Seitenlinie berichtet weiterhin Esther Sedlaczek.

Während das aber noch Makulaturen sind, sind die Menüs von "EA Sports FC 25" der bisher größte Stolperstein. Sie sind häufig erstaunlich langsam und haben beim Test einige Male für Abbrüche gesorgt, die nur durch einen Neustart des Spiels behoben werden konnten. Das sollte dringend ausgebessert werden.

Gameplay

Neben dem neuen Spielmodus "Rush" wohl die neueste und beste Neuerung: die taktischen Möglichkeiten des Spiels, das sogenannte FC IQ. Bisher waren vorwiegend die taktische Grundausrichtung der Mannschaft, wie die Breite, Höhe oder die Reaktion nach Ballverlusten der Mannschaft, für den Sieg entscheidend. Nun stehen die Spieler im Mittelpunkt.

Wer seinen inneren Pep Guardiola, Jürgen Klopp oder Julian Nagelsmann herauslassen möchte, kann das nun bestens machen. Jeder Spieler einer Mannschaft kann in die gewünschte Rolle gesteckt werden. Soll der Linksaußen etwa das Spiel breit machen und an der Außenlinie bleiben? Oder soll er von außen nach innen ziehen und für Torgefahr sorgen?

Das kann der Spieler frei entscheiden. Aber Obacht: Jeder Kicker hat eine Rolle, die er besonders gut ausfüllt. Wird er für diese ausgewählt, bekommt er Boni auf seine Fähigkeit. In anderen Rollen kann das daher zu Problemen führen.

Und die merkt man im Spiel: "EA Sports FC 25" ist noch einmal eine Spur langsamer in der Spielgeschwindigkeit auf dem Platz als der Vorgänger. Damit setzt sich der Trend der letzten Jahre fort. Entsprechend reicht ein talentierter Kicker nicht aus, um den Gegner auszuhebeln. Stattdessen braucht es eine kluge und oft auch geduldige Taktik, um Tore zu schießen. Für einige dürfte das zum Start zunächst eine Umgewöhnung sein. Diese rückt das Spiel aber etwas näher an den realen Fußball.

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Für wen eignet sich das Spiel?

Wer bisher gerne die Fußballsimulation aus dem Hause EA gespielt hat, kann auch dieses Jahr zugreifen. Wie so oft gilt es eine Eingewöhnungsphase zu absolvieren, bevor die Erfolge der vergangenen Spiele wieder aufblitzen. Egal, ob im kompetitiven Onlinemodus "FUT" oder etwas entspannter im offline Karrieremodus – der Spieler hat die Auswahl. Für Neulinge sind die Onlinemodi zu Beginn nicht zu empfehlen. Da kann es sonst deutlich auf die Mütze geben. Das größte Problem bleibt jedoch weiterhin, dass es derzeit keine nennenswerten Alternativen zum Spiel gibt.

Fazit

Ob "EA Sports FC" oder "Fifa": Im Kern bleibt das EA-Spiel gleich. Der neue "Rush"-Modus macht jetzt schon mehr Spaß als Vorgänger "Volta". Auch spielerisch sind die taktischen Neuerungen für Hobbytrainer ein Gewinn. Ob sie über das ganze Jahr überzeugen, bleibt aber abzuwarten.

Kritisch bleibt der Umgang des Spiels mit dem Glücksspiel ähnlichen Lootboxen in "FUT". Die virtuelle Gelddruckmaschine dürfte aber wieder von vielen Spielern angeworfen werden – zur Freude von EA und zum Leidwesen vieler Geldbeutel.

"EA Sports FC 25" ist am 27. September für PlayStation 5, Xbox Series X|S, den PC und der Nintendo Switch erschienen. Das Spiel hat eine USK Altersfreigabe ab 12 Jahren.

Verwendete Quellen
  • Eigener Test
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